Zwölf Tore, fünf Strafstöße und zwei Platzverweise. Das Spiel zwischen dem MSV Dortmund und dem BV Brambauer (6:6) sprengte sämtliche Rahmen und hinterließ auch Tage danach noch einige Fragezeichen bei den beteiligten Akteuren. Fatih Gülec (35), Linksverteidiger des BV Brambauer, musste bei dem Tore-Spektakel frühzeitig unter die Dusche. Er kassierte in der 60. Minute seine zweite Gelbe Karte, der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Bis dato zum dritten Mal. Es sollten noch zwei weitere Elfmeter in dem Duell folgen.
Fatih Gülec für ein Spiel gesperrt
„Meine erste Gelbe Karte war berechtigt. Der Gegner zog an mir vorbei, ich habe ihn gehalten“, sagt Gülec. Ein taktisches Foul. Die zweite Karte hingegen sorgte für mehr Diskussionsbedarf. „Das war eine komische Situation“, sagt Gülec. Der Ball flog halbhoch in Richtung des Strafraums, im Laufduell mit dem Gegenspieler sei ein Kontakt am Knie entstanden. Beide waren im Vollsprint, der Gegenspieler fiel zu Boden und holte den Strafstoß raus.
Jedoch war es strittig, ob der Zweikampf im Strafraum oder auf der Linie stattfand. „Das war mindestens einen halben Meter vor dem Strafraum. Da bin ich mir hundertprozentig sicher“, sagt der 35-Jährige, der dem A-Ligisten im nächsten Spiel gegen die Dortmunder Löwen II gesperrt fehlen wird.

Das kuriose Ergebnis, zumal gegen den Tabellenletzten, der BV Brambauer ging als haushoher Favorit in das Duell, können sich Gülec und seine Teamkollegen nicht erklären. „Wir haben es in der Mannschaft bequatscht. Das wird man sich in 50 Jahren noch angucken. Sowas wird nie wieder auftauchen“, sagt Gülec mit einem Lachen.
BV Brambauer lässt Punkte liegen
Nur so lässt sich beim BVB das Spiel betrachten. Denn rein sportlich ist ein Punkt beim MSV Dortmund zu wenig, zumal die Lüner auch in der Vorwoche gegen Eving Selimiye Spor II (2:2) nicht über ein Unentschieden hinausgekommen sind. „Wir haben als Spieler versagt. Das liegt definitiv an uns“, sagt Gülec, der aber auch die angespannte Personallage vor dem MSV-Spiel betont.
„Der Kader war knapp. Wir haben teilweise mit angeschlagenen Spielern gespielt.“ Anfangs sah es bei dem 6:6 danach aus, als würde das Duell den erwarteten Verlauf nehmen. Brambauer ging mit zwei Toren in Führung. „Es sah nach einem gemütlichen Sieg aus. Was danach passiert ist, kann ich nicht sagen“, blickt der Linksverteidiger zurück. Auch wenn er vorzeitig runtermusste, war es wohl eines der denkwürdigsten Spiele in seiner Laufbahn.