Lüner SV verliert erstmals unter Milan Mikuljanac Last-Minute-Pleite gegen Abstiegskandidat

Lüner SV verliert erstmals unter Mikuljanac
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Das war eine Premiere, auf die Milan Mikuljanac liebend gern verzichtet hätte. Die sechs Spiele, seit er das Traineramt beim Lüner SV übernommen hat, verlor er nicht – im verflixten siebten erwischte ihn es dann doch. Und das auf bittere Art und Weise, fiel das einzige Tor doch in der Nachspielzeit.

Westfalenliga 2
Lüner SV – FC Lennestadt 0:1 (0:0)

Mikuljanac ärgerte sich im Nachgang gar nicht so sehr über die Flecken auf seiner nun nicht mehr ganz so weißen Weste. Vielmehr störte ihn die Entstehung des entscheidenden Gegentors, denn da machte es der LSV dem Gegner viel zu einfach.

Lüner SV verteidigt schlecht beim Gegentor

Es lief bereits die Nachspielzeit, die Lüner drückten auf das Siegtor und vergaßen dabei offenbar die Rückwärtsbewegung. „Ein Abstoß vom gegnerischen Torwart und wir stehen mit sechs Mann in der gegnerischen Hälfte, das geht gar nicht“, kritisierte Mikuljanac.

Den langen Abschlag verlängerte Lennestadts Zielspieler per Kopf und ohne jegliche Bedrängnis in den Lauf von Samuel Eickelmann, der LSV-Keeper Alexander Rothkamm bezwang und damit für regelrechte Ekstase auf der Auswärtsbank sorgte: Durch den Erfolg sammelte Lennestadt enorm wichtige drei Punkte im Klassenerhalt.

FC Lennestadts Samuel Eickelmann jubelt nach Tor
FC Lennestadts Samuel Eickelmann erzielte das goldene Tor gegen den Lüner SV. © Sprenger

Der Lüner SV hingegen dürfte sich mit der Niederlage aus dem Kampf um den Oberliga-Aufstieg verabschiedet haben. Spitzenreiter Concordia Wiemelhausen ist nun auf acht Punkte enteilt. Für Mikuljanac war die Zielsetzung aber ohnehin von Beginn an eine andere: „Als ich übernommen habe, hatten wir gesagt, dass wir nichts mit Abstieg zu tun haben wollen, das haben wir geschafft. Alles andere ist Bonus und herzlich willkommen.“

Aber – und dafür genügte ein Blick in die Mikuljanac-Miene nach Spielschluss – die Niederlage nervte den erfahrenen Coach trotzdem. Und das war nicht verwunderlich, schließlich war seine Mannschaft dem Sieg eigentlich näher. „Wir haben auch gar nicht so schlecht gespielt. Nur die Chancen haben wir nicht genutzt“, wusste Mikuljanac.

Lüner SV lässt Torchancen liegen

In einer ereignisarmen ersten Hälfte waren es Pablo Carriazo (18. Minute) aus aussichtsreicher Lage und Ünal Kurtulus (32.), die die Führung auf dem Fuß hatten. Nach der Pause drückte der LSV immer mehr, erneut verpasste Carriazo aber das erlösende Tor (48.). Im Anschluss offenbarte Lennestadt etwa 20 Minuten keine Lücke, danach bliesen die Lüner zur Schlussoffensive.

Ein, zwei Situationen spielten die Hausherren schlecht zu Ende, hätten allerdings trotzdem in Führung gehen müssen. Nicht so sehr beim Schuss von Denis Czarnecki aus der zweiten Reihe (84.), dafür aber unmittelbar danach: André Witt schickte Sergen Bozcan mit einem langen Pass auf die Reise, der Stürmer lief alleine aufs Tor zu und scheiterte am Gästekeeper (85.). Den mitgelaufenen Khaled Mathpout übersah Bozcan zudem. „Da muss er nur querlegen und wir jubeln alle zusammen“, haderte Mikuljanac, „aber das sind alles junge Leute. Ich will den Jungs gar nicht groß etwas vorwerfen.“

Lüner SV beklagt Verletzung von Daniel Mikuljanac

Bitter war, dass Daniel Mikuljanac schon nach einer halben Stunde nicht mehr weitermachen konnte. Ihm war sein Gegenspieler unglücklich auf den Fuß getreten, „danach ist das Sprunggelenk angeschwollen“, berichtete sein Trainer und kommentierte: „Das war ein herber Verlust für uns. Dani organisiert unser Spiel, verteilt die Bälle. Wir hoffen, dass es kein Bänderriss ist.“

Gebrauchen kann der LSV weitere Verletzte nun wirklich nicht: Gegen Lennestadt fehlten schließlich Sebastian Hahne, Benjamin Teichmöller, Enis Delija und Luca de Angelis angeschlagen, Milan Sekulic saß seine Gelbsperre ab. Mikuljanac zeigte sich zumindest optimistisch, dass die Personallage kommende Woche beim BSV Schüren entspannter aussieht.

LSV: Rothkamm – Berger, Vrljic (90. Kapinga), Cevirme (62. Bozcan), Witt, Carriazo (80. Mathpout), Schultz, Kurtulus, Czarnecki, Mikuljanac (31. Wistuba), Danszczyk

Tor: 0:1 Eickelmann (90.+2)