Neuer Vorsitzender von BW Alstedde blickt in die Zukunft „Da muss ein Dialog starten“

Von Florian Dellbrügge
Neuer Vorsitzender von Blau Weiß Alstedde blickt in die Zukunft
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Am 3. Oktober stand bei Blau Weiß Alstedde ein großer Umbruch ins Haus. Der bisherige Vorsitzende des Klubs, Andreas Grundmann, ließ sich nicht mehr zur Wahl stellen. Also wurde ein Nachfolger an der Spitze des Vorstandes gesucht.

Dieser wurde mit Manfred Ungethüm gefunden. Er wird den Klub vom Heikenberg in den kommenden zwei Jahren als Vorsitzender leiten. Neben ihm wurden Hans-Jürgen Kahl (2. Vorsitzender) und Philipp Greningloh (Kassierer) in den geschäftsführenden Vorstand berufen.

„Damit haben wir ein gutes und erfahrenes Team beisammen. Die weiteren Mitstreiter im Vorstand haben alle bereits Erfahrung damit. Ich sehe den Klub hier gut aufgestellt“, sagt Ungethüm im Gespräch mit dieser Redaktion. Der 78-Jährige hat sich für die kommenden zwei Jahre ehrgeizige Ziele auf die Fahne geschrieben.

„Wenn ich ein klares Ziel benennen soll, dann ist das ein neuer Kunstrasen“, so Ungethüm. Das Spielfeld in Alstedde sei in keinem guten Zustand mehr und müsse zeitnah entsprechend ausgetauscht werden.

Der Kunstrasen auf dem Sportplatz am Heikenberg ist sanierungsbedürftig.
Der Kunstrasen auf dem Sportplatz am Heikenberg ist sanierungsbedürftig. © Goldstein

Klar sagt er aber auch: „Wir haben das Geld dafür nicht“. Um nachzuschieben: „Wir sind sportlich und wirtschaftlich gut aufgestellt, aber so eine hohe Investition lässt sich nicht bewerkstelligen. Und die Wirtschaft wartet nicht auf Vereine und gibt das Geld dann heraus. Dafür ist das gesamte Umfeld der Wirtschaft einfach viel zu schwierig aktuell.“

Das führt Ungethüm dann zu einem seiner nächsten Punkte auf der Agenda für die kommenden Jahre: „Wir müssen uns als Gesamtheit der Fußballvereine Gedanken um die Zukunft machen. Wie sind wir alle in zehn Jahren aufgestellt? Da muss man gemeinsame Sache machen, die Vereine werden das allein gar nicht schaffen. Da muss ein Dialog starten – auch mit der Politik.“

Damit stößt der Vorsitzende Alsteddes in eine Debatte, die nicht neu ist in Lünen. Eine, die er gerne weiter anschieben möchte: „Wir müssen uns ja wirklich fragen, wie sich das entwickeln soll. Wir haben in Lünen klare, definierte Trennlinien zwischen den Vereinen. Aber lassen die sich immer aufrechterhalten? Wir werden Probleme bekommen, Nachwuchs in die Vereine zu bekommen. Egal ob auf dem Platz oder im Ehrenamt. Also müssen wir an Lösungen arbeiten.“

Manfred Ungethüm will junge Leute vorbereiten

Auch seinen eigenen Verein sieht Ungethüm hier in der Pflicht. Blau Weiß Alstedde müsse mit der Zeit gehen. „Ich höre von den Alteingesessenen Mitgliedern immer, dass es früher ja schöner und geselliger war. Die Zeit hat sich aber einfach verändert. Die Leute wollen heute nicht mehr stundenlang nach einem Spiel ins Vereinsheim. Das müssen wir akzeptieren. Ich sehe es auch so, dass es früher gar keine großen Alternativen gab. Wie war es denn vor 40 Jahren? Da war das Fernsehen noch kein großer Faktor, das Internet und das Zocken schon gar nicht. Da haben sich die Gegebenheiten einfach verändert.“

Angebote wie ein Dartsturnier oder gut besuchte Events wie das Osterfeuer in Alstedde würden aber zeigen, dass es mit der Geselligkeit im Verein auch heute noch funktioniert. Daher müsse man auch weiterhin immer nach Wegen gucken, wie man die Leute an der Stange hält.

Und das ist abschließend auch ein persönlicher Wunsch von Manfred Ungethüm: „Ich bin jetzt für die kommenden zwei Jahre der Vorsitzende des Klubs. Einfach weil ich als Rentner auch die Zeit dafür habe. Danach müssen wir das Zepter aber an junge Leute weitergeben. Es ist jetzt unsere Aufgabe, den Nachwuchs schon einmal darauf vorzubereiten und Leute für die Ämter zu begeistern.“