Handballerinnen des Lüner SV feiern die Meisterschaft Marcel Mais Wunsch erfüllt sich

Lüner SV
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Es war der langersehnte Moment für die Handballerinnen des Lüner SV. Dank des 19:18-Sieges am Sonntagnachmittag beim finalen Showdown beim TuS Oespel-Kley ist der LSV in die Oberliga – die in der kommenden Saison aber Regionalliga heißen wird – aufgestiegen. Auch unmittelbar nach diesem Triumph kann es Trainer Marcel Mai noch gar nicht wirklich fassen: „Mir geht’s gut, keine Frage. Das Ganze ist aber irgendwie surreal. Ich muss das erst einmal verarbeiten.“

Volle Halle bei DJK Oespel-Kley gegen Lüner SV

Seine Mannschaft lieferte sich einen spannenden Kampf. Die Sporthalle in Oespel-Kley war brechend voll. „Wir hatten von uns aber auch viele Leute dabei, die uns nach vorn gepeitscht haben“, so Mai. Am Ende hätte der Meistertitel aber auch an die Dortmunderinnen gehen können. „Da hatten wir einfach extrem Glück, dass Hannah Rempe zur Stelle war. Dafür ist Hannah aber auch extrem wichtig für uns. Sie hat eine super Rückzugsbewegung“, sagt Mai.

Rempe hatte nur wenige Sekunden vor Abpfiff einen langen Ball vom TuS Oespel-Kley abgefangen und so das mögliche 19:19 verhindert. Wäre der Ball angekommen und hätte ihn Oespel untergebracht, dann wären die Dortmunderinnen aufgestiegen. Denn ein Remis hätte ihnen gereicht. „Aus Oespels Sicht ist das natürlich total bitter. Die Mannschaft ist die gesamte Saison über an der Spitze, verliert ausgerechnet am letzten Spieltag so knapp. Natürlich sind die Mädels da niedergeschlagen“, kann Mai gut verstehen, dass die Stimmung bei den Kontrahentinnen am Boden war.

Marcel Mai kommt nach dem Gewinn der Meisterschaft gar nicht mehr raus aus dem Grinsen.
Marcel Mai kommt nach dem Gewinn der Meisterschaft gar nicht mehr raus aus dem Grinsen. © Sprenger

Seine Mannschaft hingegen hat nach dem Spiel noch in der eigenen Sporthalle gefeiert, bestellte Essen und trank das eine oder andere Kaltgetränk. „Manche sind bis Mitternacht geblieben. Das war wirklich schön“, so Mai.

Dass die LSV-Frauen den Sprung nach oben geschafft haben, war zu Beginn der Saison allerdings noch gar nicht abzusehen. „Wir hatten ursprünglich den Aufstieg als Ziel ausgesprochen, sind dann aber nicht gut in die Serie gestartet. Dann haben wir unser Ziel revidiert und wollten unter die ersten drei Teams kommen. Dass wir dann den Titel doch noch holen, damit hat doch keiner gerechnet“, sagt Mai.

Lüner SV ist seit Monaten unbesiegt

Seit Anfang des Jahres ist Lünen ungeschlagen, holte so Punkt für Punkt auf und war am letzten Spieltag nur einen Zähler hinter Oespel-Kley. „Unterm Strich haben wir uns das aber schon verdient. Wir haben die letzten Spiele alle sehr deutlich gewonnen“, ist sich Mai sicher.

Am Mittwoch (15. Mai) trifft sich der LSV noch einmal, um die nächsten Wochen der Vorbereitung zu besprechen. Über Fronleichnam fliegt der Großteil der Mannschaft nach Mallorca, feiert dort den Titel ausgiebig. Dann gilt aber der Fokus auf die neue Liga. Dort warten auf Lünen stärkere, aber auch völlig unbekannte Gegner.

„Das ist eine ganz andere Nummer. Da werden wir nicht mehr auf Gegner treffen, die du mit zehn Toren Unterschied schlägst. Wir werden uns nach und nach mit der neuen Herausforderung auseinandersetzen“, so Mai, der den Aufstieg schon lange herbeigesehnt hatte: „Ich habe mir persönlich immer das Ziel gesetzt, in die Oberliga aufzusteigen, bevor ich 40 Jahre alt werde. In zwei Monaten habe ich Geburtstag. Jetzt haben wir es geschafft.“