Der Sommer war zumindest für einen Tag richtig in Lünen angekommen und damit auch beim Aurubis Cup des BV Lünen. Bei der dritten Ausgabe des Vorbereitungsturniers in der Geist krönte sich aber schlussendlich BW Alstedde zum verdienten Sieger.
BW Alstedde gewinnt Aurubis Cup
Handgemessene 37 Grad waren es am Samstag auf dem Kunstrasenplatz beim BV. Und egal, wie erfolgreich die Teams im Verlauf der Finalrunde waren – sie hatten insgesamt jeweils 120 Minuten auf eben diesem Rasen Fußball zu spielen. Die zwei Halbfinals in der prallen Mittagssonne über je zweimal 30 Minuten hatten dabei keine Überraschungen zu bieten.
Im Duell der A-Ligisten aus verschiedenen Fußballkreisen ließ BW Alstedde dem PSV Bork überhaupt keine Chance. Angeführt von einem starken Luca Frenzel überragte der ehemalige Bezirksligist und stellte schon ganz früh durch einen Doppelschlag von Patrick Röll (5., 11.) alle Weichen auf Sieg.
Die Borker enttäuschten dagegen auf ganzer Linie. Selbst der kurze Hoffnungsschimmer durch das Tor von Kevin Marquardt (28.), nach einem wunderschönen Solo von Matthis Fritsch, brachte keinerlei Selbstvertrauen. Abdelmallek Hadod (41.) und Mohamed Barry (53.) sorgten für einen auch in der Höhe völlig verdienten Alstedde-Finaleinzug.
„Es zieht sich einfach durch die Vorbereitung. Vorne sind wir nicht effektiv und hinten super wackelig. Das macht mich ehrlich gesagt ziemlich sauer“, erklärt ein enttäuschter PSV-Trainer Sanmi Ojo.

Allerdings war das zweite Halbfinale ebenso einseitig. Als einziger B-Ligist hatte der Ausrichter BV Lünen überhaupt keine Chance, ins Endspiel einzuziehen. Westfalia Wethmar konnte jederzeit das Tempo erhöhen, wenn es gewollt war, und wurde dann sofort offensiv gefährlich.
Innerhalb von sechs Minuten machten erst Oskar Koert (20.) und dann Robin Schmitt (22.) sowie Dominik Hennes (26.) alles klar. TWW sorgte so für das Traumfinale zwischen den beiden Derbykontrahenten und den besten Teams des Turniers. Und dort sann vor allem Alstedde auf Revanche: In der Vorrunde hatte Wethmar den Rivalen mit 1:0 geschlagen, Neu-Trainer Hasan Ekici wollten diesen Spieß im Endspiel gerne umdrehen.
PSV Bork gegen BV Lünen im Elfmeterschießen
Im Kampf um die Bronzemedaille konnte zuvor der PSV Bork wenigstens ein wenig die eigene Laune auffrischen. Selbst, wenn man defensiv immer wieder wackelte und per 30-Meter-Freistoß von Michel Josch das schönste Gegentor des Tages kassierte, konnte der BV Lünen mit 6:4 (2:2) nach Elfmeterschießen besiegt werden. Trotz untergehender Sonne zeigte das Thermostat weiterhin Temperaturen jenseits der 30 Grad an.
Dabei musste vor dem Endspiel zwischen Alstedde und Wethmar niemand mehr wirklich „aufgeheizt“ werden. Zu groß ist die Rivalität und zu selten sind die Spiele gegeneinander aufgrund der unterschiedlichen Kreiszugehörigkeit zwischen beiden Teams.

Und tatsächlich hielt die Partie von Beginn an, was sie versprach. Vor allem BW Alstedde startete mit offenem Visier und ging früh in Führung. Erst überlupfte Patrick Röll Wethmar-Torwart Niklas Dvorak für seinen dritten Treffer des Tages (13.), dann erhöhte Youngster Arthur Vogel (14.) für den Bezirksliga-Absteiger, der zwischenzeitlich klar dominierend war.
Besonders ein Spieler kickte sich dabei immer weiter in den Vordergrund. Luca Frenzel, in diesem Sommer vom ehemaligen Westfalenligisten FC Nordkirchen an den Heikenberg zurückgekehrt, zeigte eine überragende Leistung. Teilweise ließ er die Gegenspieler wie Spielzeuge stehen und dann belohnte sich die Nummer 20 auch noch mit seinem einzigen Treffer des Tages zum 4:1-Endstand (60.) kurz vor Schluss.

„Ich bin total stolz auf die Mannschaft“, freute sich Hasan Ekici nach dem Spiel über den Titelgewinn. „Diese Jungs, die hier heute auf dem Platz standen, haben auch schon die Vorrunde gespielt. Das Team schweißt sich immer weiter zusammen.“ Am folgenden Sonntag gab es deshalb auch für den A-Ligisten erst einmal trainingsfrei.