Conner Schönfelder über die ersten Monate beim Lüner SV „Hier kann jeder richtig pöhlen“

Conner Schönfelder über die ersten Monate beim Lüner SV
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Der Sprung aus der Kreisliga A in die Westfalenliga ist ein ziemlich ambitionierter. Conner Schönfelder wagte ihn in diesem Sommer dennoch, verließ GS Cappenberg und schloss sich dem großen Lüner SV an. Auf den ersten Pflichtspiel-Einsatz wartet der 19-Jährige in Schwansbell zwar noch, angekommen ist er aber trotzdem längst – auch wenn er weiterhin ganz genau darauf schaut, was sein Ex-Verein so treibt.

Denn ähnlich wie der Lüner SV hat auch GS Cappenberg den Saisonstart ziemlich in den Sand gesetzt. Während der Trend beim LSV mit zuletzt zwei Siegen aber deutlich nach oben zeigt, wartet GSC in der Kreisliga A noch darauf, dass der berühmte Schalter umgelegt wird: Gerade mal ein Punkt ziert das Konto der Cappenberger.

Sorgen macht sich Schönfelder um seine ehemaligen Mitspieler allerdings trotzdem keine: „Mit den Niederlagen ist das natürlich doof. Aber die Gegner waren jetzt nicht so schlecht und ich weiß, dass die Jungs sich da rauskämpfen werden. Mit schwierigen Situationen kennen sie sich ja aus.“ Auch in der vergangenen Saison kam Cappenberg ziemlich holprig aus den Startlöchern, nahm im Saisonverlauf aber immer mehr Fahrt auf – auch dank der Qualitäten von Schönfelder, der vor allem in der Rückrunde so manch einen Verein auf sich aufmerksam machte.

Conner Schönfelder spielt beim Lüner SV

Den Zuschlag erhielt schließlich der Lüner SV und so ist nicht mehr das Kohuesholz das fußballerische Zuhause des 19-Jährigen, seit etwa drei Monaten ist es der Schwansbell. Dort, so könnte man meinen, hat der dynamische Flügelspieler allerdings noch keinen Fuß auf den Boden bekommen. Zumindest kommt man zu dem Schluss, wenn man die nackten Zahlen betrachtet: Auf seine erste Pflichtspiel-Minute wartet Schönfelder noch.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Schönfelder noch nicht allzu viele Gelegenheiten dazu hatte. „Die ersten drei Saisonspiele war ich ja noch gesperrt“, erinnert er an den Platzverweis, den er sich im letzten Spiel für Cappenberg eingehandelt hatte. Im vierten Spiel saß er auf der Bank, zuletzt fehlte er jedoch zwei Mal gänzlich im Kader: „Da konnte ich unter der Woche jeweils nur zwei Mal trainieren. Wir haben einen großen Kader mit viel Qualität. Den Platz muss man sich unter der Woche verdienen.“

Conner Schönfelder treibt den Ball übers Spielfeld, Mark Hilgert rauscht mit Fluggrätsche an.
In der vergangenen Spielzeit stürmte Conner Schönfelder (r.) noch im Trikot von GS Cappenberg. © Weitzel

Vor allem die Sperre hat Schönfelder im Nachhinein sehr genervt. In der Vorbereitung zuvor habe er gar keinen so schlechten Eindruck hinterlassen: „Insbesondere der Juli war zwar sehr hart mit den vielen Trainingseinheiten und Testspielen. Aber es hat auch echt Spaß gemacht, wir hatten super Gegner wie die U23 des BVB. Und gegen Türkspor Dortmund und Preußen Espelkamp, als ich jeweils länger zum Einsatz kam, war ich zufrieden mit meiner Leistung, da gab es auch positives Feedback von außerhalb und intern.“

Was er in der Vorbereitung andeutete, will Schönfelder künftig auch im Liga-Betrieb zeigen: dass er das Zeug für die Westfalenliga hat. „Der Ehrgeiz ist auf jeden Fall da“, betont der Offensivspieler. Wenn der Lüner SV am Sonntag beim SV Sodingen antritt (Anstoß 15 Uhr), gibt es möglicherweise die erste Gelegenheit. Zumindest geht Schönfelder davon aus, dass er dann wieder dem Kader angehören wird: „Diese Woche kann ich voll trainieren.“

Lüner SV hat hohe Qualität

Ob es für die ersten Einsatzminuten reicht, wird sich zeigen. Konkurrenz in den eigenen Reihen hat Schönfelder schließlich genug. „Das ist von der Qualität schon was ganz anderes, hier kann jeder richtig pöhlen. Auch im Training werden da sehr geile, qualitativ hochwertige Sachen gezeigt“, berichtet Schönfelder, der einen weiteren Unterschied zwischen Westfalen- und Kreisliga festmacht: „Man merkt, wie leistungsbezogen es hier ist. Mit ein paar Ausnahmen bleibt da niemand nach dem Training noch am Platz und trinkt ein Bier.“ Möglicherweise müssen das also seine ehemaligen Mitspieler in Cappenberg machen und auf Conner Schönfelder anstoßen, sollte dieser am Sonntag seinen ersten Einsatz in der Westfalenliga feiern.

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