Der Lüner SV tritt in der Fußball-Westfalenliga auf der Stelle. Beim Tabellenletzten FC Lennestadt holt die Mannschaft einen Punkt – zu wenig für den eigenen Anspruch, angesichts des Spielverlaufs aber auch nachvollziehbar, immerhin spielte der LSV über eine Halbzeit lang in Unterzahl.
Westfalenliga 2
FC Lennestadt – Lüner SV 1:1 (0:1)
„Mit dem Ergebnis sind wir nicht gerade happy. Aber wir haben auch 50 Minuten mit einem Mann weniger gespielt und sind aktuell nicht in der Ausgangslage zu sagen, dass wir ein Spiel auch mit zehn Leuten gewinnen“, gab Trainer Axel Schmeing zu Protokoll.
Knackpunkt im Spiel war demnach die Ampelkarte, die sich Michael Vrljic kurz vor dem Pausenpfiff einhandelte. „Das waren zwei Fouls und der Schiri war sich auch sehr sicher. Das zweite habe ich nicht gesehen, beim ersten weiß ich nicht, ob es überhaupt ein Foul war“, ordnete Schmeing ein: „In der Summe auf jeden Fall sehr hart und sehr unglücklich für uns.“
Bis dahin war der LSV die tonangebende Mannschaft, dominierte das Schlusslicht. Allein das Toreschießen bereitete den Lünern einmal mehr Kopfzerbrechen. „Es ist dasselbe Leid wie immer in dieser Saison. Wir treffen die Bude einfach nicht“, klagte Schmeing. Einzig Dominic Schmidt traf ins Tor – bezeichnenderweise vom Punkt, nachdem der Offensivspieler selbst gefoult wurde.
Kurtulus vergibt für den Lüner SV
Ansonsten vergaben aus dem Spiel heraus Ünal Kurtulus und Hakan Cevirme die beste Chance. „Das war etwa in der 35. Minute, als Ünals Schuss gut gehalten wird. Ünal kriegt den Abpraller, der geblockt wird und Hakans schießt einen Gegenspieler auf der Linie ab“, schilderte Schmeing die Dreifach-Gelegenheit: „Insgesamt muss es auch mit den anderen Gelegenheiten zu mindestens einem Tor aus dem Spiel heraus reichen.“
Tat es aber nicht, und so reichte den Sauerländern der Ausgleich aus der 47. Minute, um einen Punkt zu holen. Ein Treffer, den Schmeing nicht unbedingt gegeben hätte: „Benjamin Teichmöller dribbelt mit dem Ball, kriegt Druck und wird meiner Meinung nach gefoult. Bestes Indiz dafür ist, dass ihm der Schuh dabei ausgezogen wird.“ Die Pfeife des Schiedsrichters aber blieb stumm und Lennestadt traf mit dem ersten Torschuss.
Zwei Verletzte beim Lüner SV
Als „höchst unglücklich“ bezeichnete Schmeing den Spielverlauf: „Lennestadt hat bis zum Platzverweis eigentlich schon gar nicht mehr an sich geglaubt. Wir haben da nichts zugelassen. Und dann kassieren wir direkt mit der ersten Chance das Gegentor, das ist bitter.“
Mit elf gegen zehn war es im zweiten Durchgang ein Spiel auf Augenhöhe, in der Lennestadt mehr Ballbesitz hatte, beide Teams aber zu Gelegenheiten kamen. Schmidt vergab per Kopf aus kurzer Distanz (75.), kurz danach wurde Cevirmes Schuss gerade noch geblockt. Auf der anderen Seite hatte der LSV Glück, als ein Kopfball gegen den Pfosten klatschte (85.). In Summe hatte das 1:1 Bestand und der LSV fuhr mit einem Zähler heim, klagte zudem noch über zwei weitere Verletzte: Milan Sekulic musste mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden, Torhüter Flemming Sandt hatte Probleme im Leistenbereich. Ausfälle, die der LSV wirklich nicht gebrauchen kann. „Das Aufgebot heute war schon letzte Rille“, merkte Schmeing an und verwies auf die ohnehin schon lange Verletztenliste: In André Witt, Mike Pihl, Lukas Berger, Sebastian Hahne, Robin Rosowski fehlten fünf Stammspieler, dazu Sekulic und der nun gesperrte Vrljic.
LSV: Sandt (47. Rothkamm) – Vrljic, Delija, Teichmöller, Schmidt, Sekulic, Saritas, Schultz, Kurtulus, Czarnecki, Mikuljanac
Tore: 0:1 Schmidt (25./Foulelfmeter), 1:1 Eickelmann (47.)
Gelb-Rote Karte: Vrljic (45./wdh. Foulspiel)
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