
© Christine Horn
Das macht Mut – die beste Halbzeit der Saison gelingt bei der Generalprobe
Fußball
Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen nicht sein können: Während Teutonia SuS Waltrop bereits fünf Testspiele in der Vorbereitung absolviert hatte, war es für den BV Brambauer am Sonntag das erste.
Die wenigen Teutonen-Fans, die dem Schmuddelwetter trotzten und sich die Generalprobe vor dem Saisonstart beim Tabellenführer FC Nordkirchen kommende Woche anschauen wollten, waren von der Leistung ihres Teams in der ersten Halbzeit begeistert. Es war die beste in der bisherigen Saison.
Die erste Chance allerdings hatten die personell arg dezimierten Gäste. „Wir hatten nur 13 Mann dabei, weil wir einige Coronafälle hatten, zudem schwerer Verletzte und Spieler an die zweite Mannschaft abgegeben hatten, die ihr erstes Meisterschaftsspiel hatte“, erläuterte Brambauer-Trainer Frank Bidar. Nach einer Flanke von Andreas Lieder setzte der ehemalige Teutone Halil Akarsu den Ball nur knapp über die Latte.
Nach einem Zuckerpass von Tobi Hopp trifft Arlon Voli
Die Teutonen, die sich von Trainer Oliver Ridder die Bemerkung „wir wollten doch die Flanken verhindern“ gefallen lassen mussten, hakten die Brambauer-Chance jedoch umgehend ab und konzentrierten sich auf den Spielaufbau. Einen Zuckerpass von Tobi Hopp in die Mitte konnte die BVB-Abwehr nicht klären, der Ball landete bei Arlon Voli, der das 1:0 für die Waltroper erzielte (10.).

Lutz Hamann (li.) und Luca Gennermann (r.) nehmen Teutonias Torschützen Arlon Voli in die Mitte. © Christine Horn
Fast im Minutentakt fuhren die selbstbewussten Teutonen nun ihre durchdachten Angriffe. Der bärenstarke Marvin Hübenthal bediente erneut Voli, jedoch pfiff Schiedsrichter Hans-Georg Bintakies wegen Abseits ab (13.).
Nach einem Handspiel entschied der Unparteiische fünf Minuten später auf Freistoß für Teutonia: Max Reimann verwandelte direkt (18.). Vier Minuten später setzte Brambauers Fabian Manns Teamkollege Dennis Stolzenhoff in Szene, doch dessen Schuss parierte Teutonen-Schlussmann Niklas Eßmann.
Das war es dann aber auch mit nennenswerten Möglichkeiten der Gäste. Die Teutonen präsentierten sich in schönster Spiellaune: Denn Tobi Hopp (30.), Hübenthal mit einem Schuss ans Lattenkreuz (37.), Lutz Hamann (38.) sowie Voli nach Pass von Maurice Krüger hätten das Ergebnis deutlich höher schrauben können.
Teutonen wechseln in der zweiten Halbzeit achtmal
Die erste Halbzeit aus Teutonensicht verdiente sich das Prädikat hervorragend. Dass diese Erkenntnis Ridder wichtiger war als letztendlich das Ergebnis zeigte sich in den Wechseln der zweiten Halbzeit. Denn Ridder wechselte noch insgesamt achtmal.
In der 56. Minute ahndete Bintakies ein Handspiel von Waltrops Kapitän Luca Gennermann mit einem Elfmeter, den Bastian Ehrentraut verwandelte. Fünf Minuten später glich Halil Akarsu zum 2:2 aus (61.). Weitere Tore sollten nicht mehr fallen.
Oliver Ridder: „Wir dürfen uns vom 2:2 nicht täuschen lassen, unsere erste Halbzeit war extrem stark. Meine Mannschaft hat in vielen Spielen schon die Reife gezeigt, man merkt, dass sich etwas verändert hat.“ Mit einer gewissen Genugtuung hatte der Teutonen-Coach zur Kenntnis genommen, dass ein Beobachter aus Nordkirchen im Sportzentrum Nord war. „Wenn der Spitzenreiter sich für das Spiel des Tabellenzehnten interessiert, dann nehmen sie uns ernst.“
Frank Bidar sprach von einem „guten und wichtigen Test“ seiner Mannschaft. „Wir sind schwer ins Spiel reingekommen und sind in zwei, drei dumme Situationen reingelaufen. Nachdem wir in der zweiten Halbzeit umgestellt haben, kamen wir besser rein und haben verdientermaßen die Tore gemacht.“
1969 in Koblenz geboren, begann sie 1991 das Volontariat beim Bauer-Verlag. Noch während der Oberstufenzeit wurde ihr von den Lehrern im Rheinland ein grausiges Bild des Ruhrgebiets vermittelt. Doch sehr schnell lernte sie die Region und die Menschen schätzen - und lieben. Längst hier verwurzelt, lebt sie seit 1993 in Waltrop, mit Mann und zwei Töchtern. Ob im Sport oder im Lokalen sind es die erzählten Geschichten, die sie so sehr an ihrem Beruf schätzt.