
© Günther Goldstein
Eine enge Verbundenheit: Jan Richter ist viel mehr als ein Handballer für den VfL Brambauer
Lüner Sport-Adventskalender
Hinter Türchen Nummer vier des Lüner Sport-Adventskalender verbirgt sich Jan Richter. Handballer des VfL Brambauer, der viel mehr ist als nur ein Handballer für den Klub.
Jan Richter ist ein ziemlich prototypischer Kreisläufer: Er deckt gerne und kompromisslos, verfügt über einen robusten Körper und erarbeitet sich auch Bälle, die nur grob als Anspiele seiner Teamkollegen zu erahnen sind. Hat er einmal den Ball, gibt es zwei Möglichkeiten: Tor oder Siebenmeter. Doch nicht nur auf dem Spielfeld setzt sich Richter für den VfL Brambauer ein.
Die handballerische Karriere war bei Jan Richter mehr als nur vorauszusehen. Sein Vater Ulrich ist seit Jahrzehnten eines der Gesichter des VfL Brambauer und gehört zu den bekanntesten Handballern der Stadt.
„Dadurch, dass ich fußballerisch absolut untalentiert bin, stand das nie zur Debatte“, sagt der 31-jährige Jan Richter über die „Entscheidung“, ebenfalls mit dem Handball zu beginnen.
Doch als Richter, den die meisten nur „Salou“ nennen, - seinen Spitznamen hat er dieser Redaktion bereits erklärt - erstmals einen Handball in die Hand nahm, verfügte der VfL nicht über eine Mini-Mannschaft, für die Richter eigentlich im richtigen Alter gewesen wäre.
„Dadurch habe ich direkt höher spielen müssen“, erinnert sich Richter, der fortan regelmäßig mit weiteren erfolgreichen Brambaueraner Handballern wie den Karau-Schwestern Nina und Lisa, Sebastian Pohl oder Benjamin Freiß zusammen spielte.
Doch wie auch Pohl und Freiß entwuchs Richter dem VfL zwischenzeitlich, der in den 2000er Jahren lange unterhalb der überkreislichen Ligen seine Kreise zog. Richter dagegen räumte für den Lüner SV und den HSC Haltern-Sythen in der Landes- und Verbandsliga am Kreis auf.

Spielertyp kompromissloser Kreisläufer: Jan Richter (Nummer zwei). © Weitzel
„So richtig weg war ich ja sowieso nie“, sagt Richter heute. Die Verbundenheit zur Heimat blieb. 2016 kehrte er dann in die erste Herrenmannschaft zurück. „Man hatte das Gefühl, dass da wieder etwas zusammen kommen könnte“, so Richter, der die aktuelle Corona-Pause dazu nutzt, regelmäßig längere Strecken auf dem Rad zurückzulegen.
Sein Gefühl täuschte ihn nicht. 2017 gelang der erstmalige Aufstieg in die Landesliga - das hatte Richter dem Vorsitzenden Jochen Kindmann sogar versprochen. Ein gutes Gefühl sei es gewesen, diesen Auftrag erledigt zu haben, beschreibt Richter. „Es ist schon eine Genugtuung, das zu schaffen und ein Stück Geschichte selbst zu schreiben.“ Heute hat sich der VfL in der Landesliga etabliert.
Jan Richter beerbt seinen Vater Uli Richter
Schon seit Jahrzehnten etabliert hat sich der Name Richter im Vorstand des VfL Brambauer. Vater Uli führte den Verein sogar schon als Vorsitzender, war zuletzt viele Jahre der zweite Mann im Klub.
2020 entschloss er sich allerdings, endgültig die jüngere Generation in die Verantwortung zu nehmen. Richters Nachfolger im Amt des zweiten Vorsitzenden: Sohn Jan. Im August wählten ihn die Mitglieder bei der Vollversammlung.
„Eigentlich hatte ich das nie so auf dem Schirm“, sagt „Salou“ zu seinem neuen Posten. Durch seine Zeit bei anderen Vereinen könne er gut einordnen, was andernorts gut läuft und in Brambauer noch verbesserungswürdig ist - vor allem in struktureller Hinsicht.
So schickt sich das nächste Mitglied der Familie Richter an, nicht nur auf dem Handballfeld unersetzbar für den VfL Brambauer zu werden. Schließlich sind seine Eltern Uli und Sabine ebenso Ehrenmitglieder des Vereins wie seine Großeltern Fritz und Renate.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
