Lüner SV wird durch seriösen Auftritt Hallenstadtmeister Turniersieg mit einem Wermutstropfen

Turniersieg mit einem Wermutstropfen
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Am Sonntagmittag war Florian Bartel anzumerken, dass am Vorabend kräftig gefeiert wurde. Der Co-Trainer des Lüner SV, der bei der Hallenstadtmeisterschaft in die Hauptverantwortung wechselte und das Team prompt zum Titelgewinn führte, hatte den Großteil seiner Stimme eingebüßt. Erst an der Seitenlinie, danach in der Kabine. „Da haben wir noch gefeiert mit unseren Fans, auch wenn das nicht so viele waren wie beim BV Lünen oder Brambauer. Das war sehr schön und feuchtfröhlich“, berichtete Bartel.

Okan Saritas sieht Rote Karte

Logisch, dass das Fazit Bartels nach dem Gewinn des Turniers positiv ausfiel: „Ich bin super stolz auf die Mannschaft. Es ist nicht selbstverständlich, wie wir hier aufgetreten sind. Es geht nicht immer nur mit Spektakel, in der Halle braucht es auch taktische Disziplin und Ordnung und genau das hat die Mannschaft gut verkörpert.“

Ganz ohne Makel war der Auftritt des LSV aber doch nicht. „Wir haben zwei unserer drei Ziele erfüllt“, sagte Bartel: „Wir haben den Titel geholt, wollten ohne Verletzungen auskommen und eigentlich auch ohne Platzverweis.“ Punkt drei gelang nicht: Okan Saritas handelte sich nach einer Tätlichkeit gegen BV Lünens Keeper Michael Düvel eine Rote Karte ein. „Das war schon sehr unnötig. Das hat Okan aber auch eingesehen und sich bei der Mannschaft entschuldigt“, so Bartel.

Okan Saritas im Zweikampf mit einem Spieler des BV Lünen.
Okan Saritas (l.) handelte sich eine Rote Karte ein. © Goldstein

Ansonsten aber war Bartel hochzufrieden bei seiner ersten Lüner Hallenstadtmeisterschaft. Nicht nur mit dem Auftritt seines Teams, auch mit dem Turnier generell: „Stimmungsmäßig war das echt gut und hat Spaß gemacht. Die Gesänge gegen uns gehören ja dazu, das hat sich aber im Rahmen gehalten.“

Auch, weil seine Spieler sich kaum eine Blöße gaben, souverän auftraten und nur im Halbfinale gegen Überraschungsteam TuS Niederaden wankten – 90 Sekunden vor dem Ende stand es dort 1:1. „Das war schon eine Nervenschlacht. Wir hatten eine sehr junge Mannschaft, für viele war es das erste große Turnier. Halbfinale und die ganze Halle gegen dich – das macht schon was mit dir“, erklärte Bartel, der hervorhebt: „Trotzdem haben wir weiter geduldig gespielt und auf die Lücke gewartet.“ Die offenbarte Niederaden, Sergen Bozcan schob zum 3:2 ein, kurz danach folgte der Treffer zum 4:2.

Lüner SV bezwingt SG Gahmen

Das anschließende Finale gewann der LSV mit 3:1 gegen die SG Gahmen, das Endspiel aber begann zäh. „Es war das spannendste, aber nicht das beste Spiel“, beobachtete auch Bartel, „weil niemand einen Fehler machen will“. Zunächst habe der Bezirksligist mehr vom Spiel gehabt, ehe „wir bessere Chancen hatten und verdient in Führung gegangen sind“, so Bartel. Innerhalb weniger Minuten erspielte sich der LSV eine 3:0-Führung, Gahmen kam nur noch auf einen Treffer – dann war Schluss und der Lüner SV startete die Party auf dem Boden der Rundturnhalle.

Nach sechs absolvierten Spielen über 15 Minuten war dafür noch Energie da, Bartel merkte aber an: „Das haut schon rein und war insgesamt sehr intensiv. Von der Physis her weniger, bei uns gab es aber den einen oder anderen angeschlagenen Spieler.“ Spätestens, als Hallen-Kapitän Ünal Kurtulus den Wanderpokal in Empfang nahm, dürften diese Blessuren vergessen gewesen sein.

Florian Bartel (r.) mit dem Siegerpokal.
Florian Bartel (r.) mit dem Siegerpokal. © Henkel

So geht der Lüner SV mit einem Erfolgserlebnis in die Vorbereitung auf die Rückrunde, die am Donnerstag (11. Januar) beginnt. In der zweiten Saisonhälfte hat der Westfalenligist noch einiges vor, will seine gute Ausgangslage nutzen, um in Sachen Aufstieg mitzumischen. Bevor es aber wieder auf den Rasen geht, hat Bartel noch ein Lob für den Kick unterm Dach: „Westfalia Wethmar hat einen guten Job als Ausrichter gemacht. Generell hat mir das Turnier als Event sehr gut gefallen.“

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