Nach Standpauke des Trainerteams BW Alstedde zeigt Verständnis und glaubt an Klassenerhalt

Von Julian Schmeder
Nach deutlicher Ansage des Trainer-Teams:
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Es ist eine schwierige Spielzeit für alle Anhänger von BW Alstedde. In der laufenden Fußball-Bezirksliga-Spielzeit trennt BWA mittlerweile nur noch ein Punkt von einem direkten Abstiegsplatz. Das jüngste Debakel beim SSV Mühlhausen (1:7) sorgte für eine öffentliche Standpauke seitens des Trainerteams aus Alstedde.

Nachdem die Blau-Weißen gegen den DJK TuS Körne (24. März) ihren ersten Sieg seit Oktober 2023 einfahren konnten, glaubten plötzlich wieder alle an den Klassenerhalt. Diese Euphorie verschwand allerdings so schnell wie sie kam, da sich BWA erst gegen den VfL Kamen (0:13) in einem Freundschaftsspiel und dann, wie eingangs erwähnt, gegen Mühlhausen geschlagen geben musste.

BW Alstedde agiert nicht als Mannschaft

Calvin Konietzka stand bei beiden Niederlagen im Kasten und beschreibt den Umgang der Alstedder mit der prekären Situation. „Wir gehen gut mit der Kritik um. Wir als Mannschaft sind ja auch nicht zufrieden damit“, verrät der Ersatzkeeper, der sich selbst nur als „Not-Nagel“ bezeichnet.

Die harsche Kritik an seinen Vorderleuten kann Konietzka verstehen und unterstreicht einzelne Aussagen des Trainerteams. „Ich persönlich kann das voll verstehen. Ich hab noch nie so viele Gegentore in zwei Spielen (20 Gegentore, Anm. d. Red.) bekommen.“ Der Großteil der Mannschaft sei ebenfalls auf Seiten der Trainer und könne die angesprochenen Mängel nachvollziehen.

Die Aussage von Co-Trainer Hasan Ekici, dass BWA nicht als Team zusammengespielt habe, unterstreicht der Torhüter. „Es ist schwierig, in der Bezirksliga gegen Gegner auf dem Niveau mitzuhalten, wenn man nicht als Mannschaft agiert“, betont der 27-Jährige.

Auch wenn Konietzka die angesprochenen Mängel einräumt, sieht er nicht komplett schwarz und greift die Pleite gegen Mühlhausen noch einmal auf. „Wir starteten wie immer relativ gut rein und die ersten fünf bis zehn Minuten waren wir spielbestimmend. Dann haben wir einmal geschlafen und haben die Köpfe hängen lassen“, erinnert sich der Torhüter.

Für den Keeper steht fest, dass es keine Frage der Einstellung sei: „Wir sind teilweise spielbestimmend, aber lassen uns dann durch ein Gegentor aus dem Konzept bringen.“ Konietzka vermutet, dass einige seiner Mitspieler „übermotiviert sind und dann verkrampfen“. Dennoch stand ein desolates Ergebnis am Ende der 90 Minuten bei BWA zu Buche.

BW Alsteddes Keeper versucht einen Ball zu parieren.
Calvin Konietzka glaubt weiterhin an den Klassenerhalt und appelliert, der Mannschaft zu vertrauen. © Schwerte

Der Schlussmann versichert, dass die mangelhaften Leistungen der letzten Monate der Stimmung innerhalb der Mannschaft keinesfalls schaden. „Natürlich ist die Lage etwas angespannt, aber an sich ist die Stimmung gut in der Truppe. Alle verstehen sich und es gibt keine Anfeindungen untereinander“, erklärt Konietzka.

Wie bereits eingangs erwähnt, betitelt sich Calvin Konietzka selbst als „Not-Nagel“. Der Grund dafür sei, dass er mit dem Trainerteam folgendes mündliches Arrangement angesprochen habe: „Wenn du mich brauchst, weil Not am Mann ist, dann ruf mich an und ich komme.“ Konietzka findet für die ungewöhnliche Absprache nachvollziehbare Gründe.

„Ich habe Probleme mit dem Meniskus und meinem Kreuzband. Zusätzlich habe ich noch einen Knorpel-Schaden im Knie und sollte vom Arzt aus eigentlich keinen Fußball mehr spielen“, erzählt er schmunzelnd. Laut eigener Aussage hat Konietzka seine Karriere schon vor fünf Jahren beendet.

„Wir wissen, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen“

Für alle, die es mit BWA halten, findet der Ersatz-Torhüter dennoch aufmunternde Worte. „Wir wissen, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen und nehmen die Situation an. Wir müssen punkten und keiner aus der Mannschaft will in dieser Spielzeit absteigen“, fügt der Schlussmann an.

Der kommende Gegner heißt VfL Kemminghausen (21. April, Anstoß: 15.30 Uhr)) und steckt derzeit selbst in einem Tief. Drei Niederlagen in Folge, darunter gegen die auf den Abstiegsplätzen stehenden VfR Sölde II (1:2) und den DJK TuS Körne (2:4). Diese negative Bilanz dürfte bei Blau-Weiß für Aufatmen sorgen.

„Wir haben die Qualität, mit jedem Gegner mitzuhalten und haben immer wieder im Ansatz gezeigt, wozu wir fähig sind“, vertraut Konietzka. Vor heimischer Kulisse hat BWA die Möglichkeit, einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.