Ein Schlitzohr und Motivator der besonderen Art Winterneuzugang startet in Wethmar durch

Von Dirk Berkemeyer
Ein Schlitzohr und Motivator: Winterneuzugang startet in Wethmar durch
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In der Winterpause der laufenden Spielzeit stand Fußball-Bezirksligist Westfalia Wethmar tabellarisch mit dem Rücken zur Wand. Elf Punkte auf dem Konto und den drohenden Sturz in die Kreisliga vor Augen. Sechs neue Leute wurden geholt. Mindestens einer davon ist schon jetzt nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. Sein Name: Lutz Radojewski.

Beim Portal „Transfermarkt.de“ wird sein aktueller Marktwert noch mit 50.000 Euro aufgelistet. So viel hat die Westfalia im Winter ganz sicher nicht an Radojewskis Ex-Verein, den Königsborner SV gezahlt. Aber dass er für die Kicker vom Cappenberger See zur Lebensversicherung werden kann, das hat er zuletzt beim 4:3-Erfolg bei der SG Massen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Nicht nur mit seinem verwandelten Elfmeter zum zwischenzeitlichen 3:2 in der 55. Minute. Auch ansonsten war das Spiel der Wethmarer an der Sonnenschule extrem „Radojewski-lastig“.

An jeder Situation beteiligt

„Er hat das wirklich sensationell gemacht“, lobte auch TWW-Coach Paul Mantei den 30-Jährigen überschwänglich. „Er hat die Erfahrung und bringt sie ein. Einfach überragend.“

In der Tat hatte Radojewski, der weite Teile seiner Karriere beim 1. FC Köln II, Waldhof Mannheim und der TuS Koblenz verbracht hat, einen absoluten Sahnetag erwischt. Von Beginn an übernahm der spielende Co-Trainer auf dem Platz Verantwortung, ordnete seine Mitspieler und war eigentlich an jeder Situation beteiligt.

Lutz Radojewski steht gestikulierend auf dem Platz.
Lutz Radojewski ist in Wethmar angekommen. © Jari Sprenger

Ganz egal, ob bei eigenem oder gegnerischen Ballbesitz. Es war immer Radojewski, der die perfekte Lösung parat hatte. „Er weiß genau, wie er wann und wo seinen Körper reinzustellen hat“, so Mantei. „Und er weiß auch, wie man unbequem ist.“

Zudem verfügt der Mittelfeldmann über die nötige Portion Schlitzohrigkeit

Schlitzohrig bis zum Schluss

Als Wethmar in der Schlussphase nach der Roten Karte gegen Kapitän Dennis Markowski (68.) in Unterzahl agieren musste, war es Radojewski, der immer wieder für Spielunterbrechungen sorgen konnte. Mal hier verletzt, mal da verzögert. So wurde der Sieg am Ende unter Dach und Fach gebracht.

Nach kräftezehrenden 103 Minuten Spielzeit ging für den Routinier dann aber wirklich gar nichts mehr. Einen Interview-Wunsch lehnte er mit den Worten ab: „Ich habe keine Luft mehr.“ Und jeder, der das Spiel zuvor gesehen hat, weiß ganz genau, was er damit gemeint hat.

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