Marcel Ramsey trifft doppelt und fliegt vom Platz FC Roj dominiert SG Gahmen im Topspiel

Marcel Ramsey trifft doppelt und fliegt vom Platz
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Marcel Ramsey machte – mal wieder – den Unterschied. Der Kapitän des FC Roj brachte sein Team im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga gegen die SG Gahmen kurz vor der Pause mit einem Doppelpack in Front. Insbesondere beim zweiten Treffer zeigte er all sein Können, als er sehenswert per Volley traf und den Grundstein für den Erfolg des Tabellenführers beim Zweiten legte.

Bezirksliga 8

SG Gahmen – FC Roj 0:3 (0:2)

Den Erfolg allein auf Ramsey zu münzen ist allerdings weder richtig noch fair – denn als der Routinier in der 54. Minute vom Platz flog, waren es seine Mitspieler, die mit einer extrem disziplinierten und leidenschaftlichen Leistung nichts anbrennen ließen. Roj-Trainer Björn Sobotzki sprach nach Abpfiff nicht umsonst von einem „fast perfekten Spiel“.

SG Gahmen verliert verdient gegen FC Roj

Große Enttäuschung hingegen auf der Verliererseite. Mit einem Sieg hätte Aufsteiger Gahmen sich an Roj vorbei nach ganz oben schieben können – das war den Lünern aber möglicherweise zu bewusst. „Vielleicht haben wir uns zu viele Gedanken gemacht und dadurch Druck bekommen“, mutmaßte Trainer Kadir Kaya. So oder so fand er: „Roj hat verdient gewonnen und wir nicht das gezeigt, was wir können.“

Dabei begegneten sich die Mannschaften zunächst mal abwartend und eher zögerlich – in diesem Spitzenspiel wollte niemand einen Fehler machen. Beide Defensivreihen standen sicher, beide Offensivabteilungen suchten nach einer Lücke, die sich aber lange nicht auftat. Emre Yildiz für Gahmen (31. Minute), Santiliano Braja (35.) für die Gäste hatten die ersten zaghaften Annäherungen in einem Spiel, das danach Fahrt aufnahm.

Youssef Yesilmen dribbelt
Youssef Yesilmen und der SG Gahmen gelang gegen den FC Roj nicht viel. © Goldstein

Einen schön vorgetragenen Angriff über Phil Rosenkranz und Braja vollendete Ramsey zur Führung (38.) und packte nur vier Minuten später die ganz feine Klinge aus: Einen zunächst rausgeköpften Ball nahm der Roj-Kapitän volley aus der Luft und traf unhaltbar. Aus Gahmener Sicht doppelt bitter, denn wenige Sekunden zuvor hatte Ersin Kusakci den Ausgleich auf dem Fuß gehabt.

Nach Wiederanpfiff stand erneut Ramsey im Mittelpunkt, als er Youssef Yesilmen unglücklich mit dem Fuß im Gesicht erwischte und vom Platz flog (54.). Schnell entstand eine Rudelbildung, an der fast alle Spieler beteiligt waren, die aber ohne größere Konsequenzen blieb. „Das war sicherlich keine Absicht von Marcel, aber die Rote Karte ist vertretbar“, kommentierte Sobotzki die Szene. In Unterzahl machte seine Mannschaft im Anschluss ein bärenstarkes Spiel.

Phil Rosenkranz trifft für den FC Roj

Roj stand defensiv geordnet und sorgte über seine schnellen Spieler immer wieder für Entlastung. „Taktisch haben die Jungs das heute in Perfektion gemacht, ich kann das nur loben. Wir waren mal eklig, mal spielerisch gut – die Balance hat super gestimmt.“

Die Gahmener auf der anderen Seite bissen sich die Zähne aus und fanden partout kein Mittel. „Es war enttäuschend, was wir fußballerisch gezeigt haben. Uns hat die Cleverness gefehlt, wir haben uns in Einzelaktionen unnötig aufgehalten und die Diagonalbälle kamen immer direkt zurück“, fand Kaya harte Worte. Statt des Anschlusstreffers jubelte weiter nur Roj: Florian Juka fand den durchstartenden Rosenkranz im richtigen Moment und der schloss eiskalt ab, traf ins lange Eck – und ins Herz der Gahmener, bei denen der letzte Funken Hoffnung erlosch (71.).

Der FC Roj, hier mit Phil Rosenkranz, war der SG Gahmen (Ersin Kusakci) häufig einen Schritt voraus.
Ein häufiges Bild: Der FC Roj, hier mit Phil Rosenkranz, war der SG Gahmen (Ersin Kusakci) häufig einen Schritt voraus. © Goldstein

„Wir wollten es zu unserem Spiel machen und es wurde unseres. Am Ende sind wir erwachsener und waren mit jeder Körperzelle da“, lobte Sobotzki und gab Einblick in die eigenen Emotionen: „Klar, das fühlt sich geil an, besser geht es nicht.“

Auf der Gegenseite waren Frust und Enttäuschung bei Kaya nicht zu übersehen. Gahmens Coach fällte ein hartes Urteil: „Wir können es einfach besser. Wenn du es in diesen Spielen aber nicht zeigst, dann hast du es auch nicht verdient, ganz oben zu stehen.“ Also da, wo der FC Roj weiterhin steht – und es mit lauten Sprechchören nach Abpfiff alle Anwesenden wissen ließ.

SGG: Durak – Tikici, R. Kiymaz, Karaduman (83. Büyükdere), A. Akbulut (71. M. Akbulut), Ersoy, Cirak, Ersin Kusakci, Yesilmen, Ersan Kusakci (74. Keskin), Yildiz

FCR: Jusufi – Hamza (85. Bozmaz), Kuhn, Ramsey, Deniz, Rosenkranz (80. Krzysztofiak), Juka (85. Coptie), Braja, Ibeme, Aras (76. Afsar), Aruna

Tore: 0:1 Ramsey (38.), 0:2 Ramsey (42.), 0:3 Rosenkranz (71.)

Rote Karte: Ramsey (54./grobes Foulspiel)