
Bei einem Lüner Fußballverein wird es ab sofort eine Mannschaft weniger geben. © Nico Ebmeier
Nach dem Aufstieg kommt die Ernüchterung: Lüner Verein zieht Mannschaft vom Spielbetrieb zurück
Fußball
Erst im Sommer feierte ein Lüner Team furios die Meisterschaft und den Aufstieg. Nur wenige Monate später folgt nun die große Ernüchterung: Der Verein zog die Mannschaft vorzeitig vom Spielbetrieb zurück.
Es ist nur knapp vier Monate her, da bejubelte der Lüner SV III den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga B. Drei Jahre zuvor war die Mannschaft überhaupt erst ins Leben gerufen worden. Doch nun ist die Euphorie aus dem Sommer schon wieder komplett verflogen, denn: Der Lüner SV hat das Team nach dem neunten Spieltag vom Ligabetrieb abgemeldet.
„Es war letztlich so, dass einfach nicht mehr genug Spieler da waren“, erklärt LSV-Vorstand Peter Marx. Noch am 9. Oktober empfing die dritte Mannschaft des Lüner SV die Reserve des VfB Lünen. Mit 1:4 hatte das Team von Trainer Ibrahim Akinci, der zeitgleich auch die LSV-Zweite in der A-Liga betreut, das Nachsehen.
Das stadtinterne Duell war somit die letzte offizielle Partie des B-Liga-Aufsteigers. Die argen personellen Probleme der LSV-Dritten kamen zuletzt allerdings nicht aus heiterem Himmel. Schon Anfang Oktober musste die Akinci-Elf das Spiel beim SV Preußen Lünen kurzerhand absagen. Der Grund: zu wenig Spieler im Kader.
„Wir hatten aufgrund von Krankheiten viele kurzfristige Absagen“, hatte der LSV-Coach damals zu Protokoll gegeben. Dass die personellen Schwierigkeiten insgesamt jedoch wohl nicht nur gesundheitliche Gründe hatten, macht der jetzige Rückzug deutlich.

Vorstand Peter Marx hat beim Lüner SV momentan einige Baustellen. © Nico Ebmeier
„Gerade aufgrund des Aufstiegs in der vergangenen Saison ist es natürlich schade, dass wir jetzt die Reißleine ziehen mussten. Aber es ist auch nicht einfach, dann jeden Sonntag wieder Spieler zu akquirieren“, so Marx.
Beim Lüner SV setzt sich mit der Abmeldung der dritten Mannschaft somit ein negativer Trend der zurückliegenden Monate fort: Nachdem in der vergangenen Saison bereits die zweite und vierte Mannschaft, die A-Jugend sowie vor der neuen Spielzeit das Damen-Team zurückgezogen werden mussten, ist dies nun schon die fünfte unfreiwillige Abmeldung binnen kürzester Zeit.
„Klar, ist das schwierig. Aber das ist leider ein Problem, das man im Moment bei vielen Vereinen im Dortmunder Raum beobachten kann“, betont der LSV-Vorstand, der unterdessen eine weitere Baustelle zu betreuen hat: die zweite Mannschaft. Denn auch die kämpft mit einem dünnen Spielerkader, musste die Partie am vergangenen Sonntag beim VfR Sölde II daher bereits kurzfristig absagen.
Für Dienstagabend sei deshalb ein Treffen vereinbart worden. „Da soll über die Zukunft der Zweiten gesprochen werden. Die Probleme bei der Mannschaft hängen gerade auch mit den vielen Verletzten in der Ersten zusammen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir den Spielbetrieb der Zweiten aufrechterhalten können“, betont Marx.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
