In der letzten Aktion des Spiels schnupperte der Lüner SV gegen den SC Peckeloh noch am Punktgewinn, als ein Kopfball von Anjo Wilmanns lang und länger wurde – sich aber dann nur auf den Querbalken senkte statt ins Tor. Wenige Augenblicke danach pfiff der Schiedsrichter das Spitzenspiel der Westfalenliga ab, das Peckeloh damit gewann. Der LSV rutscht auf Platz vier ab, Peckeloh festigt den zweiten Rang.
Westfalenliga 1
Lüner SV – SC Peckeloh 1:2 (1:0)
Axel Schmeing war mit dem Ausgang natürlich nicht zufrieden. „Wir haben nicht gut gespielt, der Gegner gewinnt deshalb am Ende verdient“, resümierte der Trainer des LSV.
Dabei fingen die Lüner besser an. Im heimischen Schwansbell gab die Schmeing-Elf schließlich erst einmal Punkte ab, entsprechend selbstbewusst trat sie zu Beginn auf. Sebastian Hahne hatte nach gutem Zuspiel von Enis Delija gleich die erste Riesenchance, als er bereits am Torwart vorbei war, aus spitzem Winkel aber auch am Tor vorbei schoss (6. Minute). Anschließend landete ein Kopfball von Milan Sekulic einen halben Meter neben dem Pfosten (14.), während von den Gästen offensiv noch nichts zu sehen war.
Delija trifft vom Punkt
Ein direkt getretener Freistoß von Deniz Aygün war das erste offensive Lebenszeichen Peckelohs, der Ball segelte allerdings deutlich über den Kasten von Jörg Lemke (26.). Alarm stattdessen auf der anderen Seite, als Nico Berghorst im Sechzehner zu Boden ging und der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. „Der Elfmeter ist ein bodenloser Witz“, echauffierte sich Gäste-Coach Markus Kleine-Tebbe über die Entscheidung.
Enis Delija war das egal, er versenkte die Kugel zur Lüner Führung (30.). Dies war gleichbedeutend mit dem Pausenstand, weil der LSV noch zwei Riesenchancen ungenutzt ließ: Eine Minute nach dem Treffer schoss Berghorst über den Kasten, danach hatte Sebastian Hahne im Angriff alle Optionen – zögerte schließlich aber zu lang und spielte den Ball in den Rücken von Sekulic (35.).

„Wir hatten dicke Torchancen, den Vorwurf müssen wir uns auf jeden Fall gefallen lassen“, haderte Schmeing mit der Effizienz: „Gehen wir mit 3:0 in die Pause, hat es Peckeloh deutlich schwerer, nochmal zurückzukommen.“ So aber änderte sich das Bild nach dem Seitenwechsel. Lukas Cofalik war nach 55 Minuten nicht zu stoppen, überlief Matthias Drees und abgefälscht schlug der Ball hinter Lemke ein – Ausgleich. Der Startschuss für eine wilde letzte halbe Stunde!
LSV trifft nur die Latte
Zunächst forderte Peckeloh lautstark Elfmeter, als Daniel Mikuljanac eine Flanke offenbar an die Hand bekam (63.). Die Pfeife blieb stumm, dafür verteilte der Schiedsrichter kurze Zeit später nach einer Rudelbildung drei Gelbe Karten auf einen Schlag. Eine davon bekam Delija, der in der 78. Minute vom Platz flog: Nach gutem Dribbling legte er sich den Ball zu weit vor und rutschte in den gegnerischen Torhüter.
Peckeloh erhielt dadurch einen Schub und jubelte kurz darauf, weil sich Leon Acikel geschickt um seinen Lüner Gegenspieler drehte und satt ins lange Eck abschloss (87.). Der LSV warf nun alles nach vorne, hatte erst Glück, weil Peckeloh beste Konterchancen liegenließ und am Ende doch ganz viel Pech: Einen Freistoß von Lemke verlängerte Drees in die Mitte, wo Wilmanns am höchsten stieg und den Ball an den Querbalken beförderte.
LSV: Lemke – Delija, Drees, Wilmanns, Sekulic, Hahne, Sassenberg, Mujkic (73. Reichwein), Berghorst, Mertens (90. Rosowski), Mikuljanac (90. Hildebrandt)
Tore: 1:0 Delija (30./Foulelfmeter, 1:1 Cofalik (55.), 1:2 Acikel (87.)
Gelb-Rote Karte: Delija (78./wdh. Foulspiel)