Der TuS Niederaden musste am Wochenende auf seinen etatmäßigen Schlussmann verzichten.

© Günther Goldstein

Feldspieler muss beim TuS Niederaden im Tor aushelfen und wird zum Elfmeterkiller

rnFußball-Kreisliga B

Der TuS Niederaden verlor am Wochenende mit 1:2 in Fröndenberg. Dass die Niederlage dabei nicht sogar noch höher ausfiel, lag vor allem auch an einem Feldspieler, der kurzerhand im Tor aushalf.

Niederaden

, 17.12.2021, 09:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer sich mit dem Lüner Amateurfußball und insbesondere mit B-Ligist TuS Niederaden beschäftigt, dürfte beim Blick auf die Aufstellung des TuS bei der jüngsten 1:2-Pleite in Fröndenberg wohl zweimal hingeschaut haben: Zwischen den Pfosten stand nämlich ein Spieler, der eigentlich auf den Außenbahnen der Niederadener beheimatet ist.

Doch seinen Ursprung hat die kuriose Aufstellung eigentlich noch eine Woche früher – beim Heimspiel gegen den SuS Rünthe. Dort verletzte sich der etatmäßige Schlussmann Marcel Möller und konnte nicht mehr weiterspielen. Da Niederaden keinen Ersatztorwart auf der Bank hatte, musste Feldspieler Mark Hilgert ins Tor.

Hilgert steht schon im Kindesalter häufig im Tor

Möller fiel auch am vergangenen Sonntag aus und der eigentlich langzeitverletzte Pierre Goldhahn versuchte sein Comeback, kam aber nicht übers Warmmachen hinaus. So musste Trainer Amel Mesic erneut auf Hilgert setzen und der enttäuschte ihn nicht.

Jetzt lesen

Obwohl das Spiel verloren ging, bescheinigte Mesic seinem Torwart eine „überragende“ Leistung. In der Tat hielt der gelernte Verteidiger sogar einen Elfmeter und entschärfte mehrere gute Chancen. Doch woher kommt diese Affinität zum Torwartspiel? Für Mark Hilgert ist die Sache klar: „Das hat schon im Kindesalter angefangen. Im Verein habe ich zwar immer im Feld gespielt, aber gerade in der Freizeit bin ich gerne ins Tor gegangen. Ich hatte auch immer meine eigenen Torwarthandschuhe.“

Mark Hilgert (blaues Trikot) ist für den TuS Niederaden normalerweise als Feldspieler im Einsatz.

Mark Hilgert (blaues Trikot) ist für den TuS Niederaden normalerweise als Feldspieler im Einsatz. © Timo Janisch

In manchen Trainingseinheiten in diesem Jahr sei er auch schon ins Tor gegangen, wenn ein Torhüter gefehlt habe. Man weiß in Niederaden also, wer ins Tor geht, wenn Not am Mann ist. So dann auch am Sonntag. Druck von Seiten der Mannschaft hat Hilgert aber nicht gespürt: „Die Jungs wissen ja, dass ich kein richtiger Torwart bin. Die sind dann nicht böse, wenn ich mal nicht hundertprozentig gut aussehe. Aber als Torwart bist du nun mal das letzte Glied in der Kette, wenn du da einen Fehler machst, ist es halt meistens ein Gegentor.“

TuS Niederaden bringt Führung nicht über die Zeit

Ein besonderer Moment im Spiel gegen Fröndenberg war der gehaltene Elfmeter. Dabei wusste der 27-jährige schon im Vorfeld genau, in welche Ecke er springen wollte: „Ich dachte, ich spring in meine bevorzugte Ecke, weil, wenn der Ball dahinkommt, ist die Chance größer, dass ich ihn halte. Dass ich den Ball dann aus dem Eck fische und der sogar unter meiner Hand liegen bleibt, hat mich natürlich gefreut. Das war ein wichtiger Zeitpunkt im Spiel.“

Jetzt lesen

In der Tat wurde der TuS gegen Fröndenberg nach dem Elfer gefälliger, ging durch ein Tor von Fabian Kowalski mit einer Führung in die Pause. Doch wie so oft in letzter Zeit, verspielte Niederaden die Führung und musste mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Die letzten Wochen mit nur drei Punkten aus fünf Spielen nagen auch an Hilgert: „Unsere Leistungen waren nicht die Besten, doch wir waren in keinem Spiel wirklich unterlegen. Uns fehlte einfach das Glück und auch etwas die nötige Überzeugung im Abschluss.“

Jetzt lesen

Doch Hilgert hat die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht aufgegeben: „Wir sind immer noch oben mit dabei, Mund abputzen und weitermachen ist das Motto. Mein Traum wäre es, als Aufsteiger mit der Mannschaft nach Mallorca zu fliegen.“ Damit dieser Traum in Erfüllung geht, würde sich Hilgert immer wieder gerne die Handschuhe überstreifen, wenn er zwischen den Pfosten gebraucht würde.