
© Günther Goldstein
Mit Hilfe aus der Bezirksliga: BW Alstedde gewinnt torreiches Reserve-Derby gegen den VfB Lünen
Fußball-Kreisliga B
Kurz vor der Winterpause stand für zwei Lüner Teams noch einmal ein turbulentes Derby auf dem Plan. Bestimmend war dabei aber vor allem ein Problem, das vielen Mannschaften bekannt sein dürfte.
Die Kadersituation in der zweiten Mannschaft von BW Alstedde war kurz vor dem letzten Kreisliga-B-Spiel in diesem Jahr durchaus kompliziert. In den vergangenen fünf Partien konnte die Mannschaft von Alexander Wiegers und seinem Trainerteam aufgrund zahlreicher Ausfälle nie mit der gleichen Elf auf dem Platz starten. Und auch im Derby gegen den VfB Lünen II musste wieder eifrig umgebaut und sogar Verstärkung eingeholt werden. Doch auch beim Gegner sah die Lage kurz vor der Winterpause nicht optimal aus.
Auf insgesamt 19 Spieler muss Wiegers derzeit verzichten – elf Verletzte, sechs Ungeimpfte und zwei Gesperrte. Hilfe aus der ersten Mannschaft, die bereits in der Winterpause weilt, sei deswegen am vergangenen Wochenende dringend nötig gewesen. „Wir mussten da jetzt handeln. Bereits bei dem Spiel davor standen Altherren-Spieler auf dem Platz“, erklärt der BWA-Trainer, der das Lokalduell mit seiner Mannschaft am Ende deutlich mit 7:2 gewann.
Auch VfB Lünen blickte im Derby auf minimierten Kader
Die drei Spieler aus der Ersten seien gegen den VfB durchaus eine Verstärkung gewesen. Ob sein Team aber nur deswegen gewonnen habe, wolle Wiegers nicht beurteilen. „Sie haben da natürlich ihren Stempel drauf gesetzt. Aber man kann immer schlecht sagen, was gewesen wäre, wenn sie uns nicht geholfen hätten.“
VfB-Coach Timo Hoischen habe die Verstärkung auf dem Platz durchaus erkannt. Doch auch er will die hohe Niederlage für sein Team nicht nur darauf stützen, denn er kämpft selbst mit Problemen im Kader. „Wir haben gegen Alstedde durch die vielen Verletzten sowie krankheits- und arbeitsbedingte Ausfälle einfach nicht mit der besten Elf gespielt“, erklärt er.
Einstelliger Tabellenplatz als nächstes Ziel
Mit dem aktuellen Ergebnis aus den bisherigen 13 Spielen zeigt sich der Süder Coach aber durchaus zufrieden. „Wir haben genug Punkte gesammelt, um nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Genau das war unser erstes Ziel“, erklärt Hoischen.

Ben Knappmann (r.) war einer derjenigen, die bei BW Alstedde normalerweise in der ersten Mannschaft auflaufen. © Günther Goldstein
Als Nächstes peilt er mit seiner Mannschaft an, sich in der Tabelle vom jetzigen zehnten Platz noch ein wenig hochzuarbeiten, um am Saisonende auf einem einstelligen Rang zu landen. Die bisherige Leistung stimme Hoischen optimistisch, dass dieser Plan auch umsetzbar ist. Bei der Torchancen-Verwertung müsse sein Team aber definitiv noch „eine Schippe drauf legen“, findet er.
Winterpause kommt durch Ausfallrate beiden Team gelegen
Wenn es um den Tabellenplatz geht, ist auch Alsteddes Coach Alexander Wiegers
ganz glücklich, ein siebter Rang sei ja „nicht so schlecht“. Ein bestimmtes Ziel hatte er sich für die Saison so oder so nicht gesetzt. Gut in der Liga ankommen sei eher seine Devise gewesen.
Mit den insgesamt 19 Punkten könne man hingegen aber nicht zufrieden sein. „Wenn man die Spiele gesehen hat, weiß man genau, dass sie mit einer vollständigen Mannschaft anders ausgegangen wären. Damit will ich jetzt aber nicht sagen, dass wir jede Partie auch gewonnen hätten“, so der Lüner Trainer. Die fünf Niederlagen der vergangenen Wochen führt er vor allem auf den ausgedünnten Kader und die kaum vorhandene Konstanz in der Startelf zurück.
Seinem gebeutelten Team komme die anstehende Winterpause nun durchaus gelegen. Zwar werden nicht alle verletzten Spieler wieder fit zurückkehren, 50 Prozent der derzeitigen Ausfälle seien es aber bestimmt, so Wiegers. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim VfB Lünen. Hoischen rechnet damit, dass einige Spieler auf jeden Fall im kommenden Jahr auskuriert auf dem Platz stehen werden, andere fallen wie bei BW Alstedde noch länger aus.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
