Kapitän geht von Bord, Vereinslegende bleibt Unterschiedliche Zeichen beim TuS Niederaden

Von Matthias Henkel, Von Tom Manzelmann
Kapitän geht von Bord, Vereinslegende bleibt: Unterschiedliche Zeichen beim TuS Niederaden
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Die Nachricht, dass der TuS Niederaden beinahe seine komplette erste Mannschaft verlieren würde, sorgte für Existenzängste. Sportlich schaffte der Klub den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A, aufgrund des Exodus großer Teile der Ersten meldete Niederaden aber nur noch für die B-Liga.

Dort wird Mark Hilgert auflaufen, der als einer der wenigen an der Kreisstraße bleibt. „Uns hat viel Qualität verlassen“, kann er die Vereinsentscheidung nachvollziehen. Dass er bleibt, ist nicht nur Ehren-, sondern auch Familiensache: „Ich habe mich für den Verein entschieden, weil ich eine ganz andere Verbundenheit habe. Mein Vater war 30 Jahre lang zweiter Vorsitzender, er wurde damals von meinem Opa (Ehrenmitglied) angemeldet“, so Hilgert. Selbst ist Mark Hilgert schon 29 Jahre im Verein Mitglied – und seit vergangenem Freitag auch Geschäftsführer.

Wechsel zum SV Preußen Lünen

Dessen Mannschaftskamerad Dominik Hans, immerhin Kapitän beim TuS, ist hingegen zum SV Preußen gewechselt. Leicht ist es ihm sicher nicht gefallen. „Es ist ja mein Jugendverein. Ich habe bei den Minikickern angefangen“, erklärt Hans.

Die Entwicklung innerhalb des TuS veranlasste ihn allerdings, sich eine neue Herausforderung zu suchen. „Wir haben alle bis zum Schluss gewartet. Es hat sich auch keiner vor dem 30. April entschieden wegzugehen“, sagt er. Nur kam es dann doch dazu. „In der Hinrunde hat es noch gepasst. Dann kamen wir aber sonntags nur noch auf elf, zwölf Spieler. Wenn man so einen kleinen Kader hat, kann man es nicht in der Kreisliga A schaffen.“ Dass dies in der abgelaufenen Spielzeit doch gelang, lag vor allem daran, dass der TuS 19 der 34 Punkte in der Hinrunde holte, sonst wäre es wohl mächtig eng geworden.

Mark Hilgert grätscht.
Mark Hilgert (r.) hält dem TuS Niederaden die Treue. © Günther Goldstein

Besserung war offenbar nicht in Sicht. „Wir hatten ja insgesamt schon einen dünnen Kader. Es war auch schwierig, Neuzugänge zu bekommen. Es ist außerdem schwer, im Winter Spieler anzuwerben, wenn man nur einen Ascheplatz hat“, so Hans. So entschied sich ein Großteil der Mannschaft für den Wechsel nach Horstmar.

Nicht aber Hilgert, der von der Reserve schwärmt, die er ebenfalls kennt: „Ich habe da schon ein paar Mal ausgeholfen. Das sind auch super Jungs. Am wichtigsten ist mir der Verein, ich wohne nur 500 Meter vom Platz entfernt. Da bin ich noch alte Schule.“

TuS Niederaden ist kämpferisch

In puncto Ascheplatz gibt er Hans recht („ist scheiße“), kann aber Kunstrasen auch nicht viel abgewinnen: „Im Sommer schwitzt man sich tot, da glühen einem die Füße.“

In der neuen Saison will der TuS Niederaden erneut den Klassenerhalt – den aber eine Klasse tiefer – schaffen. „Das wird schwierig, aber machbar“, hofft Hilgert. „Wenn wir uns zusammenfinden und als Mannschaft zusammenwachsen und uns auf die guten, alten Tugenden verlassen, sich jeder für den anderen reinhaut, dann ist einiges möglich. Das ist wichtig für uns und den Verein. Wir müssen ein Lebenszeichen senden.“ Dass das klappt, darauf dürften auch die nun Ex-Mitspieler hoffen.

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