Eine gebrochene Nase, eine Gehirnerschütterung inklusive zweier Nächte im Krankenhaus und ein geprellter Unterkiefer – das Spiel zwischen dem BV Brambauer und dem SV Westrich hat für drei Beteiligte schmerzhafte Folgen gehabt. Wenige Minuten nach dem Abpfiff brach auf dem Weg in die Kabine eine Massenschlägerei aus, an der Spieler, Betreuer und auch Zuschauer mitwirkten. Am Ende mussten Polizei und Krankenwagen anrücken.
Ein Betreuer Westrichs landete mit gebrochener Nase im Krankenhaus, auch SV-Spieler Jan K. fand sich später am Abend dort wieder – nach einem Schlag trug er eine Gehirnerschütterung davon. Auf Seiten Brambauers hat Kassim Hammoud ebenfalls einen Schlag abbekommen: „Auf dem Weg in die Kabine merke ich nur, wie ich von hinten am Unterkiefer einen Schlag abkriege. Danach bin ich direkt in die Kabine gegangen.“ Was der Auslöser für den Schlag gegen ihn war, vermochte der BV-Spieler nicht zu sagen. Am Abend machte auch er sich auf den Weg ins Krankenhaus, dort wurde eine Prellung des Unterkiefers festgestellt, am Montag plagten Hammoud außerdem noch Zahnschmerzen. Hammoud erstattete Anzeige gegen einen Spieler des SV Westrich.
Situation ist eskaliert
Ein Spucken eines Brambaueraners, das letztlich ausschlaggebend für die Tumulte gewesen sein soll, konnte Hammoud nicht ausmachen, ebenso wenig wie Dennis Köse. Der Spieler und Sportliche Leiter Brambauers beschreibt: „Ich habe gesehen, dass Kassim einen Schlag abbekommen hat. Mehr kann ich nicht bezeugen. Eine gebrochene Nase kommt natürlich auch nicht von ungefähr und davor darf man auch die Augen nicht verschließen.“
Was die Schlägerei auslöste, vermochte Köse nicht zu sagen: „Wenn es ein Spucken von unserer Seite gegeben haben sollte, dann finde ich das widerlich und absolut unsportlich. Aber selbst das würde Faustschläge nicht rechtfertigen.“ Köse war es außerdem ein Anliegen, dass er die Schuld weder bei Westrich noch bei Brambauer sieht: „Beide Parteien haben ihren Teil dazu beigetragen, dass es eskaliert ist.“
Beim SV Westrich ist man über Hammouds Aussage extrem verwundert. Mehrere Westricher bestätigten gegenüber unserer Redaktion, dass genau Hammoud derjenige gewesen sein soll, der gespuckt und damit die Tumulte ausgelöst habe. Daraufhin habe der bespuckte Westricher Akteur Hammoud mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Jan K. der laut Westricher Aussagen schlichten wollte, soll dann mit einer Kopfnuss eines Vaters eines Brambauer-Spielers niedergestreckt und von dem Vater auch noch am Boden liegend gewürgt worden sein. Bis Dienstag muss Keuntje im Krankenhaus bleiben.
Schon während des Spiels habe es viele Provokationen von beiden Seiten gegeben. „Das ist aber normal auf einem Fußballplatz und im Grunde jeden Sonntag so oder so ähnlich“, befand Köse: „Auf jeden Fall war das kein Grund, warum es nach dem Spiel dann derart ausarten muss.“
Neben Hammoud haben auch Westrichs verletzter Betreuer und Spieler Jan Keuntje Anzeige erstattet. „Ich bin wütend“, sagt Westrichs Sportlicher Leiter Jan Sauer am Montag, „das hat rein gar nichts mit Fußball zu tun und stellt alles in den Schatten. Und spucken ist wirklich das Allerunterste. Wir werden aber auch mit unseren Spielern über das Geschehene sprechen. Was da passiert ist, passt nicht zu unseren Werten.“
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