Torschütze des BV Brambauer verwundert eigenen Trainer Derbyheld wusste nicht, ob er schießen kann

Flemming Fennen wird zum Derbyhelden für den BV Brambauer
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Flemming Fennen sorgte für den emotionalen Höhepunkt eines ereignisreichen Lüner Derbys. Mit seinem Treffer in der 85. Spielminute sicherte der Mittelfeldspieler seinem BV Brambauer den Sieg über den VfB Lünen in der Fußball-Kreisliga A2 Dortmund - und einer langen Nacht im Vereinsheim. Dass ausgerechnet Fennen zum Derbyhelden avancierte, damit rechneten sowohl er als auch Trainer David Sawatzki im Vorfeld der Partie nicht so wirklich.

Flemming Fennen wird zum Derbyhelden

Im Nachgang der Partie äußerte sich der BVB-Coach durchaus überrascht über den Torschützen: „Flemming kam vor seiner Einwechslung nochmal zu mir und meinte, dass er spielen kann, aber nicht davon ausgehe heute schießen zu können. Davon war beim Treffer nichts zu sehen, so wie er das Ding da so trocken reingeknallt hat.“

Der Joker erklärt sich: „Ich habe seit zwei, drei Wochen Schmerzen im rechten Knie. Vor allem Abstoppbewegungen sind sehr, sehr unangenehm und deshalb wollte ich diese meiden.“ Zum Glück aller, die es am Freitagabend mit dem BV Brambauer hielten, dachte Fennen in der 85. Minute nicht darüber nach.

Am Ende einer sehenswerten Aktion über Bastian Ehrentraut und Sören Dvorak schloss er unhaltbar per Direktabnahme ab. Der Jubel im Anschluss fiel ausgiebig und emotional aus. „In dem Moment dachte ich mir allerdings, zieh einfach durch. Ich wollte den einfach machen“, so Flemming Fennen.

Flemming Fennen läuft.
Flemming Fennen avanciert zum Derbyhelden für BV Brambauer. Gegen den VfB Lünen traf er kurz vor Schluss. © Bindig

In der Vergangenheit hatte der Elektrotechniker immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Bereits zweimal zog er sich einen Kreuzbandriss zu, laborierte in der Sommerpause an einem Mittelfußbruch. In der Anfangsphase der Saison fiel er mit einem Außenmeniskusriss sowie einem Knorpelschaden aus. Von all den Rückschlägen ließ sich Fennen nicht unterkriegen, kämpfte sich immer wieder zurück und zeigte seinen Wert für das Team. So auch vergangenen Freitag gegen den VfB Lünen.

Spielerisch funktionierte beim BVB in der gefährlichen Zone wenig an diesem Abend, dafür überzeugte die Defensive. Gegen Ende der Partie bekam diese deutlich mehr zu tun. Zudem sah Fatih Gülec rund zehn Minuten vor Schluss die Gelb-Rote Karte. Dennoch stand am Ende der 1:0-Erfolg, eben dank Fennen: „Es fühlt sich einfach nur geil an. Die Mannschaft hat alles reingehauen, hat mit einem Mann weniger alles wegverteidigt. Dass ich dem Team dann noch mit einem Treffer helfen konnte, ich wiederhole mich, fühlt sich einfach nur geil an.“

Lange Siegesparty beim BV Brambauer

Im Anschluss wurde im Vereinsheim gefeiert: „Ich glaub, wie schon vor zwei Wochen gegen Alstedde, wird das Vereinsheim heute wieder ganz lange offen haben. Auch deshalb wollte ich den Treffer unbedingt machen, um hier den Derbysieg zu feiern.“