Frank Bidar genießt in diesen Tagen das gute Sommerwetter an der Nordsee. Der ehemalige Trainer (unter anderem BV Brambauer, SG Selm, PSV Bork, Westfalia Vinnum) befindet sich eine Woche im Urlaub in St. Peter-Ording. An den Sportplätzen hat sich der 52-Jährige seit dem Rücktritt beim damaligen Bezirksligisten BV Brambauer rargemacht. Auch über ein Jahr denkt Bidar nicht an eine Rückkehr an die Seitenlinie. Die Zeit beim BV Brambauer hat ihm schwer zugesetzt und hallt noch immer nach.
„Es ist mir in der ersten Zeit richtig schwer gefallen, einen Sportplatz zu betreten. Im ersten halben Jahr danach war ich fast nirgends“, erzählt Frank Bidar, „ich bin schon sehr lange dabei, aber die Erfahrung in Brambauer tat sehr, sehr weh.“ Bidar habe in seiner Trainerkarriere mit allen Mannschaften oben mitgespielt. In Brambauer habe er aus Verbundenheit und um zu helfen, das Traineramt übernommen, allerdings: „Ich habe mich im Vorfeld nicht informiert, wie stark oder schwach die Mannschaft ist.“

Ihn belaste die Zeit in Brambauer daher sehr. „Ich bin da ein wenig dran zerbrochen.“ Schon vor einem Jahr hatte Bidar in einem Interview geschildert, wie ausgebrannt er bei seinem Rücktritt war. Bidar heute: „Wenn das Spiel Sonntag beendet war, nehme ich das mit in die Nacht und auf die Arbeit am nächsten Tag und fahre dann langsam runter. Anders geht es bei mir nicht. Dafür bin ich zu ehrgeizig.“ Im letzten Jahr habe sich Bidar neu finden müssen. „Ich musste erstmal klarkommen“, sagte der langjährige Trainer.
Der Mannschaft des BV Brambauer habe damals Verstärkung gefehlt. Wichtige Stützen hätten vor seinem Engagement den Verein gewechselt, der Traditionsklub aus Brambauer dagegen auf dem Transfermarkt keinen adäquaten Ersatz bekommen. „Wenn man in der Bezirksliga mitspielen möchte, geht es nur über Geld“, so Bidar. Und im Großraum Dortmund habe der BV Brambauer auf dem Spielermarkt zu schlechte Karten gehabt. „Die Mannschaft war fein. Sie hat mich nicht im Stich gelassen, es fehlte nur die Qualität. Die Mannschaft hatte einfach kein Bezirksliga-Format“, so Bidar.
Frank Bidar könnte Sportchef werden
Angebote habe es in den vergangenen Monaten immer wieder gegeben. Zu Verhandlungen sei es nie gekommen. „Ich bin zu keinem Gespräch angereist, habe alles am Telefon bereits beendet. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt“, sagte Bidar, der aller Voraussicht auch ohne Trainerstuhl in die Saison 2023/24 geht. „Es gibt zwei Möglichkeiten“, zählt Bidar auf, „entweder beiße ich mich als Trainer durch oder ich mache Vorstandsarbeit oder etwas in die Richtung eines Sportlichen Leiters. Aber ob ich noch mal an die Linie zurückkehre, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.“
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