Lüner SV kassiert Knock-Out in Nachspielzeit „Gäbe es einen Fußballgott, hätten wir gewonnen“

Lüner SV kassiert Knock-Out in Nachspielzeit
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Die Talfahrt der vergangenen Wochen stoppte der Lüner SV nicht – zumindest ergebnistechnisch. Das 0:1 bei der Hammer SpVg war bereits die vierte Niederlage in der Westfalenliga in Serie. Fußballerisch sah Trainer Axel Schmeing seine Mannschaft aber deutlich verbessert.

Westfalenliga 1
Hammer SpVg – Lüner SV 1:0 (0:0)
„Gäbe es einen Fußballgott, hätten wir das Spiel heute gewonnen“, bilanzierte Schmeing. Denn seine Elf war die bessere, siegreich war dennoch Gastgeber Hamm. Und das in der Nachspielzeit – ein Tor mit Folgen: Für den Lüner SV, der ohne Punkt nach Hause fuhr und auch für Schmeing selbst, der im Anschluss die Rote Karte sah.

„Für mich war das Tor irregulär“, beschreibt der LSV-Trainer die Szene: „Erstmal ist der Ball einen halben Meter im Seitenaus, was der Linienrichter aber nicht sieht. Im Anschluss daran gibt es erst eine Ecke für Hamm, daraus resultierend einen Freistoß.“ Bei der Ausführung der Standardsituation sei es zu weiteren Regelverstößen gekommen: „Unser Spieler wird ganz klar gefoult, was aber nicht gepfiffen wird. Dadurch hebt er das Abseits auf, weil er noch am Boden lag und obendrein wird auch unser Torwart gefoult.“

Schmeing selbst sei im Anschluss auf das Spielfeld gelaufen: „Ich habe den Schiri gefragt, warum er das Tor gibt. Da gab es aber keine Antwort. Er hat mich aufgefordert, den Rasen zu verlassen, das habe ich dann nicht getan. Regeltechnisch ist das sicherlich vertretbar, dass er mir dann Rot zeigt, aber die Umstände waren schon krass.“ Insbesondere ein Mindestmaß an Kommunikation hätte sich der LSV-Trainer gewünscht.

Komplett neue Viererkette

Eine Kette von unglücklichen Umständen aus Lüner Sicht, das bis dahin zumindest mal wieder besser auftrat als in den vergangenen Wochen. Eine gute Viertelstunde benötigten die Lüner, um in Fahrt zu kommen, waren danach aber das aktivere und spielbestimmende Team. „Im Laufe der ersten Halbzeit müssen wir mindestens zwei Buden machen“, ärgerte sich Schmeing über die fehlende Effizienz seiner Offensivleute. Nach etwa einer halben Stunde hatte Lukas Mertens die Führung auf dem Fuß, scheiterte vor dem Tor aber ebenso wie kurz darauf Berkan Kücük.

Unzufrieden war Schmeing ansonsten nicht. Dabei waren die Voraussetzungen einmal mehr alles andere als optimal: Alessio Argenziano musste sich kurzfristig krank abmelden, für Florian Püschel war beim Aufwärmen Schluss. „Für diese Rahmenbedingungen mit komplett neuer Viererkette war es gut. Wir haben sehr wenig zugelassen und viel Moral gezeigt“, so Schmeing.

Debüt für Flemming Sandt

Auch im zweiten Durchgang war Lünen besser, hatte durch Milan Sekulic eine weitere große Chance. Der Stürmer hatte aber ebenfalls kein Glück im Abschluss. „Das war eine deutliche Leistungssteigerung. Wir haben jetzt auch kein Feuerwerk abgebrannt, aber hätten schon zwei, drei Tore schießen müssen. Dann hätten wir anschließend auch gar nicht mehr über die Szene in der Nachspielzeit diskutieren müssen“, so Schmeing abschließend.

Im Tor beim LSV stand Flemming Sandt, der nach seiner Verpflichtung in der letzten Woche direkt mal ins kalte Wasser geworfen wurde. „Er hat seine Sache gut gemacht, viel Sicherheit ausgestrahlt“, kommentierte Schmeing das Debüt des Schlussmannes. Nur in der letzten und entscheidenden Szene habe er etwas unglücklich ausgesehen – auch wenn man den Einsatz gegen ihn als regelwidrig einstufen könne.

LSV: Sandt – Hildebrandt, Delija, Drees, Wilmanns (56. Mikuljanac), Reichwein, Sekulic, Hahne (62. Aydin), Mujkic, Mertens, Kücük

Tor: 1:0 Breuer (90.)

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