Nach Platzverweis für den Coach des Lüner SV Schmeing trinkt Bier mit Schiedsrichter

Nach Platzverweis für LSV-Coach: Schmeing trinkt Bier mit Schiedsrichter
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Für Axel Schmeing war der Saisonstart in die Westfalenliga am Sonntag ein gebrauchter Tag. Seine Mannschaft (der Lüner SV) verlor nicht nur gegen den Holzwickeder SC, der Coach flog auch noch vom Platz.

In der 56. Minute wurde Okan Saritas sehr rüde von hinten gefoult. Daraufhin rannte Schmeing auf den Platz und bekam vom Schiedsrichter die Rote Karte: „Das Foul war eine klare Rote Karte und das war genau vor meiner Trainerbank. Der springt meinem Spieler da von hinten ohne Chance auf den Ball in die Kniekehle. Wenn man da nicht so eiskalt ist, reagiert man dann ein bisschen emotional“, erklärt Schmeing.

„Eigentlich war ich nur auf den Platz gelaufen, weil ich dachte, mein Spieler sei verletzt. Als ich dann bei dem Rückweg gesehen habe, dass der Schiedsrichter nur die Gelbe Karte rausgeholt habe, hab ich ihn gefragt, wofür er Rot geben will, wenn nicht dafür. Dann hat er mir die Rote gezeigt.“

Schmeing spricht sich mit Schiedsrichter aus

Für Schmeing war das die spielentscheidende Szene, schließlich war der Lüner SV nach einer Tätlichkeit von Marcel Reichwein schon in Unterzahl, dieser hatte seinem Gegenspieler in der zehnten Minute einen Ellbogenschlag verpasst. Eine Rote Karte für Holzwickede hätte das Spiel nochmal in andere Bahnen lenken können. „Zu dem Zeitpunkt stand es noch 0:0. Wir hatten in Unterzahl vier dicke Chancen. Hätte es die Rote Karte gegeben, hätten wir das Spiel gewonnen.“ So verlor Lünen am Ende mit 0:3.

Nach dem Spiel sprach sich Schmeing bei einem gemeinsamen Bier mit dem Schiedsrichter aus. Die Rote Karte akzeptiert er: „Das Regelwerk sagt ganz klar, wenn jemand auf dem Platz läuft, fliegt er. Der ein oder andere Schiri hätte da vielleicht keine Rote Karte gegeben. Der Schiedsrichter bestätigte mir nach dem Spiel, dass ich ihn nicht beleidigt oder angefasst habe. Das lässt mich ruhig schlafen.“

Marcel Reichwein flog gegen Holzwickede wegen einer Tätlichkeit vom Platz und muss jetzt gegen Soest ersetzt werden.
Marcel Reichwein flog gegen Holzwickede wegen einer Tätlichkeit vom Platz und muss jetzt gegen Soest ersetzt werden. © Sprenger

Schmeing gegen Soest gesperrt

Schmeings Rote Karte wird eine Sperre nach sich ziehen, wie lange, ist noch nicht klar. Im nächsten Westfalenligaspiel am Sonntag gegen Westfalia Soest wird er aber auf keinen Fall auf der Bank sitzen dürfen. „Ich darf mich auf dem Platz aufhalten, aber keinen Kontakt zu Mannschaft haben“, erklärt Schmeing. Während der Partie wird Co-Trainer Florian Bartel seine Aufgaben an der Seitenlinie übernehmen.

Wer für den ebenfalls rotgesperrten Stürmer Reichwein im Sturm spielen wird, will Schmeing noch nicht verraten. „Wir haben da ein paar Ideen“, sagt der LSV-Coach. Gegen Soest möchte Schmeing vor allem fußballerisch mehr von seiner Mannschaft sehen: „Das Spiel gegen Holzwickede kann wegen der langen Unterzahl natürlich kein Maßstab sein, aber wir müssen besser Fußball spielen. Wir müssen einfach besser den Ball in die Spitze tragen und dann auch vorm Tor effizienter sein.“

Mit dieser Marschroute geht der LSV also ins Spiel im Soester Jahn-Stadion. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr. Schmeing wird natürlich auch vor Ort sein, aber nicht auf der Trainerbank.

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