Kurz vor Schluss wurde Anfang April das Spiel der Kreisliga A1 Unna-Hamm zwischen Eintracht Werne und dem TSC Hamm beim Stande von 3:1 für Werne abgebrochen. Ein Spieler war Schiedsrichter Shawn Glaeser angegangen, der daraufhin gefallen war. Jetzt sprach das Sportgericht Unna-Hamm das Urteil – und das fiel hart aus.
Ismail Uysal vom TSC Hamm sieht die Gelb-Rote Karte
In der 89. Minute hatte am 3. April die Eintracht das entscheidende 3:1 durch Berat Özgüc erzielt, womit die Akteure des TSC Hamm gar nicht einverstanden waren. Vor allem Spielführer Ismail Uysal beschwerte sich beim Unparteiischen und sah dafür die Gelb-Rote Karte. Erzürnt ging er auf Schiedsrichter Shawn Glaeser zu, der im Nachgang stürzte und dann das Spiel sofort abbrach.
Am Donnerstagabend (17. April) während der Verhandlung appellierte Sportgerichts-Vorsitzender Michael Zahorodnyj sogleich an den Verstand alle Beteiligten. „Wir haben bereits Fotos und Videoaufnahmen gesehen, wir sollten alle bei der Wahrheit bleiben“, so Zahorodnyj. Das nahmen sich alle zu Herzen.
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Belegbar war deshalb, dass TSC-Spieler Ismail Uysal auf Schiedsrichter Glaeser zugegangen sei, ihn auch mit dem Bauch berührt und auf den Fuß getreten habe. Daraufhin sei Gläser gefallen. Uysal entschuldigte sich noch während der Sitzung beim Schiedsrichter und gestand den Vorfall ein. „Ja, das war unglücklich, ich nehme die Entschuldigung an“, erklärte Shawn Glaeser.
Dennoch kommt der TSC-Spieler nicht ohne weiteres davon. Uysal erhält eine sechsmonatige Sperre, weil er den Schiedsrichter angegangen ist. „Der Spieler zeigte sich geständig und hat sich entschuldigt. Das ist die Mindeststrafe, die wir verhängen müssen“, erklärte Zahorodnyj. Darüber hinaus muss der TSC Hamm weitere 200 Euro plus Verfahrenskosten für den verursachten Spielabbruch zahlen. Die Partie wird zudem mit 3:1 für Eintracht Werne gewertet.

Interessant am Rande: Auch Erdal Akyüz, Trainer des TSC Hamm, wurde gesperrt. Der Coach hatte im Spiel bei der SpVg Bönen zuvor die Rote Karte gesehen und war eigentlich für seine Funktionärstätigkeit gesperrt. Akyüz hielt sich aber in Werne keineswegs daran, coachte sein Team zunächst vom Spielfeldrand, dann hinter der Bande lautstark. Schiedsrichter Shawn Glaeser war das bekannt: „Wir haben ihn mehrfach darauf hingewiesen, dass er das bitte unterlassen soll.“
Trainer Erdal Akyüz vom TSC Hamm für vier Spiele gesperrt
Das Sportgericht urteilte: Erdal Akyüz darf als „Wiederholungstäter“ seiner Trainertätigkeit nun die nächsten vier Spiele nicht nachkommen. Zudem muss er ein Ordnungsgeld in Höhe von 150 Euro zahlen.
Die anschließenden, eher unübersichtlichen Zuschauerrangeleien, zu denen auch die Polizei gerufen wurde, waren vor dem Sportgericht kein Thema mehr. Zaharodnyj: „Es waren ja genügend Ordner vor Ort.“ Dennoch soll es zu einer Privatanzeige gekommen sein, die die Polizei aufgenommen hat.