Michel Kröger gibt zu, dass er das vergangene Wochenende eigentlich anders geplant hatte. „Das kam schon ein bisschen überraschend“, stellt er in der Rückschau fest. Doch das Schicksal hatte es offenbar vorgesehen, dass er nochmal einen großen Auftritt als Torwart in der ersten Mannschaft des BV Brambauer in der Fußball-Kreisliga A hinlegen sollte.
Denn eigentlich ist Kröger Sportlicher Leiter beim BV Brambauer II – ebenfalls A-Kreisligist, aber mit gewaltigen Abstiegssorgen. Im Tor steht er dort auch ab und zu noch, wenngleich er die Priorität zuletzt doch bewusst eher auf die Tätigkeit außerhalb des Platzes gelegt hat. Auch, weil der Körper mit Mitte 30 nicht mehr der eines A-Jugendlichen ist.
Dennis Köse aus der ersten Mannschaft hatte ihn am Freitag vor der Partie beim TuS Rahm für einen Bankplatz angefragt – der BVB hatte Schwierigkeiten auf der Torwartposition. „Eigentlich habe ich da erstmal abgesagt, weil ich angeschlagen bin“, berichtet Kröger. Knieprobleme machen ihm schon seit einiger Zeit immer wieder zu schaffen.
Michel Kröger lobt die Abwehrkette
Am Sonntagvormittag wurde die Torwartnot dann aber noch größer. „Ich habe dann die Nachricht bekommen, dass die Erste gar keinen Torwart mehr hat für das Spiel. Also bin ich dann doch kurzfristig hingefahren, habe mich warmgemacht und gespielt. Und zum Glück hat es auch geklappt“, blickt Kröger durchaus mit etwas Understatement zurück.
Coach David Sawatzki war da schon deutlicher in seinem Lob: „Michel hat uns heute den Sieg (1:0, Anm. d. Red.) in den letzten Minuten festgehalten. Er hat ein paar starke Paraden gezeigt.“ Kröger freut sich über die Trainerworte, gibt aber auch zu Bedenken: „Man muss mal sehen, wer da vor mir in der Abwehrkette steht, Spieler wie Dennis Köse oder Florian Kemna. Die halten auch schon einiges vom Tor weg. Denn sind wir mal ehrlich: Du kannst auch der Welttorhüter sein – wenn da ständig fünf, sechs Leute auf dich zulaufen, hast du auch keine Chance.“
Karriereende im Sommer
Den Titel des Welttorhüters hat sich Michel Kröger dann auch nicht so schnell gesichert, wohl aber die Abstimmung zum Spieler des Spieltags in Lünen gewonnen. Damit konfrontiert zeigt er sich dann doch ein bisschen stolz: „Nochmal Erste spielen, nochmal zu null und dann auch noch Spieler des Spieltags – das ist so etwas wie das i-Tüpfelchen.“
Dies sei es auch, weil Kröger im Sommer einen Schlussstrich unter seine aktive Fußballerlaufbahn ziehen will, zumindest was den klassischen Punktspielbetrieb angeht. „Die Alten Herren in Brambauer werden da sicherlich auch eine Anlaufstelle für mich sein, aber ansonsten ist Schluss“, sagt er. Vom Fußball könne er sich aber wahrscheinlich nie so ganz trennen, gibt er zu.
Zumindest, was den aktiven Part angeht, müssen da natürlich auch die Knochen mitspielen. In Rahm taten sie das. „‘Ne Ibu nimmt man ja sowieso meistens, wenn irgendwas zwickt, obwohl die auch nicht alles übertünchen kann“, sagt Kröger mit einem Augenzwinkern. „Aber wenn man dann im Spiel ist, ist man im Spiel und der Fokus liegt auf dem Fußball und man spürt nur noch selten was.“
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