Florian Dellbrügge erklärt den Vorstandsjob Sein Vorbild ist Uli Hoeneß – nur ohne den Knast

Florian Dellbrügge erklärt den Vorstandsjob im Amateurfußball
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In der großen Welt der verschiedenen Jobs, existieren manche, bei denen eigentlich keiner so richtig weiß, was da gemacht werden muss. So ist es auch beim Vorstandsvorsitzenden eines Amateurklubs. Dieses Geheimnis hat nun Florian Dellbrügge, der neue Vorsitzende und ehemalige Geschäftsführer von Fußball-Klub und Kreisliga-A-Aufsteiger BV Lünen, im Übersteiger-Podcast gelüftet.

So erzählt Dellbrügge über seine Arbeit: „Ich bin erstmal der Ansprechpartner für alle. Sonst besteht mein Job aus besonders viel Organisation. Im Vorstand planen wir, wie ein Spieltag läuft, beziehungsweise ob er überhaupt stattfinden kann. Dann geht es auch noch um Außendarstellung und Sponsoren. Denn die Finanzierung des Vereins ist natürlich das Wichtigste.“

Von außen hört sich das vielleicht nach viel Bürokratie an, doch der 34-Jährige hat damit seine Leidenschaft gefunden: „Hätte mir jemand vor zehn Jahren diesen Lebenslauf gezeigt, hätte ich wahrscheinlich „nein“ zu diesem gesagt. Jetzt bin ich seit 2012 im Verein und darf seit neustem sogar der Vorsitzende sein, worauf ich mich total freue. Es macht mir einfach Spaß, Personen, zu denen ich eine emotionale Bindung habe, zu helfen. Die Leute hier sind meine Freunde, die ich über die Jahre kennengelernt habe.“

Doch was macht den BV Lünen so besonders? Dazu meint Dellbrüge: „Wir haben ganz tolle Leute im Verein. Dagmar Schugert zum Beispiel, sie wäscht die Trikots der Spieler und steht im Kiosk, oder auch Nico Brand, der positiv bekloppteste Mensch den ich kenne.“

Job bei BV Lünen langweilig?

Den Job des Vorstandsvorsitzenden gibt es ja auch im Profifußball und mit einem der größten würde sich der vom kleinen BV Lünen gerne vergleichen: „Am meisten identifiziere ich mich mit Uli Hoeneß. Ich will natürlich nicht wie er in den Knast kommen. Doch was er aus dem Verein gemacht hat, das ist schon cool. Wenn ich das im Amateurbereich hinkriegen würde, wäre das schon lässig.“ Doch erstmal sind die Blau-Weißen froh, überhaupt in die Kreisliga A aufgestiegen zu sein, denn das war schon schwer genug.

Der BV Lünen hat es in der abgelaufenen Saison nach langer Zeit in der Kreisliga B geschafft, in die Kreisliga A aufzusteigen – auch wenn es anders dazu kam, als Dellbrügge dachte. Als sie es in der eigenen Hand hatten, ist der BV Lünen im Finale der Aufstiegsrelegation im Elfmeterschießen an der DJK Nette gescheitert. Dabei hat Dellbrügge „Tränen auf dem Platz gelassen“ wie er berichtet.

Doch dann hatte der Verein Glück durch Schützenhilfe. Dadurch, dass der VfR Sölde II in die Bezirksliga aufstieg, wurde ein zusätzlicher Platz in der Kreisliga A frei. Diesen Platz durfte der BV Lünen als Nachrücker einnehmen. Auch wenn der Aufstieg somit aussieht wie ein Geschenk, fühlte er sich extrem gut an für Dellbrügge. Über die Feier vom Aufstieg erzählt der 34-Jährige lachend: „Wir haben in einem Park Party gemacht. Aber wir wurden rausgeschmissen, weil wir zu laut waren. Zum Glück haben wir noch einen Ersatzpark gefunden. Dort haben wir dann die Cocktailbar leer gesoffen.“

Klares Ziel für BV Lünen

Mit in der neuen Saison dabei ist der neue Chefcoach Stefan Urban, den der Vereinsvorsitzende außerordentlich lobt: „Wir haben einen tollen Trainer und ein tolles Trainerteam zu uns geholt. Auch wenn die Spieler ihn gerade verfluchen, weil es in der Vorbereitung so anstrengend ist.“

Als sportliches Ziel gilt natürlich für den BVL der Klassenerhalt. Auch wenn die Liga sehr schwer werden wird, wie Dellbrügge meint: „Als Team könnten wir schon manchmal an unsere Grenzen stoßen. Aber wenn wir zwei, drei Jahre in dieser Liga spielen dürften, das wäre schon toll.“

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