Den Start in die Saison hat der Lüner SV in den Sand gesetzt. Nach vier Spieltagen ist der ambitionierte Westfalenligist Vorletzter, hat gerade mal einen Punkt auf dem Konto, – den gab es beim 1:1 gegen Aufsteiger SpVgg Horsthausen. Ansonsten gab es Niederlagen gegen den Holzwickeder SC, Westfalia Soest und zuletzt DSC Wanne-Eickel. Am Sonntag gastiert Wacker Obercastrop in Lünen (Anstoß 15 Uhr) – die nächste Gelegenheit für den LSV, endlich mal drei Punkte einzufahren.
Und so langsam wird es Zeit, sonst könnte es ungemütlich werden im Schwansbell. Coach Axel Schmeing habe zwar noch nicht gehört, dass sein Posten in Gefahr sei, er sagt aber auch: „Am Ende des Tages sind die Trainer und die Sportliche Leitung dafür verantwortlich, wie es läuft. Und Fakt ist, dass wir uns ganz klar mehr erhofft haben.“
Den Aufstieg hat zwar niemand als Ziel ausgerufen, zumindest aber oben mitspielen will der Lüner SV eigentlich schon. Und um das möglich zu machen, haben Schmeing, Co-Trainer Florian Bartel sowie Simon Erling, Sportlicher Leiter beim LSV, viel Zeit und Mühe investiert, das Team im Sommer zu verstärken.
Neuzugänge enttäuschen bisher
Die Neuzugänge hatten teils prominente Namen wie Mike Pihl oder René Lindner, waren mindestens Westfalenliga-erprobt wie Dominic Schmidt oder Benjamin Teichmöller. „Wir haben die neuen Spieler geholt, die jetzt in der Menge nicht zünden“, äußert Schmeing seine Enttäuschung über die bisher erbrachten Leistungen. Der Trainer weiß allerdings auch, dass noch nicht mal ansatzweise irgendwas entschieden ist: „Auf- oder abgestiegen ist nach vier Spieltagen noch niemand. Klar wollen wir jetzt aber auch endlich das erste Spiel gewinnen, sonst wird es irgendwann unglaubwürdig.“
Dabei helfen können frische Alternativen im Offensivspiel, das bislang ziemlich gelahmt hat. Zwei Tore erst erzielte der LSV, für beide zeichneten sich Innenverteidiger verantwortlich. „Sebastian Hahne ist nach beruflicher Abwesenheit wieder da und Milan Sekulic hat die Woche trainiert“, nennt Schmeing zwei Optionen.

Und dann wäre da noch Hakan Cevirme, der im Tausch mit Marcel Reichwein von Türkspor Dortmund nach Lünen kam. „Er ist am Sonntag auf jeden Fall spielberechtigt“, bestätigt Schmeing, dass dem Debüt Cevirmes nichts im Wege steht. Möglicherweise kann er die Lücke zum Teil schließen, die der Abgang von Nico Berghorst im Sommer gerissen hat. „Nico ist mit keiner Faser zu ersetzen, war hier zwei Jahre lang der beste Spieler beim LSV“, trauert Schmeing dem Stürmer hinterher, der sich der SpVgg. Erkenschwick angeschlossen hatte.
Dabei mangelt es dem LSV gar nicht mal an Torgelegenheiten, bislang fehlt der Vollstrecker. „Wir haben auch einfach aktuell viel Pech. Der Gegner trifft mit dem ersten Schuss und wir betreiben viel Aufwand ohne Ertrag“, hadert Schmeing.
Livestream mit Werner Hansch
Dass die bislang maue Ausbeute nicht allein mit fehlendem Spielglück zu erklären ist, weiß der erfahrene Coach natürlich auch: „Wenn du vorne die Tore nicht machst und hinten zum Teil blöde Fehler, dann wird es schwer. So schlecht sind die anderen Mannschaften in der Liga auch nicht, dass sie dir das alles verzeihen.“ Nun soll der Bock am Sonntag gegen Obercastrop umgestoßen werden. Wacker, selbst mit einigen Ambitionen in die Liga gestartet, geriet zuletzt gegen den TuS Erndtebrück mit 0:5 unter die Räder.
Wem die Wiedergutmachung gelingt, zeigen wir im Livestream mit prominenter Besetzung: Ab 15 Uhr melden sich Timo Janisch und Reporter-Legende Werner Hansch aus der Kochan Arena.
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