
Trotz des Sieges am Samstag müssen Sören Dvorak (l.), Co-Trainer Christian Sawatzki und der BV Brambauer den Gang in die A-Liga antreten. © Günther Goldstein
Nach Bezirksliga-Abstieg: Ohne Veränderungen droht dem BV Brambauer das Kreisliga-Mittelmaß
Meinung
Jetzt ist es Gewissheit: Der BV Brambauer steigt aus der Bezirksliga ab. Um nicht dauerhaft in der Kreisliga zu verschwinden, muss sich beim BVB etwas Grundlegendes ändern, findet unser Autor.
Lediglich acht Jahre ist es her, da spielte der BV Brambauer noch in der Fußball-Westfalenliga. Die Zukunft des Traditionsklubs sieht allerdings gänzlich anders aus, denn seit Sonntag ist klar, dass die Brambaueraner demnächst in der Kreisliga A auflaufen werden. Es ist ein harter Absturz, dessen Folgen einen langanhaltenden Schaden für den BVB bedeuten könnten.
Dass es eine schwierige Saison für den BV Brambauer werden würde, war schon im Vorfeld absehbar. Bereits die Spielzeit 2020/2021 hatte der BVB mit vier Niederlagen aus fünf Partien begonnen, ehe die Saison aufgrund der Pandemie vorzeitig annulliert wurde.
Die aktuelle Saison war dann geprägt von vielen Verletzungssorgen, die sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Monate zogen. Doch personelle Engpässe waren ein Problem, das einige Mannschaften in dieser Spielzeit begleitete. Auch Dennis Köse, Sportlicher Leiter der Brambaueraner, hatte bereits eingeräumt, dass der BVB schlussendlich auch an der fehlenden Breite im Spielerkader gescheitert sei.
BV Brambauer konnte Abgänge nicht adäquat ersetzen
Doch das ist nicht die einzige Schwierigkeit beim BV Brambauer: Hinzu kommen strukturelle Probleme, die den sportlichen Erfolg erschweren – so beispielsweise eine veraltete Infrastruktur in der Glückauf-Arena oder fragwürdige Handlungen wie das jüngste Nazi-Sponsoring im Jugendbereich. All das sind Faktoren, die die Attraktivität des BV Brambauer deutlich schmälern.
Außerdem ist es dem Klub in der Vergangenheit nicht gelungen, den Abgang zahlreicher Leistungsträger adäquat zu ersetzen. Dennoch hat der BV Brambauer auch in dieser Saison immer wieder sein Potenzial aufblitzen lassen – zuletzt beim 1:0-Sieg gegen TuS Hannibal. Allerdings kamen diese starken Leistungen zu selten vor, sodass am Ende einer enttäuschenden Saison der Abstieg in die Kreisliga A steht.

Die Glückauf-Arena in Brambauer ist mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen. © Günther Goldstein
Dass die Rückkehr in den überkreislichen Fußball aber alles andere als leicht werden dürfte, zeigt schon ein Blick auf die zukünftige Konkurrenz. Schon aktuell kämpfen in der Kreisliga A2 Dortmund fünf Teams um den Aufstieg, die teilweise über deutlich mehr Mittel verfügen als der BV Brambauer.
Auch deshalb betonte Dennis Köse bereits, dass ein direkter Wiederaufstieg keinesfalls zu erwarten wäre. Allerdings könnte die Zukunft sogar noch düsterer aussehen, denn sollte es in Brambauer nicht grundlegende Veränderungen in Sachen Organisation, Vereinsarbeit und Infrastruktur geben, droht dem einstigen Vorzeigeklub der graue und langfristige Kreisliga-Alltag – zu stark und ambitioniert ist auch die Konkurrenz in der A-Liga.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
