Der Rahmen hätte passender nicht sein können, doch statt einer großen Meisterfeier gab es am Sonntag ganz viele enttäuschte Gesichter: Nach dem 0:0 gegen VfR Sölde II verpasste die SG Gahmen den vorzeitigen Aufstieg und muss sich noch in Geduld üben.
Kreisliga A2 Dortmund
SG Gahmen – VfR Sölde II 0:0
Die Rechnung vor dem Spiel war simpel: Gewinnt Gahmen, ist die SG nicht mehr einzuholen. Nach 22 Siegen aus den bisherigen 23 Spielen schien das auch fast nur Formsache zu sein, doch der Gast aus Sölde erwies sich als Party-Crasher. Das torlose Unentschieden war am Ende sogar gerecht.
„Man muss sagen, dass Sölde es über 90 Minuten gut verteidigt hat“, zollte Gahmens Trainer Kadir Kaya zunächst einmal dem Gast Respekt. Die Dortmunder erwiesen sich an diesem Sonntag als harte Nuss, die die SG einfach nicht zu knacken vermochte. Der Wille, vor heimischer Kulisse den Bezirksliga-Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen, war unverkennbar – allerdings wirkte Gahmen auch irgendwie gehemmt. „Wir haben uns da von der Hektik anstecken lassen. Die Jungs wollten natürlich zuhause heute Meister werden“, sagte Kaya – und vermisste die ansonsten übliche Leichtigkeit im Spiel seiner Elf.
Zwei Platzverweise
Torchancen gab es im gesamten Spiel kaum einmal. Verwunderlich, immerhin trafen die beiden besten Offensiven der Liga aufeinander. Beide Abwehrreihen aber verteidigten robust und gut organisiert. Bis zur 34. Minute dauerte es, ehe Gahmen gefährlich wurde: Eine Freistoß-Hereingabe erwischte Ramazan Kiymaz allerdings nicht. Kurze Zeit später zog Ersan Kusakci aus der zweiten Reihe ab, stellte Söldes Schlussmann damit allerdings vor keine größeren Probleme (37. Minute).
Das bis dahin fast ereignislose Spiel überschlug sich anschließend in den letzten Minuten vor der Pause. Zunächst zückte der Schiedsrichter Rot gegen Ramazan Kiymaz (39.): Der Gahmener hatte sich abseits des Balles im Gerangel offenbar zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen. „Da muss man sich besser beherrschen. Das war leider nicht klug von ihm, weil er für uns ein wichtiger Spieler ist“, haderte Kaya.

Wirklich lange in Unterzahl spielte Sölde allerdings nicht, denn noch vor dem Pausenpfiff dezimierten sich auch die Gäste: Dominik Loos grätschte Tamer Keskin im Mittelfeld komplett unnötig von hinten um und wurde ebenfalls vom Platz gestellt (45.). Zwischen den Roten Karten hatte Sölde die beste Chance im gesamten Spiel, Gahmen-Keeper Ilker Durak rettete aber stark gegen Sascha Holtze (42.).
An gefährlichen Offensivaktionen war es das – nach der Pause fanden beide Mannschaften noch weniger Lücken. Gahmen hatte mehr Spielanteile, weil Sölde sich auch stückweise zurückzog. Die Dortmunder Abwehr verteidigte aber bis zum Abpfiff fokussiert. „Der Gegner hat es gut gemacht, das muss man anerkennen“, sagte Kaya: „Wir müssen die Meisterparty jetzt halt verschieben.“ Bei zehn Punkten Vorsprung und noch vier ausstehenden Spielen ist der Vorsprung nach wie vor komfortabel. Gahmen hat in der kommenden Woche den nächsten Matchball, wenn die SG bei der SpVg. Berghofen antritt.
SGG: Durak – Tikici, F. Kiymaz, R. Kiymaz, Karaduman, Osmani, Büyükdere (67. Yildiz), Celik, Keskin (75. Oscislawski), Kodaman (90. Abdallah), Kusakci
Rote Karte: R. Kiymaz (39./Tätlichkeit), Loos (40./gr. Foulspiel)
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