Kommentar

Coronakrise: Stoppt endlich den Spielbetrieb im Amateurfußball!

Das Coronavirus beschäftigt auch den Lüner Amateursport. Während in einigen Hallensportarten bereits der Spielbetrieb unterbrochen ist, soll am Wochenende im Fußball noch gekickt werden - ein Fehler.

Lünen

, 12.03.2020 / Lesedauer: 2 min

Der Lüner SV wird am Sonntag ein Geisterspiel gegen Westfalia Wickede bestreiten - zu wenig, findet unser Redakteur. © Timo Janisch

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Mittlerweile hat es auch die Lippestadt erreicht. Die ersten Sportverbände haben bereits auf die neuerlichen Infektionen reagiert und Maßnahmen ergriffen. Sowohl im Handball als auch im Basketball ruht der Spiel- und Trainingsbetrieb - bis auf weiteres. Der Volleyballverband wolle sich beraten, heißt es.

Und was macht der Fußball? Er setzt zumindest im Kreis Dortmund auf Geisterspiele. Der Kreis Unna/Hamm wartet weiter ab - eine riskante Vorgehensweise.

Sicher ist: Geisterspiele reduzieren die Ansteckungsgefahr auf den Plätzen und können so sicherlich dazu beitragen, dass sich die Infektionsrate verlangsamt. Aber reicht das aus? Wäre es nicht ratsamer, den Spielbetrieb vorerst komplett ruhen zu lassen, wie es die anderen Sportarten auch machen? Definitiv.

Die Entscheidung, die der Fußballkreis Dortmund getroffen hat, ist weder Fisch noch Fleisch. Sie schadet einerseits den Vereinen, denen durch das Fernbleiben der Zuschauer wichtige Einnahmen und Stimmung abhandenkommen. Andererseits fehlt bei der Bekämpfung beziehungsweise Prävention des Covid-19 mit dieser Entscheidung die letzte Konsequenz.

Warum ruht der Handballspielbetrieb, der genau wie der Fußball ein Kontaktsport ist, der Fußball selbst aber nicht? Viel vernünftiger wäre es aktuell doch, dem Spiel- und auch Trainingsbetrieb auch im Fußball vorerst eine Pause zu verordnen.

Die gesamte Sportlandschaft sollte sich nun solidarisch zeigen und ihren Beitrag leisten, um dem aktuell scheinbar noch unkontrollierbaren Virus Einhalt zu gebieten.