Man könnte meinen, Dennis Köse habe längst alles gesehen bei der Lüner Hallenstadtmeisterschaft. Das Urgestein des BV Brambauer geht kurz in sich, als er ausrechnet: „Das müsste jetzt meine 13. Stadtmeisterschaft sein.“ Und doch ist auch bei dieser Auflage wieder etwas neu für ihn: „Die Geschichte mit der Bande macht es speziell. Das sah schon vor dem ersten Spiel nach Hallenspektakel aus.“ Das zeigte sich auch kurz danach auf dem Parkett – spätestens durch das mitreißende 5:3 zwischen Brambauer und BW Alstedde war das Turnier so richtig eröffnet.
BV Brambauer startet mit zwei Siegen
Für Köses Geschmack war die Partie allerdings ein Stück zu wild, zumindest die Gegentreffer stören den 36-Jährigen: „Das war der einzige Hänger, den wir hatten. Da kriegen wir die Tore ein bisschen zu einfach.“ Vor allem der Treffer von Alsteddes Ilkay Kir ist gemeint, der unmittelbar nach dem Brambaueraner Tor vom Anstoßpunkt traf: „Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, diesen Weg direkt zuzumachen.“
Mehr Kritikpunkte gibt es aber nicht von Köse. Warum auch – die Brambaueraner sind mit dem Sieg gegen Alstedde und dem 1:0 über den VfB Lünen bereits sicher in der Zwischenrunde: „In Summe fand ich uns in beiden Spielen überlegen und auch spielerisch ganz gut. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir nervös werden oder uns von der Hektik anstecken lassen. Wir sind immer ruhig geblieben und waren sehr ballsicher.“
Insbesondere in der hochkarätig besetzten Gruppe A sei Geduld einer der Schlüssel zum Erfolg. In der Hinsicht ist der Titelverteidiger gut aufgestellt, bringt die geballte HSM-Erfahrung mit in die Rundturnhalle – viele Spieler aus dem jetzigen Kader stemmten die Trophäe bei der letzten Ausgabe in die Höhe, während die übrigen Teams so manchen Hallen-Neuling dabei haben. „Die Erfahrung macht schon was aus. Du hast eine gewisse Ruhe am Ball, weil du weißt, dass du immer genug Zeit hast“, beschreibt Köse.
Entspannt geblieben sind er und die übrigen Brambaueraner auch im zweiten Spiel gegen den VfB: „Da können wir nach wenigen Minuten eigentlich 3:0 führen, aber Jörg (Lemke, Torwart VfB Lünen, Anm. d. Red.) hält den VfB im Spiel.“ Statt angesichts der vergebenen Chancen in Panik zu verfallen, konzentrierte sich der BVB weiter auf sein Spiel und darauf, keine Fehler zu machen – und schlug dann wenige Sekunden vor dem Ende entscheidend zu.

Zwei Siege in zwei Spielen, dazu erzielte Köse selbst zwei Treffer gegen Alstedde. Wenig überraschend kommt der Routinier zu einem positiven Fazit: „Sowohl mannschaftlich als auch für mich persönlich hätte man sich das nicht besser ausmalen können.“ Dem Traumstart soll nun ein ähnlich erfolreicher Endrunden-Tag folgen: „Wir wollen das gute Gefühl mitnehmen und haben Blut geleckt am ersten Tag.“
Dabei hofft Köse auf lautstarke Unterstützung von den Rängen – der Brambaueraner Anhang war nach den Fans des BV Lünen der lauteste. „In der Halle sind wir immer ganz gut dabei. Wenn du die Leute auf deiner Seite hast, pusht es noch mehr. Vor allem die Freude nach einem Treffer ist ganz anders, wenn die Menschen mit dir jubeln“, weiß Köse aus eigener Erfahrung. Er dürfte nichts dagegen haben, wenn zu seinen beiden Treffern von Tag eins noch das eine oder andere Törchen dazukommt – begleitet von lautem Jubel auf den Rängen der Rundturnhalle.
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