Lüner SV im freien Fall – sechste Niederlage in Folge Spieler geben Trainer Rätsel auf

Lüner SV weiter im freien Fall – sechste Niederlage in Folge
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Der Lüner SV findet einfach nicht in die Spur zurück. Sah es vergangene Woche trotz der 0:1-Niederlage in Hamm fußballerisch wieder etwas besser aus, machte der Westfalenligist an diesem Sonntag mindestens einen Schritt zurück. Beim Tabellenvorletzten, dem TuS Sinsen, unterlag der LSV mit 2:3 und konnte sich darüber offenbar noch glücklich schätzen, sagte Co-Trainer Florian Bartel: „Hintenraus kann das Spiel sogar noch höher ausgehen.“ Bartel vertrat gemeinsam mit Karim Bouasker den gesperrten Chefcoach Axel Schmeing, der sich die achte Liga-Pleite von außen aus ansehen musste.

Bartel benötigte nach dem Schlusspfiff einen Moment, um sich zu sammeln und dann in die Analyse des Spiels gehen zu können: „Ich muss erstmal Luft holen, weil ich selbst sehr enttäuscht bin.“ Kein Wunder, Abstiegskandidat Sinsen hatte eigentlich der Gegner sein sollen, gegen den der Lüner SV sich wieder von seiner besseren Seite präsentieren wollte – daraus aber wurde nichts.

Ein Grund war einmal mehr die Personalsituation. Zwar kehrten Ünal Kurtulus und Robin Rosowski nach Sperren zurück, dafür mussten Milan Sekulic und Matthias Drees jeweils wegen der fünften Gelben Karte passen, Lukas Berger konnte ebenso wenig spielen wie Christopher Hildebrandt, Dzanan Mujkic oder Florian Püschel. „Das war heute der absolute Tiefpunkt. Mit weniger Spielermaterial anzureisen, geht eigentlich nicht“, musste Bartel feststellen.

Lüner SV verteilt Geschenke

Die Ausfälle alleine taugten aber nicht als alleinige Ausrede, dafür verteilte der LSV auf dem Rasen zu viele Geschenke. In der sechsten Minute zum Beispiel, als ein eigentlich harmloser langer Ball Sinsens für ein Missverständnis in der Lüner Defensive und zum ersten Treffer führte. „Das Spiel heute war ein Spiegelbild der letzten Wochen und Monate. Wir kriegen ein unfassbar dummes und unnötiges Gegentor, machen es dann bis zur Halbzeit besser und gehen meines Erachtens auch verdient mit 1:1 in die Pause“, analysierte Bartel – nur um nach dem Seitenwechsel den nächsten Schnitzer seines Teams zu beobachten.

„Wir kommen einigermaßen gut raus, schenken dem Gegner aber eine Ecke nach einem Freistoß von denen in deren eigener Hälfte“, so Bartel. Viel zu tief habe seine Defensive in der Situation gestanden und er rätselte: „Warum wir so tief verteidigen, bleibt das Geheimnis einiger Spieler.“

Florian Bartel, Co-Trainer des Lüner SV, läuft lächelnd über den Platz.
Vor Anpfiff war Florian Bartel, Co-Trainer des Lüner SV, noch guter Dinge. © Ebmeier

Mit dem 2:1 in der 52. Minute gewann Sinsen Oberwasser und erhöhte zehn Minuten später auf 3:1. Zwar kam der LSV noch zum Anschluss, hatte auf der anderen Seite aber auch Glück, dass Sinsen weitere Gelegenheiten ungenutzt ließ. „Man muss ganz klar sagen, dass es in Summe heute zu wenig war“, konstatierte Bartel.

Für den LSV ist es die sechste Pflichtspielniederlage in Serie. Ein Blick auf die kommenden Aufgaben verheißt zudem nichts Gutes: Zunächst empfängt der LSV Spitzenreiter Erkenschwick zuhause (Donnerstag, 19.15 Uhr), drei Tage später kommt mit dem SC Verl II der Tabellendritte nach Schwansbell.