Lüner Fußballer arbeitete während Corona jeden Tag drei Stunden lang zu Hause an seiner Fitness

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Lüner Fußballer arbeitete während Corona jeden Tag drei Stunden lang zu Hause an seiner Fitness

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Ein Lüner Fußballer arbeitete während der Corona-Zeit jeden Tag drei Stunden von zu Hause aus an seiner Fitness, um auch weiterhin seinem Traum nachzugehen. Das scheint sich aktuell auszuzahlen.

Lünen

, 18.09.2020, 13:02 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mario Plechaty konnte eines der begehrten Tickets ergattern. Sein Sohn Sandro hatte organisiert, das sein Vater sich das DFB-Pokal-Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und Arminia Bielefeld von der Tribüne aus angucken konnte.

300 Zuschauer waren dort, das Stadion somit ausverkauft, denn mehr ging auch nicht wegen der Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Ich habe mich so gefreut, erstmal wieder ein Spiel live zu sehen und auch Sandro live spielen zu sehen“, erzählt der ehemalige Trainer des Lüner SV, „und dafür, dass so wenig Zuschauer da waren, war die Stimmung trotzdem super. Es war eine tolle Atmosphäre.“

Plechaty gibt die Vorlage zum Siegtreffer

1:0 gewann Essen am Ende, auch dank Sandro Plechaty, der die Vorlage zum Siegtreffer gegeben hatte. „Dass Sandro da an dem Tor beteiligt war, war für mich als Vater natürlich etwas Besonderes“, erzählt Mario Plechaty, der Trainer des FC Nordkirchen in der Bezirksliga ist.

Bei der Torentstehung setzte sich Sandro Plechaty stark auf der rechten Seite durch, drang in den Strafraum ein und legte dort noch mal in den Rückraum ab, wo der besser postierte Simon Engelmann stand und den Treffer erzielte.

„Es gibt viele Szenen, wo ich ihm gesagt habe, such selber den Abschluss. Aber Sandro ist ein Teamplayer, sieht den Engelmann. Da versucht er, immer das Perfekte draus zu machen“, sagt Vater Mario, muss aber auch zugeben: „So hat er alles richtig gemacht.“

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Sandro spielte dabei auf der rechten Seite, wusste offensiv wie defensiv zu überzeugen und macht mit seiner starken Entwicklung weiter. „Sandro hat sich die letzten anderthalb Jahre super entwickelt“, sagt Mario über seinen Sohn. „Er hatte etwas mit Verletzungen zu kämpfen“, meint Plechaty und spielt damit unter anderem auf eine Armverletzung an, als Sandro bei den Profis des FC Schalke 04 in der Vorbereitung auf die letzte Saison mitmischte.

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Zudem musste Sandro regelmäßig auch auf Positionen von anderen Spielern aushelfen, kam deshalb allein in der vergangenen Saison auf vier verschiedenen Positionen zum Einsatz.

Doch jetzt wirkt es so, als hätte er sich auf der rechten Essener Seite festgespielt und betreibt dort kräftig Eigenwerbung.

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„Er hat sich super entwickelt, er kann auch in der dritten und zweiten Liga mitspielen“, meint sein Vater, sagt aber auch: „Essen ist ein super Verein, die gehören vom Potenzial her mindestens in die zweite Liga. Es war auch absolut richtig, dort hinzugehen. Jetzt muss man mal abwarten, wie die Saison so wird.“

Um dort aktuell hinzukommen, sich bei einem der Top-Teams der Regionalliga West in die Stammformation zu spielen, hat Sandro einiges getan, wie Vater Mario berichtet: „Er gibt nie auf, er ist sehr ehrgeizig. Er hat während Corona am Tag drei Stunden bei uns zu Hause trainiert. Er ist da schon wahnsinnig – im positiven Sinne, weil er weiß, dass er das Potenzial hat.“

Sandro spielt in Dortmund

Und dieses Potenzial könne, wenn es nach seinem Vater geht, auch für den oberen Profi-Bereich reichen, wenn er denn verletzungsfrei bleibe. „Da wird man ihn auch ein bis zwei Ligen höher sehen, er hatte ja auch schon Gespräche mit einem Zweitligisten im Sommer“, erzählt Mario Plechaty, der selbst ein Bundesliga-Spiel für Borussia Dortmund absolvierte.

Am liebsten hätte Mario seinen Sohn an diesem Wochenende erneut spielen sehen, wenn Rot Weiß Essen zum Regionalliga-Topspiel bei Borussia Dortmunds U23 antritt (14 Uhr, Stadion Rote Erde, Dortmund), doch da wird er dann selbst an der Seitenlinie stehen.

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