Torjäger Tim Gehrmann erzielt 50 Prozent aller Tore des VfB Lünen. © Günther Goldstein

Hinrundencheck

Der VfB Lünen ist im Soll, aber der Bördeling-Elf fehlt es an Kampfgeist

Der Fußball-A-Ligist VfB Lünen steht nach der Hinrunde auf dem zweiten Tabellenplatz. Doch vollkommen zufrieden können die Lünen-Süder nicht sein. Es lief nicht alles so rund wie im Vorjahr.

Lünen-Süd

, 22.11.2019 / Lesedauer: 4 min

Die Hinrunde ist in den meisten heimischen Amateur Fußballligen beendet. Zeit, um auf die Leistungen der Lüner Vereine zu blicken, ihre Stärken und Schwächen zu beleuchten. Wir machen den Hinrundencheck. Jetzt an der Reihe: A-Ligist VfB Lünen, der es in dieser Saison schwerer haben wird, den zweiten Tabellenplatz zu halten.

Aktuelle Lage: Der VfB Lünen ist im Soll und das ist nicht selbstverständlich. Trotz der teils prekären Personallage stehen die Lünen-Süder nach der Hinrunde genau dort, wo sie die vergangene Saison beendet haben - auf dem zweiten Tabellenplatz, der zur Bezirksliga-Aufstiegsrelegation berechtigt. Allerdings ist die Bilanz der Mannschaft von Trainer Mark Bördeling nicht ganz so glänzend wie im vergangenen Jahr. In den ersten 14 Spielen holten die Schwarz-Weißen fünf Punkte weniger, erzielten ganze 26 Tore weniger und sind schon jetzt so gut wie raus aus dem Meisterrennen. Das alles hat zwei offensichtliche Gründe: Erstens: Die VfBer mussten und müssen noch immer auf Leistungsträger verzichten, Matti Bartsch oder Simon Serges beispielsweise fehlen dem Team schon lange. Zweitens: Die Liga ist um einiges ausgeglichener und stärker als in der Vorsaison. Die Konkurrenz um Platz zwei ist riesig.

Stärken: Die Defensive des VfB Lünen steht stabiler als im Vorjahr. Und das lässt sich auch in Zahlen messen. Es ist nicht bloß so, dass die Süder insgesamt weniger Gegentore kassieren. Nur in drei Partien der Hinrunde musste die Bördeling-Elf mehr als ein Gegentor hinnehmen. In der vergangenen Saison geschah dies mehr als doppelt so häufig. Auch die Offensive bleibt das Steckenpferd des VfB, wenn auch nicht mehr ganz so deutlich wie im vergangenen Jahr.

Baustellen: Den VfB-Akteuren mangelte es in zu vielen Begegnungen an der nötigen Aggressivität in den Zweikämpfen. In den meisten der fünf Spielen, in denen die Schwarz-Weißen Punkte ließen, war ein solcher mangelnder Kampfgeist ein ausschlaggebender Punkt. Direkt im Derby gegen den SV Preußen am ersten Spieltag wurde das offensichtlich.

Beste Partie der Hinrunde: Genau diesen Kampfgeist und den unbedingten Willen zeigte der VfB Lünen am zweiten Spieltag im Heimspiel gegen die SG Gahmen. In einem echten Topspiel gegen nicht weniger starke Gahmener erkämpfte sich die Bördeling-Elf ein 2:1 und drei Punkte - und das, obwohl man lange Zeit in Unterzahl spielte und sogar den Torwart wechseln musste.

Schlechteste Partie der Hinrunde: Die 1:3-Pleite im Heimspiel gegen Eving Selimiye Spor war nicht nur aufgrund des Ergebnisses enttäuscht. Es war die erste Pleite der Saison für die Süder, die sich äußerst zweikampfschwach präsentierten. „Wir waren das ganze Spiel über völlig von der Rolle“, befand Trainer Bördeling damals zurecht.

Bester Torjäger: Tim Gehrmann ist mit seinen 20 Treffern nicht nur bester VfB-Torschütze, sondern auch der erfolgreichste Torjäger der Liga. 50 Prozent der Süder Treffer erzielte Gehrmann und darin sind die Torvorlagen des schnellen Stürmers noch nicht berücksichtigt.

Spieler der Hinrunde: Ohne Frage: Die Mannschaft hat mehr Stützen als nur Tim Gehrmann. Doch der Süder Torjäger ist nun einmal derjenige, der mit seinen Toren zu oft den Unterschied macht. Am vergangenen Sonntag beim Sieg gegen K.F. Sharri zum Beispiel (6:1) war lange Zeit wenig zu sehen von Gehrmann. Die Chancen einer guten VfB-Mannschaft hatten andere. Doch erst als Gehrmann zweimal über links zum Sprint ansetzte wurde die VfB-Überlegenheit in ein 2:0 umgemünzt.

Ausblick und Prognose: Spannend wird dieses Jahr der Kampf um Platz zwei. Größter VfB-Konkurrent ist der direkte Nachbar SG Gahmen. Doch auch K.F. Sharri, SV Preußen und SF Brackel gehören zu den Anwärtern auf den Relegationsplatz. Will der VfB wieder in die Relegation, müssen zwei Dinge geschehen: Erstens: Aus den Derbys gegen Preußen und in Gahmen müssen vor der Winterpause mindestens vier Punkte her. Zweitens: In der Rückrunde müssen die Süder in Sachen Kampfgeist eine Schüppe drauflegen. Geschieht eines von beiden Sachen nicht, wird es wohl diesmal nur Platz drei für den Traditionsklub von der Dammwiese.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen