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Kuriose Corona-Verordnung: Altersgrenze bereitet Vereinen Probleme
Fußball
Die ersten Lockerungen für den Sport sind seit Montag (8.3.) in Kraft. Kinder bis 14 Jahre dürfen nun wieder regulär trainieren. Diese Grenze treibt in der Umsetzung teils sehr kuriose Blüten.
Es dürften beinahe ungewohnte Erfahrungen sein, die in dieser Woche auf den Lüner Fußballnachwuchs zukommen. Denn nach Monaten der Zwangspause dürfen die Junioren sei diesem Montag wieder auf die Fußballplätze. Kinder, die maximal 14 Jahre alt sind, können den normalen Trainingsbetrieb wiederaufnehmen. Doch die vorgenommene Altersgrenze erfordert außergewöhnliche Maßnahmen.
Ein Teil der Mannschaften könnte nicht trainieren
Maximal 20 Personen und die Spieler nicht älter als 14 Jahre – so lauten die groben Eckdaten der seit Montag gültigen Corona-Lockerungen für das Training im Amateursport. In der Praxis bedeuten diese Vorgaben, dass ab der C-Jugend abwärts wieder mit dem Trainingsbetrieb begonnen werden kann. Doch gerade in dieser Altersgruppe führen die Beschränkungen dazu, dass theoretisch nur jeweils ein Teil der Mannschaften trainieren darf.
„Wir haben in unserer Mannschaft beispielsweise sowohl Spieler, die 14 Jahre alt sind, als auch welche, die bereits 15 sind. Das würde bedeuten, dass wir einem Teil des Teams sagen müssten, dass sie nicht trainieren können“, erklärt Nico Sonnen, Trainer der C1-Junioren von Westfalia Wethmar.
Dies hänge damit zusammen, dass die Unterscheidung zwischen der C1 und der C2 bei der Westfalia nicht anhand des Alters getroffen werde. „Dadurch, dass wir einen Mischjahrgang haben, hat der Verein dann auch die Regelung getroffen, dass nur die Mannschaften bis zur D-Jugend trainieren dürfen“, so Sonnen.
Erste Einheit für neue C-Jugend des Lüner SV
Das sei nach der langen Fußballpause zwar schade für seine Spieler, „allerdings macht das natürlich Sinn und wir hoffen jetzt darauf, dass wir in ein paar Wochen vielleicht dann auch mit dem Training beginnen können.“
Etwas anders stellt sich die Situation beim Lüner SV dar, der nach dem Rückzug der JSG Lüner SV/VfB Lünen mittlerweile eine eigenständige C-Jugend ins Leben gerufen hat. Hier habe man das Problem mit der eingeführten Altersgrenze laut Torsten Block, Sportlicher Leiter der LSV-Jugend, allerdings umgehen können. „Unsere C-Jugend wird das Training normal aufnehmen können, weil es sich bei den Spielern um den älteren D-Jugendjahrgang handelt. Das heißt, es gibt keine Spieler, die über 14 Jahre alt sind.“
Für die C-Jugend des Lüner SV ist das für Donnerstag geplante Training daher auch fernab der Corona-Lockerungen eine besondere Einheit, denn das neuformierte Team wird dann überhaupt das erste Mal gemeinsam auf dem Platz stehen können.
Kein Training bei BW Alstedde und BV Lünen
Sowohl BW Alstedde als auch der BV Lünen haben unterdessen eine gänzlich andere Vorgehensweise gewählt. „Bei uns wird in dieser Woche noch kein Juniorentraining stattfinden. Wir setzen uns in den nächsten Tagen noch einmal zu einer Videokonferenz zusammen und schauen dann, wie wir mit der Situation umgehen“, erklärt Manuel Rebiger, Jugendleiter bei BW Alstedde.
Dass es bezüglich der Altersgrenze im Bereich der C-Jugend allerdings zu Schwierigkeiten kommen könnte, sei ihm bewusst, weshalb auch diese Problematik diskutiert werden dürfte. Derweil verzichtet man auch beim BV Lünen laut C-Jugendtrainer Pierre Madeheim noch auf die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes: „Es würde bei uns zwar nicht viele Spieler betreffen, aber auch wir müssten die Mannschaft dann theoretisch teilen. Aber in dieser Woche ist ohnehin noch kein Training angedacht.“
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
