Die Freude beim Fußball-Kreisligisten BV Lünen war nach dem Abpfiff riesig, es gab gleich doppelten Grund zum Feiern: zum einen den 3:2-Derbysieg gegen den BV Brambauer, zum anderen den ersten Sieg in dieser Saison für den Aufsteiger überhaupt. Für Abwehrspieler Kevin Helmrich und viele seiner Kollegen ein ganz besonderer Sonntagnachmittag: „Es war das erste Derby in der A-Liga und dann direkt gewonnen. Wir haben alles gegeben und jeder hat für jeden gekämpft.“
Dabei ließ sich die Elf von Stefan Urban auch nicht von weiteren Rückschlägen in einer ohnehin schon schwierigen Lage aus der Ruhe bringen. 14 verletzte oder angeschlagene Spieler zählte das Lazarett der Blau-Weißen vor der Partie, Spieler der beiden Reservemannschaften mussten aushelfen. Dazu kam dann noch ein früher verletzungsbedingter Wechsel: Dejan Krstic musste wegen zweier Platzwunden vom Feld. Dennoch habe sich die Mannschaft weiter aufgeopfert, sei noch mehr gelaufen und „wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen. Das zeigt, dass wir alles gegeben haben“, so der linke Außenverteidiger.

Neben der Einsatzbereitschaft verhalf den Geister ihre Effizienz vor dem Tor zum Erfolg. Gegen den BV Brambauer reichten drei Torschüsse, um die Partie für sich zu entscheiden. Ein Faktor, den auch Helmrich anmerkte: „In den letzten Spielen hatten wir das Problem, dass wir unsere Torchancen nicht genutzt haben. Heute dagegen haben wir alles reingemacht, uns belohnt und Effizienz auf dem Platz gezeigt.“
Dennoch kassierte seine Mannschaft jeweils kurze Augenblicke nach den eigenen Treffern ein Gegentor. Zwar ließ sich die Mannschaft nicht aus der Ruhe bringen, Helmrich nervte es allerdings, dass es wieder zwei Standardgegentore waren: „Das ist leider ein Problem von uns und dann auch dumm. Daran müssen wir arbeiten und sich jeder auch mal Gedanken dazu machen.“
Trotz Überzahl sehr defensiv
Die Heimmannschaft war während der gesamten Partie primär an defensiver Ordnung und Stabilität interessiert, wollte dann über Konter Profit schlagen. Zweiteres gelang dem BV Lünen allerdings seltener. Auch nicht dann, als sich durch den Platzverweis gegen Brambauers Bastian Ehrentraut mehr Räume ergaben. „Die Räume waren eigentlich da, aber wir haben sie nicht bespielt, uns stattdessen weiter zurückgezogen und noch mehr aufs Verteidigen konzentriert“, erkannte auch Helmrich.
Dies kam den Gästen natürlich gelegen, die trotz Unterzahl versuchten, mit vielen langen Bällen für Gefahr zu sorgen. Die Geister ließen allerdings keine wirklich gefährlichen Torabschlüsse mehr zu und durften schließlich den Sieg feiern.
„Zuletzt hatten wir Spiele, wo wir definitiv besser waren als heute und die wir auch hätten gewinnen müssen. Das haben wir allerdings nicht geschafft. Heute war es mal anders und wir haben trotz einer spielerisch schwachen Leistung gewonnen“, resümierte der Verteidiger. Er und seine Teamkollegen wollen weiterhin in jeder Partie den Kampf annehmen und sich in Zukunft auch weiterhin mit Ergebnissen und Punkten belohnen.
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