Gahmens Emre Yildiz meldet sich eindrucksvoll zurück Fünferpack, Traumtor und ein LSV-Wunsch

Emre Yildiz meldet sich eindrucksvoll zurück
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Emre Yildiz hat das Zuschauen satt, das merkt man in fast jeder Sekunde, die er auf dem Platz steht. Nach seinem Platzverweis gegen den VfR Sölde II Ende Oktober wurde der Stürmer der SG Gahmen für sechs Spiele aus dem Verkehr gezogen, in der Vorbereitung sprühte er bereits vor Spielfreude und durfte in den letzten zwei Liga-Begegnungen endlich wieder eingreifen. Und das tat er eindrucksvoll: Gegen den SV Körne schoss er drei Tore, doppelt so viele waren es beim 12:0 am Sonntag gegen den ETuS Schwerte. Nicht eingreifen zu können sei das Schlimmste für ihn, das hatte der 23-Jährige nach seiner Roten Karte gesagt. Für seine Gegner scheint es der Worst Case zu sein, wenn er spielen darf.

Inzwischen steht Yildiz bei 15 Saisontoren. Eine unfassbare Quote, wenn man bedenkt, dass er erst im fünften Spiel seinen ersten Treffer erzielte. „Die Spiele davor wurde ich jeweils nur eingewechselt, weil ich noch nicht ganz fit war nach einer Verletzung“, erklärt er. Für die übrigen 14 Tore brauchte er lediglich sieben Einsätze. „Es geht immer noch besser. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden“, so der 23-Jährige.

Beim Schützenfest gegen Schwerte freute er sich vor allem über ein Tor: „Ich nehme den Ball am Sechzehner auf, lege ihn an zwei Spielern vorbei und haue ihn von links aus spitzem Winkel rechts oben ins Eck. Das war eine super Flugkurve.“

Yildiz will die Torjägerkanone

Auch im Stadt-Ranking hat Yildiz durch seine Torausbeute Boden gutgemacht, ist Lünens neuntbester Torjäger. „Die Liste würde ich am Ende der Saison schon gerne anführen“, sagt er ambitioniert. Einen der ärgsten Konkurrenten hat er dabei in einem Mannschaftskollegen: Murat Büyükdere hat schon 22 Buden auf dem Konto.

„Wenn Büky es am Ende werden sollte, freue ich mich natürlich genauso für ihn. Wir beide sind richtige Goalgetter“, schiebt Yildiz möglichen Konkurrenzgedanken einen Riegel vor.

Was den Spielertypus angeht, sieht er zwischen sich und dem erfahrenen Büyükdere große Unterschiede: „Büky weiß einfach, wo er stehen muss. Mit seiner Erfahrung weiß er, wo die Bälle landen und lauert ständig an der Grenze zum Abseits.“ Sich selbst sieht Yildiz eher in einer mitspielenden Rolle: „Ich lasse mich gerne fallen oder weiche nach außen. Wenn ich vorne die Bälle nicht sofort bekomme, bin ich vielleicht auch zu ungeduldig und hole sie mir im Spielaufbau selbst ab.“

Murat Büyükdere jubelt mit Valdet Osmani über ein Tor für die SG Gahmen.
Murat Büyükdere (M.) hat bereits 22 Tore für die SG Gahmen erzielt. © Günther Goldstein

So oder so: Auch dank der Tore von Yildiz und Büyükdere wird die SG Gahmen am Saisonende aller Voraussicht nach Meister der Kreisliga A sein. Zu groß ist der Vorsprung auf die Verfolger, zu dominant das Spiel der SG. Wie motivieren sich die Spieler da überhaupt noch? „Wir haben ein sehr intensives Training und der Konkurrenzkampf durch die Neuzugänge im Winter wurde nochmal größer“, erklärt Yildiz und ergänzt: „Außerdem will sich jeder auch schon ein bisschen für die nächste Saison empfehlen.“

Dass Gahmen bereit ist für höhere Aufgaben, hat das Team von Trainer Kadir Kaya längst bewiesen. In der Vorbereitung besiegte die SG Teams höherer Ligen und schlug in beeindruckender Manier den Landesligisten Kirchhörder SC im Kreispokal mit 6:2. In dem Wettbewerb steht Gahmen nun im Achtelfinale. „Da nehmen wir alles mit, was geht“, sagt Yildiz und nennt seinen Wunschgegner für die kommende Auslosung: „Der Lüner SV, ganz klar. Das wäre geil, da habe ich in meiner Jugend gespielt und außerdem könnten wir da mal ein Zeichen setzen und zeigen, dass es auch andere gute Vereine in Lünen gibt.“ Der LSV allerdings muss dafür erstmal ins Achtelfinale einziehen. Gegner ist am Mittwochabend der SV Brackel.

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