Hitzige Jahreshauptversammlung beim SV Preußen Teil der Anwesenden geht frühzeitig

Hitzige Jahreshauptversammlung beim SV Preußen: Teilnehmer gehen frühzeitig
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Der mögliche große Knall beim SV Preußen ist ausgeblieben: Levent Yilmaz war bei der Jahreshauptversammlung der Fußball-Abteilung angetreten, um sich zum Vorsitzenden wählen zu lassen und die Abteilung umzukrempeln. Während der durchaus hitzigen Versammlung wählten die Mitglieder aber Stephanie Zablonski zur neuen Vorsitzenden. Sie tauscht das Amt mit dem neuen stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Regenitter.

SV Preußen: Stephanie Zablonski gewählt

In der am Ende rund zweistündigen Sitzung gab es einige hitzige Wortbeiträge. Das bestätigt auch Zablonski: „Es gab die eine oder andere hitzige Diskussion“, bestätigt die neue Vorsitzende. Selbst stellten sich neue Vorsitzende und auch Yilmaz den Fragen der Anwesenden. „Wir waren gut vorbereitet und haben auch Herrn Yilmaz die eine Plattform gegeben, sich zu präsentieren“, sagt Zablonski.

Offenbar überzeugte der alte Vorstand die Mitglieder. Rund 75 Prozent stimmten für die Wahl Zablonskis und ihrer Vorstandskollegen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Zablonski. „Das ist das, was wir angestrebt haben. Dass es so eindeutig wird, habe ich aber nicht unbedingt gedacht.“

Der gewählte Vorstand des SV Preußen: Kassiererinnen Silvy Kohler (v.l.), Jessica Bettinger, stellvertretender Vorsitzender Jürgen Regenitter, Vorsitzende Stephanie Zablonski, Geschäftsführer Stephan Ahland und Thomas Girlich.
Der gewählte Vorstand des SV Preußen: Kassiererinnen Silvy Kohler (v.l.), Jessica Bettinger, stellvertretender Vorsitzender Jürgen Regenitter, Vorsitzende Stephanie Zablonski, Geschäftsführer Stephan Ahland und Thomas Girlich. © Thies Adam

Zufall sei das allerdings auch nicht: Während Yilmaz angab, in dieser Saison bislang überhaupt erst ein Spiel gesehen zu haben, sagte Zablonski: „Ich stehe bei fast jedem Auswärtsspiel an der Linie. Wenn wir ein Heimspiel haben, bin ich in der Kaffeebude zu finden. Das ist dann am Ende auch eine Vertrauenssache. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.“

Und zwar mit der Wahl des im Kern wiedergewählten Vorstands. „Danach haben die Herren der anderen Seite tobend den Saal verlassen. Niemand von ihnen hat sich weiter zur Wahl gestellt“, berichtet Zablonski.

Auch alter Vorstand muss sich rechtfertigen

Doch auch der alte Vorstand musste sich den Fragen der Anwesenden stellen. Aus den Reihen des Plenums gab es Nachfragen, warum es im vergangenen Jahr keine Abteilungs-Vorstandswahlen gegeben habe. „Wir haben versucht, diese Vorwürfe zu entkräften, weil es letztes Jahr nicht möglich war. Wir wollten keinen neuen Vorstand, wenn größere Projekte laufen“, so Zablonski. Zuletzt hatte der SV Preußen eine neue Flutlichtanlage bekommen.

Dass es Nachfragen gegeben habe, könne Zablonski aber verstehen: „Kritik nehmen wir generell an, man kann uns immer ansprechen. Wer fragt, bekommt eine Antwort. Ob die einem gefällt, ist etwas anderes. Wer nicht fragt, bekommt aber keine Antwort. Kommunikation wird bei uns großgeschrieben. Wir werden aber auch daraus lernen.“

SV Preußen sieht sich gut aufgestellt

Nun gehe der Blick aber erst einmal in die Zukunft. „Wir werden unsere Pläne weiterverfolgen. Die wird Stephan Ahland (neuer Geschäftsführer, Anm. d. Red.) in Zukunft vorstellen“, kündigte Zablonski an, die auch im Hinblick auf die Pläne ihres Gegenkandidaten Yilmaz sagte: „Auch uns ist daran gelegen, dass unsere Mannschaften gut spielen. Sie genießen unser vollstes Vertrauen. Wir wollen oben mitspielen, aber das braucht Zeit.“

Dass der SVP aber gute Chancen habe, die eigenen Ziele zu verwirklichen, daran ließ Zablonski keinen Zweifel, denn dafür stimme die Grundlage: „In der Jugend sind wir gut aufgestellt. Möglicherweise werden wir da aber auch mit Nachbarvereinen kooperieren.“

Auch für die nahe Zukunft gebe es einen Fahrplan. „Wir wollen weiter wirtschaftlich gut arbeiten. Die Voraussetzungen sind gegeben. Wir verfügen nicht über Reichtümer, aber wir überleben“, sagte Zablonski und sprach ein konkretes Projekt an: „Wir werden uns wegen der Installation einer Photovoltaik-Anlage beraten lassen. Damit können wir dann den hohen Nutzungsgebühren der Stadt Lünen entgegenwirken.“ Auch dafür haben die Mitglieder des SV Preußen am Mittwochabend votiert.