Enis Delija trifft für den Lüner SV und fliegt vom Platz „Mischung aus Unglück und Dummheit“

Enis Delija trifft für den Lüner SV und fliegt vom Platz
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Der Nachmittag fing erfreulich an, endete dafür aber umso schlechter – das galt am Sonntag sowohl für den Lüner SV im Allgemeinen als auch für Enis Delija im Speziellen: Der Fußball-Westfalenligist gab im Spitzenspiel gegen den SC Peckeloh eine Führung noch aus der Hand. Der ehemalige Holzwickeder Delija selbst hatte mit seinem Tor für das umjubelte 1:0 gesorgt – seine Mannschaft in der zweiten Hälfte durch seine Gelb-Rote Karte allerdings auch geschwächt.

„Das war schon echt bitter“, bilanzierte der Mittelfeldspieler. Bitter, dass sein LSV trotz Führung die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen musste. Bitter, dass er durch seinen Platzverweis dem Gegner Peckeloh einen zusätzlichen Schub für die Schlussphase verliehen hatte. „Die Gelb-Rote Karte muss ich mir natürlich vorwerfen lassen“, wusste Delija, auch wenn er sagt: „Die erste Gelbe war für mich nicht gerechtfertigt.“

Aus einem heftigeren Foul von Peckeloh an Daniel Mikulajanac entstand eine kleine Rudelbildung, in der sich Delija und ein Gäste-Spieler Stirn an Stirn wiederfanden – der Schiedsrichter verwarnte beide.

Foul an Peckelohs Torwart

Zehn Minuten später, es lief die 78. Spielminute, setzte Delija dann zum Dribbling an, ließ seinen Gegenspieler stehen und drang in den Strafraum ein. „Dann lege ich mir den Ball ein bisschen zu weit vor, versuche noch irgendwie vor dem Torwart dranzukommen und rutsche dann in ihn hinein“, beschrieb der 23-Jährige selbst die Szene. Peckelohs Keeper war vor Delija am Ball und wurde dann vom Lüner erwischt. „Da ist die Gelbe Karte dann in Ordnung“, sagte Delija.

„Wenn man zehn Minuten vorher nach einer Stirn-an-Stirn-Situation so in den Torwart geht, dann ist das eine Mischung aus Unglück und Dummheit“, fand LSV-Trainer Axel Schmeing deutliche Worte.

LSV-Spieler Enis Delija (r.) fliegt nach einem Foul am gegnerischen Torhüter vom Platz.
LSV-Spieler Enis Delija (r.) fliegt nach einem Foul am gegnerischen Torhüter vom Platz. © Sprenger

Zu dem Zeitpunkt stand es 1:1, danach hatte Peckeloh Oberwasser und erzielte schließlich den Siegtreffer. Eine vermeidbare Niederlage, wie Delija feststellte: „In der ersten Halbzeit sah es überhaupt nicht danach aus, dass wir das Spiel verlieren. Wir hätten einfach höher führen müssen.“ Weil aber nur er selbst per Foulelfmeter traf, während Nico Berghorst und Sebastian Hahne gute Chancen ungenutzt ließen, gingen die Lüner lediglich mit einem Tor Vorsprung in die Kabine.

Danach kippte das Spiel nach und nach. „Wir sind nicht gut aus der Pause rausgekommen, bis zum 1:1 war es aber noch okay“, fand Delija. Ein abgefälschter Ball sorgte für den Ausgleich (55. Minute) und der LSV selbst erspielte sich kaum noch Möglichkeiten, fing sich stattdessen in der 87. Minute den zweiten Gegentreffer.

Delija verpasst nächstes Spiel

Für Enis Delija war es das letzte Liga-Spiel in diesem Jahr, das noch ausstehende gegen Preußen Espelkamp wird er gesperrt verpassen. „In der Hinrunde hatten wir jetzt ein paar sehr gute Spiele dabei, allerdings auch Punkte liegenlassen, vor allem auswärts“, bilanziert Delija und stellt klar: „Wir müssen zusehen, dass wir das in der Rückrunde besser machen.“

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