Niklas Pella und Westfalia Wethmar im Meisterschaftskampf Gelassenheit vor dem letzten Spiel

Von Julian Schmeder
Dreikampf im Aufstiegsrennen der Kreisliga A:
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Der dramatische Dreikampf um die Meisterschaft der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm wird sich am letzten Spieltag (26. Mai) entscheiden. Als Tabellenführer kann der Kamener SC mit einem Sieg die Meisterschaft klarmachen, bei einem Remis, oder einer Niederlage haben sowohl der TuS Westfalia Wethmar als auch der FC Overberge die Möglichkeit auf die Tabellenspitze.

Westfalia Wethmar dürfte dabei die größte Überraschung in diesem Trio der Aufstiegs-Aspiranten sein, da der Verein erst in der vergangenen Spielzeit aus der Bezirksliga abgestiegen ist und einen wesentlichen Teil der Mannschaft verloren hatte. Nun kann der TuS nach nur einem Jahr Abstinenz mit etwas Schützenhilfe den Weg zurück in die Bezirksliga schaffen.

Wethmar hat nicht mit Erfolg gerechnet

„Ich weiß nicht, wer es am ehesten verdient hätte, aber wir würden uns schon sehr darüber freuen“, erklärt Niklas Pella, defensiver Mittelfeldspieler von Westfalia Wethmar. Für ihn gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu den anderen beiden Spitzenvereinen. „Ich glaube Overberge und wir sind die eingeschworeneren Mannschaften und Kamen hat die individuell besseren Spieler“.

Über die Stimmung in der Truppe berichtet der Abräumer, dass die Mannschaft sehr gelassen in den letzten Spieltag geht. Die Euphorie wäre riesig, wenn es zum Erfolg kommen sollte, aber die Enttäuschung wäre verkraftbar, wenn es letztlich nicht reichen sollte.

„Dass wir überhaupt in der Situation sind, hätten wir vorher nicht gedacht und alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus“, erklärt der 27-Jährige. Auch vom Vorstand gab es zu keinem Zeitpunkt der Saison aus Druck, den Aufstieg in die Bezirksliga zu schaffen, wie Pella berichtet. „Wir haben nicht erwartet, dass es so gut läuft und dass wir mit diesem Kern so erfolgreich sind, hat keiner erwartet und kommen sehen. Unser Ziel war es, vernünftig die Liga zu halten“, betont der Mittelfeld-Akteur.

Niklas >Pella versucht im Zweikampf mit seinem Gegenspieler den Ball zu gewinnen.
Niklas Pella (l.) ist stolz über den bisherigen Saisonverlauf seiner Mannschaft und hofft die Leistung mit der Meisterschaft krönen zu können. © Weitzel

Dennoch appelliert Pella, dass seine Mannschaft erstmal die eigenen Hausaufgaben erledigen muss. Für die Wethmarer geht es am letzten Spieltag zum zwölftplatzierten VfK Weddinghofen. „Die Leute auf der Bank werden bestimmt den Livestream vom Kamener Spiel (live im Stream unter rn.de/sporttv) laufen lassen“, erklärt der Sechser.

Doch obwohl die Favoritenrolle klar an die Westfalia gehen sollte, warnt Pella vor dem Spiel davor, dass sie in Weddinghofen ein Rasenplatz erwarten wird, mit dem der TuS in der laufenden Spielzeit eher schlecht zurechtkam. „Rasen ist jetzt nicht unser Lieblings-Geläuf, wenn man sich die Ergebnisse so anschaut – deswegen warten wir mal ab und konzentrieren uns auf uns selber.“

Tatsächlich hatte der erst 27-Jährige, vor nicht allzu lange Zeit daran gedacht, die Schuhe an den berühmten Nagel zu hängen. „Ich habe mich dann vom Trainer belabern lassen und es dann doch nicht gemacht. Außerdem macht es in letzter Zeit wieder viel mehr Bock und es kribbelt dann doch noch in den Beinen“, erklärt Pella. Ein Wechsel würde für ihn jedoch nie infrage kommen.

Es ist üblich, dass Mannschaften sich vor solchen Spielen Rituale einfallen lassen, um gestärkt in die Partie zu starten. Von so etwas wollen sie in Wethmar allerdings nicht wissen. „Wir treffen uns so wie immer und machen das Spiel nicht größer, als es ist“, erklärt der Sechser.

Die Würfel in der Kreisliga A sind also noch nicht final gefallen. Kamen muss auswärts bei Rot-Weiß Unna antreten, der FC Overberge beim SV Afferde. Für alle TWW Anhänger gilt es nun die Daumen zu drücken und auf Patzer der Konkurrenz zu hoffen. Abschließend sagte Pella: „Wenn alles klappt, dann würde es einigen im und um den Verein herum eine ganze Menge bedeuten.“