Lüner SV holt „klassischen Zehner“ vom ASC 09 Offensivmann hat lange Leidenszeit hinter sich

Lüner SV holt „klassischen Zehner“ vom ASC 09
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Die Saison hat noch gar nicht angefangen, doch schon gibt es verletzungsbedingt die ersten Sorgenfalten bei den Verantwortlichen des Lüner SV. Berkan Kücük wird nach seinem Kreuzband- und Meniskusriss bis weit ins nächste Jahr ausfallen, er dürfte in dieser Saison in den Planungen kaum mehr eine Rolle spielen. Zudem fällt Milan Sekulic seit dem ersten Testspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund aus. „Er hat ein angerissenes Außenband und ein Bone Bruise (Flüssigkeitsansammlung im Knochen, Anm. d. Red.) im Sprunggelenk“, berichtet Trainer Axel Schmeing, eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit.

Vier Wochen pausiert der Stürmer bereits, sein Comeback ist noch nicht in Sicht. Die Sorgenfalten werden aber teils geglättet, weil sich der LSV in der Offensive extern verstärkt hat – und das ziemlich namhaft: Vom Dortmunder Oberligisten ASC 09 wechselt Philippos Selkos nach Lünen.

„Der Transfer ist fix“, bestätigte Schmeing nach dem jüngsten Testspiel, das der LSV glatt mit 4:0 bei Hagen 11 gewann. Selkos wirkte die letzte halbe Stunde bereits mit, holte unter anderem den Elfmeter zum vierten Treffer heraus. „Er ist eigentlich ein klassischer Zehner, aber vorne ziemlich universell einsetzbar“, so Schmeing über Selkos, der vor gar nicht allzu langer Zeit den Sprung in den Profifußball wagte.

Ausgebildet wurde Selkos in der Nachwuchs-Abteilung des Hombrucher SV und des SC Paderborn, spielte dort in der Junioren-Bundesliga. Nach einer Senioren-Saison bei den Ostwestfalen zog es den Offensivspieler zum griechischen Profi-Klub Panionios Athen. Dort allerdings war Selkos häufiger verletzt, konnte nicht so richtig Fuß fassen und schloss sich im Anschluss den Aplerbeckern an.

Philippos Selkos im Zweikampf mit dem Gegenspieler.
Philippos Selkos (in Rot) stand im Test bei Hagen 11 eine gute halbe Stunde für den Lüner SV auf dem Platz. © Sprenger

In Dortmund absolvierte er in seiner ersten Saison 13 Einsätze, ehe ihn ein Totalschaden im Knie für fast ein Jahr aus der Bahn warf. Erst im April 2023 stand Selkos das erste Mal wieder für den ASC auf dem Platz. „Das merkt man jetzt schon noch, dass ihm durch die lange Verletzungspause die Spritzigkeit und Beweglichkeit fehlen. Daran werden wir nun gemeinsam arbeiten“, kündigte Schmeing an.

Hinter seinen Qualitäten als Kicker gebe es hingegen keinerlei Fragezeichen: „Von seinem fußballerischen Talent wird er uns auf jeden Fall weiterhelfen, da gibt es überhaupt keine Zweifel. Dafür muss er aber die richtige Fitness erlangen.“

Selkos holt Elfmeter heraus

So ist sich Schmeing sicher: „Mittelfristig wird er auf jeden Fall eine große Verstärkung sein. Ob das auch kurzfristig klappt, müssen wir schauen.“ Ein fitter Selkos kann in der Offensive dann sämtliche Positionen bekleiden. Solange das noch nicht der Fall ist, sieht Schmeing ihn am ehesten auf der Zehner- oder Neuner-Position, „von seiner grundsätzlichen Spielanlage funktioniert aber alles“.

Das zeigte sich bereits im jüngsten Test der Lüner bei Hagen 11. Selkos überzeugte mit super Ballbehandlung, agierte beidfüßig und konnte auch in Eins-gegen-eins-Situationen für Überraschungsmomente sorgen – sein Gegenspieler wusste ihn in der 85. Minute deshalb nur per Foul im Strafraum zu stoppen. Schmeing und Co. werden sich wünschen, dass er künftig mehr davon zeigt.

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