Bei der letzten Austragung der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft eskalierte die Situation in der Halle Huckarde am Zwischenrunden-Samstag. © Schulze

Hallenfußball-Stadtmeisterschaft

Nach Eskalation: Lüner SV reagiert auf Stadtmeisterschafts-Aus – inklusive Seitenhieb

Die Lüner Fußballvereine dürfen künftig nicht mehr an der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft teilnehmen. Beim Lüner SV ist die Eskalation aus dem Jahr 2020 noch sehr präsent – ebenso wie der Titelgewinn.

Lünen

, 17.06.2021 / Lesedauer: 3 min

Der Fußballkreis Dortmund schließt die Teams aus Lünen und Schwerte wieder von der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft aus. Seit der Austragung 2016/2017 waren die Teams auch den Nachbarstädten startberechtigt gewesen.

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Direkt bei der ersten Stadtmeisterschaft mit Beteiligung von Teams, die zwar dem Fußballkreis Dortmund, aber nicht der Stadt angehören, sorgte eine auswärtige Mannschaft für Furore. Der Westfalenligist Lüner SV holte sich den Titel – unter lautstarken Pfiffen der rund 4500 Zuschauer in der Helmut-Körnig-Halle.

Der LSV war die vergangenen Jahre stets der klassenhöchste und am meisten beachtete Verein der Nachbarstädte – mit Ausnahme des Viertelfinaleinzuges der SG Gahmen bei der letzten Austragung im Winter 2019/2020.

Matthias Drees: Titel 2017 hat eine Rolle gespielt

„Ich denke, dass unser Sieg auch noch eine kleine Rolle spielt“, sagt Matthias Drees, Kapitän des LSV, zur Entscheidung, die am Dienstagabend getroffen wurde. „Für jüngere Spieler, die die Halle lieben oder sich dort zeigen wollen, oder den eigenen Trainer ist das sehr ärgerlich“, sagt Drees. Schließlich erhalten die Dortmunder Titelkämpfe stets eine Menge Aufmerksamkeit.

Daniel Mikuljanac – 2017 gegen den BSV Schüren Torschütze des entscheidenden Final-Treffers – kann die Entscheidung der Verantwortlichen nachvollziehen. „Wenn ich mich richtig erinnere, wurde die nicht aus Dortmund stammenden Teams eingeladen und man hat sich nicht aufgedrängt. Von daher muss man das so hinnehmen“, sagt der LSV-Allrounder.

Daniel Mikuljanac schoss den Lüner SV zum prestigeträchtigsten Hallentitel der Region. © Timo Janisch

Die Atmosphäre, vor einigen tausend Zuschauern zu spielen, werde auch er vermissen. Einen Seitenhieb in Richtung Dortmund verkneift er sich nicht: „Lünen steht auf jeden Fall drin als Turniersieger und das kriegen die Verantwortlichen aus Dortmund nicht mehr aus der Turnierhistorie raus.“

Peter Marx vertrat den Lüner SV in der entscheidenden Sitzung

An der entscheidenden Sitzung des Fußballkreises nahm für die Rot-Weißen der zweite Vorsitzende Peter Marx teil. Auch er erinnert sich zuerst an den Titelgewinn 2017. „Das war eine überragende Sache und ein tolles Gefühl“, so Marx.

Die Ereignisse aus dem Januar 2020 wirken beim Lüner SV und Peter Marx noch nach. © Timo Janisch

Doch das tolle Gefühl habe sich in den darauffolgenden Austragungen stark gewandelt. Vor allem die letzte Teilnahme 2019/2020 hat beim Lüner SV Spuren hinterlassen.

„Da ist es so eskaliert. Das war brisant. Wir sind tätlich angegriffen worden“, sagt Marx. Anfang 2020 eskalierte die Situation in der Halle Huckarde am Zwischenrunden-Samstag tatsächlich.

Zuschauer attackierte den Lüner SV

Ein Zuschauer aus dem Fanblock von Türkspor Dortmund griff in einem hitzigen Moment plötzlich den damaligen LSV-Torwart Daniel Dreesen an, es kam zu Rudelbildungen.

Auch Kevin Großkreutz, damals Trainer von Türkspor, mischte mit einer vermeintlichen Aussage gegen die Lüner mit. Die Situation wurde vollkommen chaotisch, es gab einige Rote Karten. Am Ende des Tages verpasste der LSV die Endrunde.

„Das war eine Atmosphäre, die uns nicht gefallen hat“, sagt Marx, der sich zudem an Schmährufe und Beleidigungen erinnerte. Insofern sei man im Vorstand der Westfalenligisten unsicher gewesen, überhaupt wieder bei den Dortmunder Hallenstadtmeisterschaften antreten zu wollen.

Einerseits verstehe er die Entscheidung nicht ganz, so Marx, denn der Fußballkreis Dortmund sei Schirmherr der Titelkämpfe – dem gehört der LSV an. „Andererseits haben sie uns die Entscheidung abgenommen. Wir waren wirklich nicht sicher, ob wir teilnehmen würden.“

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