Zum Start der Lüner Stadtmeisterschaft Eine Liebeserklärung an den Hallenfußball

Eine Liebeserklärung an den Hallenfußball
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Jeder, der im Laufe seines Lebens mal Fußball gespielt hat, liebt die Halle. Ein paar wenige Ausnahmen bestätigen auch diese Regel, klar. Aber für den allergrößten Teil derer, die im Verein pöhlen oder pöhlten, ist der Hallenzock einfach immer ein Highlight. Leicht zu erklären ist das nicht, aber dem Kicken unterm Dach wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Und endlich erleben wir diese Magie auch wieder in der Rundturnhalle in Lünen. Vier Jahre des Wartens sind vorbei.

Große Vorfreude auf Hallenstadtmeisterschaft

Die Vorfreude dürfte riesig sein. Die Lüner Fußballer haben sich schon in der einen oder anderen Trainingseinheit vorbereitet und einen Vorgeschmack darauf erhascht, was sie am 30. Dezember und am 6. Januar erwarten wird. Halle bedeutet Geschwindigkeit, viele Zweikämpfe und Tore – alles ist irgendwie schneller und intensiver.

Dazu kommt die Zeit: Halle ist unmittelbar mit Weihnachten und dem Jahreswechsel verbunden, als Kind mit den Schulferien. Beim Turnier ist man den ganzen Tag in der Halle gewesen, hat sich zwischen den Spielen mit Kuchen, belegten Brötchen und gemischten Tüten vollgestopft. Festtagsstimmung, die sich auch auf den Fußball in der Halle überträgt. Weihnachten und Hallenfußball gehören zusammen, auch ohne den Budenzauber auf DSF.

Stimmung ist ein gutes Stichwort – denn auch die ist auf den Rängen der Halle immer eine andere als draußen. Die Leute sitzen eng beieinander, das Publikum ist größer, die Atmosphäre aufgeladen. Du kannst frenetisch angefeuert oder gnadenlos ausgebuht werden: Beides ist Ansporn, sich noch mehr anzustrengen, noch einen Meter mehr zu machen und noch einen Sprint mitzugehen – bis dir endgültig die Luft ausgeht.

In der Halle ist das Publikum meist größer als draußen.
In der Halle ist das Publikum meist größer als draußen. © Günther Goldstein

Und auch auf dem Platz ist die Stimmung eine andere. Alles ist hektischer, weil die Lautstärke unterm Dach durchgehend eine andere ist, als man es von draußen gewohnt ist – vor allem dann, wenn die Tormusik aus den Lautsprecherboxen dröhnt. Dazu ständig der bange Blick auf die Uhr, die noch gnadenloser tickt, wenn du in Rückstand bist.

Was die Halle außerdem zu einem magischen Ort macht: Hier kann selbst dem krassesten Außenseiter jederzeit die große Sensation gelingen – die Vergangenheit der Lüner Stadtmeisterschaft hat das immer wieder gezeigt. Es braucht nur die richtige Mischung: vielleicht einen oder zwei Spieler, die über sich hinauswachsen, eine Prise Spielglück und den Rückhalt des Publikums, das von Natur aus ja ohnehin meist dem Underdog wohlgesonnen ist.

In jedem Fußballer steckt ein Träumer

Am Ende des Tages steckt in jedem Fußballer immer noch ein kleiner Träumer. Da spielt es keine Rolle, wie alt man ist oder in welcher Liga man spielt. Jeder Fußballer träumt davon, das entscheidende Tor zu schießen, den Ball per Grätsche von der Linie zu kratzen oder als Torhüter den Gegner zur Verzweiflung zu bringen. Hand aufs Herz – wer malt sich vorher nicht aus, dass die Zuschauer in der vollen Hütte dir applaudieren, die Mitspieler jubelnd um deinen Hals fallen und du der Held des Turniers wirst? Solche und ähnliche Szenarien malen Fußballer sich aus. Und in der Halle werden diese Träume regelmäßig Wirklichkeit, hier werden Helden geboren – auch bei der Lüner Hallenstadtmeisterschaft in diesem Jahr, ganz sicher.