Mittlerweile ist das Brambaueraner Turner-Ehepaar Rosel und Klaus Theel zu einer lebenden Legende des TV Eintracht Brambauer geworden. Zusammengefasst können beide auf eine 100-jährige Vereinsmitgliedschaft zurückblicken und dürfen sich beide zusätzlich mit dem Titel der Ehrenmitgliedschaft schmücken.
Rosel Theel hinterlässt viele Spuren in Brambauer
„Eigentlich stamme ich aus der ehemaligen DDR. Dort habe ich schon meine Liebe zum Turnsport entdeckt. Ich war als kleines Mädchen gelenkig und hatte eine sehr sportliche Figur, also war der Turnsport für mich die logische Konsequenz. Früher in der DDR haben wir im Sommer draußen trainiert und mussten unsere Sportgeräte noch selbst aufbauen und aus der Bühne holen. Wir hatten auch keinen eigenen Trainer.
Nur ein ausgebildetes Ehepaar lernte uns das Turnen. Unser Innentrainingscamp wurde zugleich auch als Kino und für Tanzabende am Wochenende noch anderweitig benutzt. Es war halt alles etwas anders als hier in Westdeutschland“, so Rosel Theel rückblickend. Auch ihre Teilnahme an dem ersten deutschen Turnfest nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Leipzig soll nicht unerwähnt bleiben.
Nach der Flucht am 30. Dezember 1957 aus dem Ort Großkorbetha, im heutigen Sachsen-Anhalt, und noch vor dem Mauerbau, fand die heute 84-Jährige, nach einem Zwischenstopp in Dortmund, ein Jahr später in Brambauer ein neues Zuhause.
Eigentlich wollte Rosel Theel innerhalb des TVE nur ein wenig mithelfen. Insbesondere bei der Mädchen-Leistungsriege. Beim Helfen blieb es aber nicht. Drei Jahre Übungsleiterin bei den „kleinen Mädchen“, die Aushilfe beim Kinderturnen, die Hilfestellung beim Radschlag oder Handstand für viele Hobbyturner des Vereins, die Teilnahme und Erfolge an zahlreichen Deutschen Turnfesten legten den Grundstein für eine einzigartige Hobbysportkarriere.
Aber auch beim „Jedermannturnen“ sowie dem anschließenden Volleyballspiel nach der Turnstunde hat sie ihre Spuren hinterlassen. Volleyball wurde im Laufe der Jahrzehnte sogar eine eigene Sparte innerhalb des TVE. Rosel Theel war selbstverständlich auch dort mit von der Partie. Sie gehörte auch zur Hobbymannschaft Volleyball, welche im ersten Spieljahr unter Trainer Egon Passmann sofort den Aufstieg in die 1. Dortmunder Stadtliga schaffte. Nach ihrem aktiven Ausscheiden als Spielerin war sie in diesem Bereich immer noch als ein Teil des Schiedsrichterteams aktiv.
Besonders Vita beim TVE Brambauer
Zusammengefasst kann Rosel Theel auf eine außergewöhnliche sportliche Vita innerhalb des TVE Brambauer zurückblicken. Ehrenmitglied, aktiv im Verein bis ins Jahr 2024, Übungsleiterin und viele Jahre Sozialwartin. Gleichwohl vollendet die rüstige Rentnerin im Juni ihr 85. Lebensjahr und sprüht bisweilen noch voller Vitalität.
Alles etwas kleiner, aber nicht auf Sparflamme – so lautet das Credo von Ehemann Klaus. Angefangen mit der Abholung seiner Ehefrau von der Sportstunde sorgte Gattin Rosel bei ihrem Ehemann für einen Schub in die richtige Richtung.
Klaus Theel war das „Mädchen für alles“
Die Liebe zum Sport beziehungsweise zum Turnen mündete bei Klaus Theel in den Vereinseintritt zum 1. Februar 1974. Die sogenannte „Jedermann-Gruppe“ bei Übungsleiterin Christel Hoffmann wurde seine neue sportliche Heimat. Stets freitags ab 20 Uhr in der Sporthalle der Brambauer Achenbachschule stand das Turnen bei dem heutigen 89-Jährigen im Mittelpunkt.
Aber auch abseits der Turnmatte zeigte er Engagement und vollen Einsatz. Liebevoll als „Mädchen für alles“ tituliert, half er bei Veranstaltungen oder setzte sein handwerkliches Geschick für die Fertigung von Präsenten für geehrte Mitglieder ein. Klaus Theel war stets zur Stelle. Gekrönt wurde sein Einsatz schließlich mit der Ehrenmitgliedschaft des Vereins, im April des laufenden Jahres.