Er hat das Familienleben dem Fußball vorgezogen: Stefan Hoffmann hat sein Traineramt beim Fußball-Bezirksligisten BW Alstedde nach einem Jahr wieder abgegeben. Beim Tabellensiebten hörte man ausnahmslos gute Stimmen über den 39-Jährigen. BW Alstedde hätte gerne mit ihm weitergemacht, Hoffmanns früh angekündigte Auszeit tritt nun ein. Athavan Varathan übernimmt.
Stefan Hoffmann, der als Profi drei Zweitligaspiele für RW Essen bestritt, aber dem in seiner Zeit bei Borussia Dortmund 2003 das Bundesliga-Debüt verwehrt blieb, blickt relativ zufrieden auf das Jahr in Alstedde zurück. Unter anderem über Alexander Lüggert, einst Strippenzieher bei Westfalia Wethmar, fand Hoffmann damals den Kontakt nach Alstedde. „Wir kennen uns aus der Jugend“, sagte Hoffmann, „haben fußballerisch aber nie gegeneinander gespielt. Dafür habe ich immer zu hoch gespielt.“ Hoffmann lacht. Bereits in der Jugend kickte er für den BVB.
Da kickt er auch heute noch, allerdings in der Traditionsmannschaft. Das war es aber auch mit Fußball. „Ich habe eine Familie und einen Beruf. Es ist zu zeitaufwendig.“ Damit begründete Hoffmann immer seinen selbst gewählten Abschied von BWA. Für ihn stand fest: weiter mit Alstedde oder Aufhören. Ein anderer Verein stand nicht zur Debatte. Und schließlich entschied er sich fürs Aufhören. Ein vorzeitiger Abschied habe nicht im Raum gestanden. „Wenn ich etwas mache, dann ziehe ich es durch“, erklärte Hoffmann, der lange überlegt hat, welchen Zeitpunkt er für die Bekanntgabe wählt.
Hoffmann entschied sich für frühe Transparenz, kommunizierte den Abschied schon im Januar. Ein Fehler? „Vielleicht wäre hinten raus dann die Spannung höher gewesen, keine Ahnung“, sagte er. Nach 24 Punkten in der Hinserie steht Alstedde im Rückrundenranking nur auf dem zehnten Platz (14 Zähler) - da war mehr drin. Hoffmann: „Es waren ein paar Leute verhindert oder verletzt. Wir haben nicht die hohe Trainingsbeteiligung hinbekommen. Es fehlte die Intensität und die Power bei den Einheiten.“ Und so fasst Hoffmann das Jahr so zusammen: „Wir haben eine geile Hinrunde gespielt, aber keine gute Rückrunde. Das macht dann eine normale Saison.“ Im Mittelfeld.
Hoffmann wird Absagen verteilen
Potenzial sieht der Ex-Coach in dem Klub auf jeden Fall noch eine ganze Menge. „Uns fehlte ein Vollstrecker. Aber mental und physisch ist die Mannschaft stark“, sagte Hoffmann. Er will sich auch in Zukunft das ein oder andere Fußballspiel in Alstedde angucken. Dass er auf mögliche Engagements angesprochen wird, dass er wieder Trainerangebote bekommt, ist durch den guten Ruf und seine Arbeit in Alstedde vorprogrammiert. „Dem kann ich widerstehen“, scherzte Hoffmann.
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