Was für ein Krimi! Die Verbandsliga-Handballerinnen des Lüner SV haben es tatsächlich geschafft. Dank des knappen 19:18-Sieges beim Tabellenführer TuS Oespel-Kley ziehen die LSV-Frauen an die Dortmunderinnen vorbei und feiern die Meisterschaft und somit den direkten Aufstieg in die Oberliga, die in der kommenden Saison allerdings Regionalliga heißen wird.
Frauen-Verbandsliga 2
TuS Oespel-Kley – Lüner SV 18:19 (8:8)
Der Jubel kannte nach Abpfiff keine Grenzen. Die Spielerinnen sprangen sich in die Arme. Freudentränen kamen auf. Die LSV-Frauen haben sich für eine bärenstarke Saison am Ende belohnt.
Enges Duell zwischen Oespel-Kley und Lüner SV
Unterm Strich war es ein knappes und spannendes Spiel, das geprägt war von sämtlichen technischen Fehlern. Auf beiden Seiten waren die Spielerinnen nervös. Es ging schließlich um alles oder nichts. Denn es war allen Beteiligten klar: Der Sieger dieses Spiels schnappt sich letztendlich auch den Meistertitel.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen war es nahezu das gesamte Spiel. Nur den besseren Start in die Begegnung erwischten die Dortmunderinnen, die schnell auf 4:0 davonzogen. Thia-Carolin Schmidt, Svea Renhof und erneut Schmidt per Doppelpack brachten ihre Mannschaft aber wieder ins Spiel und glichen zum 4:4 aus (11. Minute). Carla Verhasselt sorgte schließlich für die erste LSV-Führung mit ihrem Treffer zum 5:4. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich bis zur Pause eine knappe Partie, in der sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte.

Im zweiten Durchgang blieb es bis zum 10:10 ausgeglichen. Erst dann erwischte Lünen eine bessere Phase, in der wieder Schmidt voran ging und mit zwei Toren in Serie für das zwischenzeitliche 12:10 sorgte. Bis zum 17:14 behielt Lünen auch die Oberhand, machte dann aber ebenfalls viele Fehler, sodass Oespel-Kley auf 17:18 drei Minuten vor Spielende verkürzte. Hannah Rempe erzielte das 19:17, gute 40 Sekunden später kam der Gastgeber noch einmal auf 18:19 heran (59.). Dabei blieb es letztendlich auch.
Auch, weil Lünen am Ende viel Glück hatte, als wenige Sekunden vor Abpfiff das Team in Zeitspiel geriet und der Wurf von Oespel geblockt wurde. Doch in diesem Moment bewies sich Hannah Rempe, als sie einen eingeleiteten Gegenstoß abfangen konnte, was letztendlich die Entscheidung bedeutete. „Das war einfach nur Wahnsinn. Ich glaube wir sind noch nie alle so schnell nach Abpfiff aufs Feld gerannt. Ich bin total überwältigt“, beschrieb Coach Marcel Mai den Moment nach Abpfiff.
Thia-Carolin Schmidt erzielte neun Tore für den Lüner SV
Der LSV-Trainer zeigte sich sichtlich stolz: „Das war eine reine Abwehrschlacht. Mein Team hat alles gegeben und hat sich am Ende belohnt.“ Auch wenn es spielerisch sicher nicht ein Handball-Leckerbissen war, so war es kämpferisch aber eine astreine Leistung.
LSV-Keeperin Vivien Thun zeichnete sich mit vielen Paraden aus, hielt ihre Farben so ins Spiel. Thia-Carolin Schmidt bewahrte die Nerven, erzielte insgesamt neun Treffer, war davon vom 7-Meter-Punkt mit fünf Toren erfolgreich. Und dann war da eben noch Rempe, die den entscheidenden Ball abfing.
LSV: Klostermeier/Gerold/Thun – Lieneke 1, Renhof 1, T.-C. Schmidt 9/5, Lohölter 2, C. Schmidt, A. Schmidt, Verhasselt 2, Rempe 4, Dressler, Kreisel, Wosnitza