Marc Woller machte bei seiner Mannschaft ein grundsätzliches Problem aus. © Timo Janisch

Fußball-Westfalenliga

Lüner SV überzeugt wieder nicht - Marc Woller spricht von einem Mentalitätsproblem

Bei Westfalia Wickede zeigt der Lüner SV die nächste unbefriedigende Leistung. Dabei fehlte dem selbst ernannten Titelkandidaten eine Stärke, die ein Spitzenteam doch ausmachen sollte.

Wickede

, 15.09.2019 / Lesedauer: 3 min

Die Saison in der Fußball-Westfalenliga verläuft weiter überhaupt nicht nach Plan für den Lüner SV. Am Sonntag verlor der mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestartete LSV mit 1:3 bei Westfalia Wickede und ist jetzt Tabellenzehnter. Trainer Marc Woller diagnostizierte bei seiner Mannschaft ein Mentalitätsproblem.

Westfalenliga 2

BV Westfalia Wickede - Lüner SV 3:1 (1:0)

Spielerisch war die Leistung der Rot-Weißen gar nicht verkehrt. Das Aufbauspiel verlief solide und die Chancen hätten sogar für einen deutlichen Sieg im Pappelstadion reichen können.

Können. Denn was der LSV komplett vermissen ließ, war jegliche Form von Konsequenz im Torabschluss - gerade bei einem vom Vorstand selbst ernannten Spitzenteam sollte das doch eigentlich anders sein.

Marc Woller: „Wir haben null Durchschlagskraft“

Doch Versuch um Versuch verfehlte das Ziel, meistens musste Wickedes Schlussmann Joel Kiranyaz nicht mal eingreifen. Ob Sefa Ayaz´ Schuss aus 20 Metern, Fabian Pfennigstorfs Kopfball, Marcel Ramseys Freistoß, Milan Sekulic aus spitzem Winkel oder erneut Ramsey am langen Pfosten - die Lüner bekamen keine Schärfe in ihre Abschlüsse. „Vor dem Tor wird es phlegmatisch. Wir spielen Hacke-Spitze-Eins-Zwei-Drei und das nicht erst seit heute. Wir haben null Durchschlagskraft“, wurde Trainer Marc Woller nach der Partie deutlich. Tatsächlich fehlte dem LSV ein Spieler, der in der Offensive Verantwortung übernimmt.

So war es bezeichnend, dass beinahe ein Innenverteidiger die Wende herbeigeführt hätte. Matthias Göke glich per Kopf den 0:1-Rückstand aus der ersten Halbzeit aus. Mehmet Erdogan hatte gegen passiv verteidigende Lüner aus zehn Metern eingenetzt.

Und Göke hätte am Sonntag zum Hattrick-Schützen werden können. Direkt nach dem Ausgleich kam er bei den darauffolgenden zwei Ecken erneut völlig frei zum Kopfball. Dieses Mal musste Kiranyaz eingreifen und tat das jeweils herausragend.

Hakan Cevirme sorgt für die Vorentscheidung

Dass der LSV später sogar erneut einem Rückstand hinterherlaufen musste, daran hatten die Rot-Weißen ihren Anteil. Viel zu passiv verteidigte der LSV einen Wickeder Angriff, der eingewechselte Hakan Cevirme erzielte das 2:1. Und das, obwohl die Westfalia eigentlich stets wenig Torgefahr ausgestrahlt hatte. „Wir stechen nicht zu. Das war im ganzen Spiel so. Wenn wir noch ein bisschen weiter zurückgegangen wären, stehen wir im Zaun“, so Woller, der kurz vor Schluss noch die 3:1-Entscheidung durch Robin Dieckmann hinnehmen musste.

Statt dem Lüner SV jubelten Torschütze Mehmet Erdogan und Westfalia Wickede. © Timo Janisch

Auf der Pressekonferenz nach Spielende wurde Woller weiter deutlich. Das „phlegmatische“ und zurückweichende Spiel seiner Elf („Fast das Beste, was wir haben“) habe er in der Halbzeitpause klar angesprochen. „Ich habe nicht gesehen, dass in der zweiten Halbzeit der Wille war, das umzusetzen“, sagte Woller. Und das liege an der Mentalität der runderneuerten LSV-Mannschaft. „Wir sind gar nicht gewillt, das Tor zu machen. Das ist eine Katastrophe. Das ist eine Mentalitätssache, die kannst du nicht trainieren“, so Woller weiter. Beispielhaft seien die Chancen von Göke nach Flanken gewesen, wo kein LSV-Spieler auf eine neue Spielsituation reagiert hat. Woller musste viele Bewegungen von draußen initiieren. „Das muss auch mal vom Spieler selbst kommen“, sagte der Trainer.

Doch mit der gezeigten Leistung vom Sonntag handelte sich Lünen seine zweite Saisonniederlage ein - gegen eine Mannschaft, die ihren ersten Liga-Heimsieg seit März feierte. „Wir haben so lange darauf hingearbeitet. Heute hatten wir auch das Spielglück“, sagte Wickedes Trainer Alexander Gocke.

Lüner SV: Josch - Bozlar, Reis, Göke, Deppe - Kara, Drees - Ayaz (54. Memic), Ramsey, Sekulic (67. Sonna) - Pfennigstorf (76. Mushaba)

Tore: 1:0 Erdogan (25.), 1:1 Göke (52.), 2:1 Cevirme (79.), 3:1 Dieckmann (87.)

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