Neuer Alstedde-Torhüter Simon Schnipper „Das einzige, was im NLZ zählt, ist Leistung“

Neuer Alstedde-Torhüter über NLZ-Erfahrung: „Mir hat Vitamin B gefehlt“
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Blau-Weiß Alstedde hat für die kommende Saison bereits einige vielversprechende Neuzugänge verpflichtet. Vor allem im Tor möchte sich der Fußball-Bezirksligist breiter aufstellen, da Stammtorhüter Thorben Krause womöglich hin und wieder beruflich kürzer treten muss. Mit Simon Schnipper und Paul Henke stoßen zwei talentierte Torhüter zum Team. Beide sollen dem neuen Trainer Athavan Varathan mehr Auswahlmöglichkeiten geben.

Schnipper geht in seine dritte Saison im Seniorenfußball. Zuletzt war der 20-Jährige beim SC Hassel aktiv, der in der Bezirksliga-Parallelstaffel 9 spielt. Der ausschlaggebende Punkt für seinen Schritt war die gemeinsame Zeit mit Coach Athavan Varathan im Jugendbereich des VfB Waltrop: „Athavan ist eine Persönlichkeit. Er ist fachlich und menschlich super und geht auf jeden Spieler ein.“ Seitdem der Wechsel absehbar war, standen sie in regelmäßigem Kontakt. Vor allem Varathans Spielidee sagt ihm zu: „Er lässt von hinten heraus spielen. Das kommt mir entgegen.“ Auch Varathan ist erfreut über die Verpflichtung von Schnipper: „Er ist ein solider guter Junge, der auch spielerisch stark ist.“

Beim SC Hassel nicht wertgeschätzt

Beim SC Hassel hingegen habe er sich jedoch zuletzt nicht mehr wertgeschätzt gefühlt. „Mir kam es so vor, dass ich nicht mehr zwangsläufig erwünscht war. Vielleicht liegt es daran, dass ich offen und ehrlich meine Meinung sage“, sagt Schnipper rückblickend. Als Mitglied des Mannschaftsrats habe er es als seine Aufgabe angesehen, auch unangenehme Dinge anzusprechen. Damit habe er sich keineswegs immer nur Freunde gemacht.

Der Rechtsfuß ist keiner, der Fußball als reinen Zeitvertreib ansieht. Im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des MSV Duisburg sammelte er wertvolle Erfahrungen und erlebte hautnah mit, was es bedeutet, sich im Leistungsfußball zu bewegen: „Das einzige, was im NLZ zählt, ist Leistung. Wenn du die nicht 110 Prozent bringst, sitzt du auf der Bank oder bist gar nicht im Kader.“ Allerdings würden auch Faktoren wie Ernährung und Athletik eine Rolle spielen. Auch torwartspezifisch habe er viel mitgenommen, zum Beispiel, wie man sich die nötige Ruhe am Ball aneignet. Damals spielte er in der U16 des Traditionsvereins und hatte die leise Hoffnung, den Sprung in den Profifußball zu schaffen.

Im NLZ des MSV Duisburg

Warum hat es für ihn nicht dazu gereicht, sich ins Blickfeld der Profis zu spielen? „Im Fußball spielen auch Beziehungen eine große Rolle. Mir hat das Vitamin B gefehlt“, antwortet er auf diese Frage, sucht aber die Gründe dafür keinesfalls nur bei anderen: „Vielleicht war ich auch nicht reif genug, um den Kampf anzunehmen.“

Die kommende Saison in Alstedde sieht er als Chance, nochmal den Sprung nach oben zu schaffen und auf sich aufmerksam zu machen: „Ich hoffe, dass ich erstmal meine Leistung bringe, und mich vielleicht auch für höherklassige Vereine zu empfehlen“, sagt Schnipper, der auch bereits für die U19 von Eintracht Dortmund aktiv war, Landesliga oder Westfalenliga würde er sich auf jeden Fall zutrauen, wenn er weiter Spielpraxis sammelt. Die Situation sieht er als komplett offen. „Paul habe ich zweimal kennengelernt. Er ist ein korrekter Typ. Als Torhüter sei es wichtig, dass man einen Konkurrenzkampf pflegen.“ Mit dem Trio um Paul Henke, Simon Schnipper und Thorben Krause ist BW Alstedde offenkundig breit aufgestellt.

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