
© Timo Janisch
„Nicht um den heißen Brei reden“: Annullierung rettet BV Brambauer vor dem Abstiegskampf
Fußball
Der BV Brambauer stand zum Zeitpunkt der Saison-Annullierung auf dem vorletzten Platz. Dass die Spielzeit eine komplizierte geworden wäre, gibt Kapitän Joel Razanica zu und erklärt, was schiefgelaufen ist.
Nur drei magere Punkte aus fünf Spielen: Das ist die Bilanz des BV Brambauer in der nun annullierten Bezirksliga-Saison. Der Klub, der vor einigen Jahren noch in der Westfalenliga spielte, muss sich also keine Sorgen um den Abstieg in die Niederungen der Kreisliga machen. Stattdessen kann der BV dank der Annullierung und der Wertung ohne Auf- und Absteiger ein weiteres Jahr in der Bezirksliga planen. Joel Razanica, Kapitän der Brambaueraner, blickt auf die vergangene Spielzeit zurück und äußert ein Ziel für die Saison 2021/22.
An den 6. September des letzten Jahres erinnert sich Joel Razanica noch gut. Für den Brambauer-Kapitän und seine Mitspieler stand der Saison-Auftakt in der Bezirksliga auf dem Programm – und der glückte außerordentlich gut: „Das 5:1 gegen den TuS Körne war ein Sahne-Tag. Bei uns hat so ziemlich alles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten, bei Körne eben nicht.“
So feierte der Klub nicht nur einen gelungenen Saisonstart, der erste Tabellenführer der Saison 2020/21 hieß BV Brambauer.
Niederlagen vier und fünf „durch eigene dumme Fehler“
In der Folge war allerdings der Wurm drin: Im Anschluss setzte es vier Niederlagen in Serie, das Torverhältnis in diesem Zeitraum fällt mit 3:13 ebenso verheerend aus. „Im zweiten und dritten Spiel haben wir uns schwergetan, konnten nicht an die Leistung anknüpfen und haben verdient verloren“, berichtet Razanica.
Anschließend zeigte sich Brambauer zwar verbessert, „durch eigene dumme Fehler haben wir uns jedoch die Möglichkeit, etwas Zählbares mitzunehmen, versaut.“
Und so kam - zumindest was die Planungssicherheit für die Bezirksliga betrifft - die Annullierung nicht gänzlich ungelegen. Dennis Köse, Co-Trainer des BV sprach davon, dass dem Klub dadurch eine schwierige Rückrunde erspart bliebe. Eine Meinung, die sein Kapitän teilt. „Auf jeden Fall stimme ich Dennis zu. Da brauchen wir auch gar nicht um den heißen Brei reden.“
Das Brambauer-Urgestein Razanica betont aber zeitgleich, dass er die Saison lieber zu Ende gespielt hätte: „Ich denke, da kann ich für alle Fußballer sprechen, dass wir gerne mal wieder auf dem Platz stehen beziehungsweise viel lieber kontinuierlicher als aktuell möglich spielen würden.“
Dass sich der (Amateur-)Fußball in der Corona-Zeit hinten anstellen muss, ist für ihn allerdings selbstverständlich: „Wenn wir die Lage der Pandemie betrachten, kommen für mich ganz andere Themen an oberster Stelle als unser geliebter Amateursport: Die Wirtschaft, Schulen, Kitas und so weiter.“

Joel Razanica ist ein echtes Brambauer-Urgestein. © Timo Janisch
Deshalb richtet Razanica den Blick auf die neue Spielzeit. Dann wird der BVB mit einem veränderten Gesicht auftreten: Die Coerdt-Brüder zieht es zurück nach Selm, dafür kann sich der Bezirksligist seinerseits auch auf ein paar Rückkehrer freuen. Robert Botta, Kassim Hamoud, Dennis Sturmat und Rajko Milinkovic spielen ab dem Sommer wieder an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte. Dazu gesellt sich in Centurion Emokpaire ein externer Neuzugang mit Westfalenliga-Erfahrung.
Razanica freut sich bereits auf die Verstärkungen: „Ich kenne so ziemlich alle Spieler und ich weiß, dass die Jungs alle einen super Charakter haben.“
War es das dann in Sachen Neuzugängen? Der BV-Kapitän lässt zumindest noch ein Türchen offen: „Soweit sind wir durch mit der Kaderplanung. Vielleicht ergeben sich aber auch noch ein bis zwei Personalien. Das wird sich zeigen.“
So oder so: Joel Razanica brennt darauf, wieder auf dem Platz zu stehen. Für ein echtes Saisonziel sei der Zeitpunkt zwar noch zu früh, eine ähnliche Situation nach fünf Spieltagen wie im letzten Jahr will man aber tunlichst vermeiden: „Ziel ist es meiner Meinung nach, dass wir uns schnellstmöglich von den unteren Plätzen absetzen.“
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
