Rein sportlich machte der TuS Niederaden am Sonntag den Klassenerhalt in der Kreisliga A2 fest: Der 4:3-Sieg über den TSC Kamen bedeutete endgültige Sicherheit. Nur wenige Tage später folgt allerdings der große Knall aus Lünen – der TuS Niederaden wird seine erste Mannschaft zur kommenden Saison auflösen müssen. „Die erste Mannschaft wird es nicht mehr geben. Das ist Fakt“, bestätigt Uli Hilgert, der auf der Vereinshomepage zwar noch als Vorsitzender Herrenabteilung geführt wird, aber: „Ich bin nicht mehr im Vorstand, kümmere mich aber noch um die erste Mannschaft.“
Ein Team, das noch genau zwei Spieltage existieren wird. Zahlreiche Abgänge stehen fest, Neuzugänge hingegen gibt es keine. „Fast die gesamte Mannschaft geht“, sagt Hilgert, darunter auch sein Sohn Mark. Ihn und viele andere TuS-Akteure soll es dem Vernehmen nach zum SV Preußen Lünen ziehen, in trockenen Tüchern ist dies aber noch nicht.
„Wir haben uns zusammengesetzt, ein bisschen gesprochen, wie sich das beide Seiten vorstellen“, gibt SVP-Trainer Carsten Walschus Auskunft und ergänzt: „Es ist in der Planung, ja. Wer und wie viele am Ende aus Niederaden zu uns stoßen, werden wir sehen.“ Bis zu elf Spieler könnten nach Horstmar gehen, heißt es. Naheliegend ist der Wechsel, schließlich kennt Walschus einen Großteil des Teams aus seiner eigenen Zeit beim TuS Niederaden.
TuS Niederaden erwägt Optionen
Fest steht außerdem, dass Steven Koczy zum BV Lünen geht und Lukas Goetz aufgrund seines Umzugs nach Köln nicht mehr dabei sein werden. Aus dem ohnehin knapp bemessenen Kader Niederadens würde also nur eine Handvoll Spieler übrig bleiben – viel zu wenig, um in der Kreisliga A konkurrenzfähig zu sein.
Vollkommen offen ist allerdings, wie es um die Zukunft des Seniorenfußballs in Niederaden bestellt ist. Die zweite Mannschaft wird am Saisonende in die Kreisliga C aufsteigen. Sie könnte den Platz in der A-Liga einnehmen, freiwillig in die B-Liga absteigen oder eben in der C-Liga an den Start gehen.
Thorsten Springer, Trainer des TuS Niederaden II sowie Geschäftsführer des Vereins, weiß nur eines: „Wir werden nicht in der Kreisliga A spielen. Jede Woche da dann die Hütte vollzukriegen, darauf haben weder meine Spieler noch ich Lust.“ Die Rettung also für BR Billmerich, das bei einem freiwilligen Verzicht Niederadens die Abstiegsrelegation umgehen und definitiv weiter in der A-Liga spielen würde? Mitnichten. Denn: „Es ist eine Option, dass wir beide Teams melden für die C- und die A-Liga.“
Die erste Mannschaft würde Niederaden dann noch vor Saisonbeginn zurückziehen, die jetzige Zweite könnte sich ein Jahr lang in der C-Liga akklimatisieren und im Jahr darauf den Platz in der Kreisliga B einnehmen. Dass das bei anderen Teams nicht gut ankommen würde, ist Springer bewusst: „Aber ich muss ja an meinen Verein denken.“ Ebenfalls möglich ist, dass die Springer-Truppe in der C-Liga antritt und auf das Startrecht der Ersten in der Kreisliga A verzichtet wird.

Viele offene Fragen also, auf deren Antworten nicht nur der TuS Niederaden selbst gespannt warten wird. „Wir haben am Samstag einen Mannschaftsabend. Da wollen wir alles in Ruhe noch mal besprechen“, kündigt Springer an, der sich außerdem mit Staffelleiter Christian Ritter über die Optionen unterhalten will. Nur eine Sache steht fest: Der TuS Niederaden hat zwar sportlich den Klassenerhalt geschafft, Kreisliga-A-Fußball wird es an der Kreisstraße in der kommenden Saison aber definitiv nicht geben.
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